Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld ist ein Verein, welcher bereits im Jahr 1905 gegründet wurde und verschiedene Sportarten unter sich vereinigt. Die wohl bekanntesten Sportler der Arminia ist die erste Herren-Mannschaft im Bereich Fußball, welche über lange Jahre in der Bundesliga aktiv war. Doch auch im Billard, im Eiskunstlauf, im Hockey, im Handball und in der Leichtathletik war der Verein Arminia Bielefeld über lange Jahre enorm erfolgreich.
Die ersten Jahre von Arminia Bielefeld
Gegründet wurde der Verein Arminia Bielefeld im Jahre 1905 durch insgesamt 14 fußballbegeisterte Herren, welche einen eigenen Fußballverein auf die Beine stellen wollten. Bereits zwei Wochen nach der Gründung fand das erste Fußballspiel des Vereins statt. Bereits nach kurzer Zeit wuchs der Verein stark an, sodass bereits im Herbst des Jahres 1905 der erste Kontakt zum DFB geknüpft werden konnte. In der Saison 1906/07 nahm Arminia Bielefeld erstmals am offiziellen Fußballbetrieb teil. Es dauerte einige Zeit, bis sich die Arminia etablieren konnte, doch bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges konnte der Verein Arminia Bielefeld einige Erfolge feiern.
Die Zeit bis zum zweiten Weltkrieg
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen konnte Arminia Bielefeld einige Erfolge verbuchen. Jedoch reichte es sportlich nie für die wirklich großen Erfolge. So blieb dem Verein beispielsweise ein Meistertitel in diesen Jahren verwehrt. Eine einschneidende Veränderung war jedoch die Umbenennung des Vereins im Jahr 1926. Arminia Bielefeld wurde offiziell in “Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld” umbenannt. Die Bezeichnung DSC-Arminia ist bis heute erhalten und wird von vielen Fangruppen noch immer gepflegt. Auch während des 2. Weltkrieges lief es für den Verein nicht sonderlich gut. Sportliche Erfolge waren selten und nicht spektakulär. Dennoch etablierte sich Arminia Bielefeld im Spielbetrieb und konnte auf eine treue Fan Basis zählen.
Zwischen Weltkrieg und Bundesliga-Start
Bis zur Gründung der Bundesliga zeigte Arminia Bielefeld einen eher durchwachsenen Spielbetrieb. Der beständige Wechsel zwischen den verschiedenen Spielklassen gehörte in dieser Zeit zur Tradition des Vereins und sorgte für ein Wechselbad der Gefühle. Vor allem in der Oberliga konnte sich der Verein nur schwer positionieren, da der Konkurrenzdruck für die Mannschaft eindeutig zu hoch war. Somit wechselten sich Auf- und Abstiege in dieser Zeit geradezu regelmäßig ab. Für die eine Liga war die Arminia zu stark, für die Oberliga hingegen eindeutig noch zu schwach. Erst in der Saison 1966/67 gelang es der Arminia erstmals wieder zu überzeugen und sowohl die eigenen Fans als auch die Gegner durch ihre Leistung zu überraschen. Trotz dieser Erfolge gelang es Arminia Bielefeld erstmals im Jahr 1970 in die Bundesliga aufzusteigen und somit erstklassig zu spielen.
Arminia Bielefeld in der Bundesliga
Der Anfang in der Bundesliga war für den Verein enorm schwierig. Bereits in der ersten Saison kämpfte Arminia Bielefeld gegen den Abstieg. Dabei bediente man sich illegaler Methoden, da im Abstiegskampf Spieler der gegnerischen Mannschaften gekauft wurden. Als dieser Skandal nach der Saison aufgedeckt wurde, legte das Präsidium der Arminia Bielefeld ein umfassendes Geständnis ab. Als Strafe für diesen Skandal wurde der Verein zum Zwangsabstieg in die höchste Amateurliga verurteilt. Nachdem gegen das Urteil Widerspruch eingelegt wurde, konnte die volle Verurteilung abgewendet werden. Es folgte der Zwangsabstieg in die Regionalliga. Allerdings wurde der Verein in dieser Zeit von starken finanziellen Problemen geplagt, sodass die Arminia Bielefeld nur dank Fan-Spenden bestehen konnte.
Erst in der Saison 1977/78 gelang der Aufstieg in die Bundesliga, in welcher sich der Verein in den Jahren bis 1985 etablieren konnte.
Wechselhafte Jahre
Nach fünf erfolgreichen Jahren in der Bundesliga musste Arminia Bielefeld im Jahr 1985 nach verlorenen Relegationsspielen in die 2. Liga absteigen. In Folge des Abstieges wurde es finanziell beim Verein wieder einmal sehr eng. So konnte kaum noch eine funktionierende Mannschaft etabliert werden. Erstmals musste die Arminia Bielefeld sich nach der Saison 1987/88 aus dem bezahlten Fußball verabschieden. Dies änderte sich erst wieder, als Ernst Middendorp als Trainer das Kommando übernahm. Er baute die Mannschaft von Grund auf neu auf und sorgte somit für eine deutlich bessere sportliche Positionierung, auch wenn der Aufstieg nicht gelingen wollte. Zwischen den Jahren 1994 und 2004 durchlebte die Arminia Bielefeld einen beständigen Wechsel von Auf- und Abstiegen und konnte sich in keiner Liga dauerhaft etablieren. Erst in der Saison 2004/05 gelang der Arminia eine sichere Platzierung in der Bundesliga, wo sich die Mannschaft in den nächsten fünf Jahren halten konnte. Dies änderte sich erst wieder durch den Abstieg im Jahr 2009.
