1. FSV Mainz 05
Der 1. FSV Mainz 05 ist ein Traditionsverein in der Bundesliga. Er wurde bereits 1905 gegründet, das brachte dem Verein seinen Namen ein. In erster Linie ist der 1. FSV Mainz 05 als Fußballverein bekannt, doch gehören dem Verein auch noch eine Handball- und eine Tischtennisabteilung an, die aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auch eine zweite Mannschaft gehört dazu. Im Laufe der Zeit hat der FSV Mainz 05 Höhen und Tiefen erlebt, er wurde noch nie Deutscher Meister und holte noch nie einen DFB-Pokal, er spielte bereits in mehreren Ligen. Für den Verein nicht unbedeutend war Jürgen Klopp, der spätere Trainer von Borussia Dortmund und dem britischen Premier League Club FC Liverpool.
Die Anfänge des FSV Mainz 05
Dem heutigen 1. FSV Mainz 05 geht ein Vorgängerclub voraus, der im März 1905 im Café Neuf in Mainz gegründet wurde, das heute nicht mehr existiert. Über das genaue Gründungsdatum wird spekuliert; während in einigen Quellen vom 16. März die Rede ist, wird in Festschriften zum Vereinsjubiläum vom 27. März berichtet. Sein erstes Spiel trug der damals namenlose Verein im Sommer 1905 aus, dabei gewann der Verein gegen den FC Germania Gustavsburg mit 5:3. Der damals 17-jährige Eugen Salomon wurde auf einer außerordentlichen Generalversammlung im Oktober 1905 zum Ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Im Juni 1906 trat der Verein dem Verband Süddeutscher Fußball-Vereine bei. Der Verein trug damals den Namen 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05. Im August 1912 fusionierte der Verein mit dem Mainzer Fußballclub „Hermania“ 1907, der damals ein Lokalrivale war. Der fusionierte Verein nannte sich zuerst 1. FC Hassia-Hernania 05 und dann 1. Fußballverein Mainz 05. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges bildete der 1. Fußballverein Mainz 05 mit dem Sportverein 08 Mainz eine Kriegsspielgemeinschaft, daraus entstand der 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05. Von 1919 bis 1933 spielte der Verein in der Bezirksliga Hessen. Als im Jahr 1933 die Gauliga Süd neu gegründet wurde, trat der Verein dieser Liga bei. Die Gauliga war sportlich sehr anspruchsvoll, daher war der FSV Mainz 05 überfordert und stieg bereits im ersten Jahr auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Der Verein galt im nationalsozialistischen Deutschland als Judenverein, da neben
- Gründer Eugen Salomon
- Vorstandsmitglied Carl Lahnstein
auch noch einige andere Mitglieder jüdischen Glaubens waren. Aufgrund einer Satzungsänderung zur Gleichschaltung verließ Eugen Salomon den Verein im Jahr 1933. Der Spielbetrieb wurde im Herbst 1944 eingestellt, nach Kriegsende erfolgte eine Auflösung des Vereins. Eine Neugründung wurde kurze Zeit später beschlossen, unter Leitung von Konrad Weil erfolgte im November 1945 im Wirtshaus Roter Kopf eine Neugründung. Damals spielte der Verein in der Oberliga Saar-Pfalz-Hessen, dem Vorgänger der heutigen Oberliga Südwest. Die erste Qualifikation für den DFB-Pokal gelang dem FSV Mainz 05 im Jahr 1962, doch unterlag der Verein bereits in der ersten Runde gegen den 1. FC Köln mit einem 0:5.
Stationen des 1. FSV Mainz 05 nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg, als der 1. FSV Mainz 05 neu gegründet wurde, gehörte er verschiedenen Ligen an und durchlief verschiedene Spielklassen. Die Oberliga Südwest, in der Mainz 05 von 1945 bis 1963 spielte, war erstklassig. Als die Bundesliga 1963 gegründet wurde, hatte sich der 1. FSV Mainz 05 dafür nicht qualifiziert, er spielte daher in der zweitklassigen Regionalliga Südwest, in der er bis 1974 blieb. Unter Trainer Erich Gehbauer gelang dem Verein ein Umbruch, im Jahr 1973 wurde er Südwestmeister. Aufgrund seiner Erfolge in der Regionalliga konnte der Verein im Jahr 1974 in die neu gegründete 2. Bundesliga aufsteigen, die damals zweigleisig war. Der Verein blieb dort bis 1976, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten gab er die Zweitligalizenz freiwillig auf und zog sich in die Amateurliga Südwest zurück. Der Verein spielte von 1976 bis 1978 in der 1. Amateurliga Südwest und erzielte 1978 die erste Südwestmeisterschaft. Im Jahr 1978 stieg der FSV Mainz 05 in die neu gegründete Amateurliga, die drittklassige Oberliga Südwest, auf. In der Saison 1980/81 wurde er dort erstmals Meister. Der Verein konnte allerdings nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen, da die Bundesliga auf eine Staffel reduziert war. Im Jahr 1988 gelang schließlich der Aufstieg in die zweite Bundesliga, doch schon ein Jahr später stieg der Verein wieder ab. Die folgenden Jahre waren ziemlich wechselvoll, so sieht die Ligazugehörigkeit aus:
- 1988/89 – 2. Bundesliga
- 1989/90 – Oberliga Südwest
- 1990 – 2004 – 2. Bundesliga
- 2004 – 2007 – Bundesliga
- 2007 – 2009 – 2. Bundesliga
- seit 2009 – Bundesliga
Jürgen Klopp, der beim FSV Mainz 05 als Abwehrspieler unter Vertrag stand, hatte im Jahr 2001 noch keine Trainerlizenz, doch hatte er bereits ein abgeschlossenes Sportstudium. Er übernahm den Verein als Trainer und konnte den Klassenerhalt sichern. Zum Ende der Saison 2007/08 verließ Klopp den Verein. Zu Beginn der Saison 2009/10 übernahm Thomas Tuchel, der spätere Trainer von Borussia Dortmund, den Verein als Trainer. Er verließ den Verein zum Ende der Saison 2013/14.
Der FSV Mainz 05 beim DFB-Pokal
Im DFB-Pokal konnte der FSV Mainz 05 noch keinen großartigen Sieg erzielen. Die wichtigsten Stationen waren
- Viertelfinale 1964/65, 1999/2000 und 2005/06
- Halbfinale in der Saison 2008/09
Im Halbfinale in der Saison 2008/09 unterlag Mainz 05 mit einem 1:4 nach Verlängerung gegen Bayer Leverkusen.
Die Spielstätte des 1. FSV Mainz 05
Spielstätte des 1. FSV Mainz 05 ist seit der Saison 2011/12 die Opel-Arena. Bis Juni 2016 trug dieses Stadion noch den Namen Coface Arena. Zuvor war das Stadion am Bruchweg die Heimspielstätte von Mainz 05, dort spielte der Verein seit 1938. Der Verein war aus wirtschaftlichen Gründen auf ein größeres Stadion angewiesen, daher wurde die Opel-Arena errichtet, deren Bau 45 Millionen Euro kostete. Für Bau- und Erschließungskosten sowie den Erwerb der Baufläche kamen noch weitere 15 Millionen Euro hinzu. Die Opel-Arena bietet Platz für mehr als 34.000 Zuschauer.
Weitere Abteilungen und Jugendarbeit
Zum FSV Mainz gehören noch eine Handballabteilung, die 1926 gegründet wurde, sowie eine Tischtennisabteilung, die 1949 entstand. Beide Abteilungen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Seit 1992 hat der Verein auch eine zweite Mannschaft. Für die Jugendarbeit ist ein Nachwuchsleistungszentrum vorhanden, es erhält vom DFB regelmäßig Bestnoten. Aus diesem Jugendleistungszentrum gingen bereits die Nationalspieler André Schürrle, Roman Neustädter und Manuel Friedrich hervor. Der Kids Club besteht seit 2006 und ist ein bundesweit einzigartiges soziales Projekt, das sich für Kinder und Jugendliche unabhängig von der sozialen Herkunft einsetzt. Die Kinderbuchautorin und Ehefrau von Jürgen Klopp, Ulla Klopp, ist die Schirmherrin.
Foto:(C)Fussball.com
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