Die aktuelle Situation bei Arminia Bielefeld
In den letzten Jahren ist es still um Arminia Bielefeld geworden. Die Mannschaft wechselt beständig zwischen der zweiten und der dritten Liga und scheint in nächster Zeit keinen direkten Aufstieg in die erste Bundesliga schaffen zu können. Dennoch sind die Fans dem Verein weiterhin treu ergeben und sorgen sowohl bei Heimspielen als auch bei Auswärts-Spielen für eine gute Stimmung. In der Saison 2014/15 konnte die Arminia im DFB-Pokal für einige Überraschungen sorgen, da sie während ihrer Spiele insgesamt drei Bundesligisten aus dem Wettbewerb warfen. Sowohl Hertha BSC als auch Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen wurden von Arminia Bielefeld besiegt.
In der aktuellen Saison sieht es für Arminia Bielefeld wieder einmal nicht allzu rosig aus. Die Winterpause verbringt der Verein auf dem 16. Tabellenplatz der 2. Bundesliga und ist somit stark vom Abstieg gefährdet. Wie man es von der Arminia aber kennt, kann sich dies durchaus im Verlauf der Rückrunde noch relativieren. Der Verein ist schließlich immer wieder für eine Überraschung gut.
Die Farben und Trikots des Vereins
Die traditionellen Farben von Arminia Bielefeld sind Schwarz, Blau und Weiß. Diese finden sich nicht nur im offiziellen Vereinslogo wieder, sondern auch in den Trikots der Spieler. Das Heimtrikot von Arminia Bielefeld besteht aus einer schwarzen Hose, welche durch weiße Stutzen mit schwarzen und blauen Bändern ergänzt wird. Das Trikot ist in der Grundfarbe Blau mit weißen Ärmeln und schwarzen Absätzen. Bei Auswärtsspielen tritt die Arminia grundsätzlich in vollständig weißen Trikots, Hosen und Stutzen an.
Fans und Hymnen von Arminia Bielefeld
Der Verein ist mit seinen Fans stark verbunden. So existieren mittlerweile mehr als 100 Fanclubs des Vereins. Die Vereinsführung zelebriert die Fan-Nähe deutlich. Dies zeigt sich nicht nur an den sehr guten Zuschauerzahlen der Heimspiele, sondern auch an den vielen Interaktionen der Fans neben dem Spielfeld. Als beispielsweise im Jahr 2008 ein neues Vereinslogo entworfen werden sollte, machten die Fans gegen das neue Logo schnell mobil. Innerhalb kürzester Zeit waren eine Vielzahl an Unterschriften gegen das neue Logo gesammelt. Die Vereinsführung zeigte sich sofort gesprächsbereit, sodass eine Logo entwickelt werden konnte, welches sowohl den Ansprüchen des Vereins als auch denen der Fans entsprach.
Der Verein Arminia Bielefeld ist darüber hinaus für seine starke historische und regionale Verbundenheit bekannt. Fan-Gesänge gehören bereits seit den 20iger Jahren zur Tradition der Fans des Clubs. Ein bekanntes und bereits seit langen Jahren gesungenes Lied ist das “Schwarz-weiß-blaue Band”. Die offizielle Vereinshymne ist allerdings das Lied “Arminia, unser Herz schlägt nur für Dich” von Willy d’Villa, welches vor allen Heimspielen der Arminia Bielefeld gespielt und von den Fans voller Inbrunst mitgesungen wird.
Die Freunde von Arminia Bielefeld
Auch unter den Prominenten hat der Verein eine Menge Freunde und Bewunderer gefunden. Anhänger der Arminia sind unter anderem der Entertainer Ingolf Lück, der Boxer Marco Huck oder auch der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Thorsten Albig. Doch auch unter den Anhängern anderer Fußballvereine hat sich schnell eine feste Fan-Freundschaft entwickelt. Vor allem aufgrund der gleichen Vereinsfarben entwickelt sich eine beständige Freundschaft zum Hamburger Sportverein (HSV), welche unter anderem im Schlachtruf “Schwarz-Weiß-Blau, Arminia und der HSV” zum Ausdruck kommt. Bei Spielen gegeneinander wurden von den verschiedenen Supportern immer gemeinsame Feiern und Events rund um die Spiele für beide Fangruppen organisiert. Diese Spiele liefen immer überaus friedlich und freundschaftlich ab.
Bekannte Spieler und Persönlichkeiten bei Arminia Bielefeld
In den langen Jahren des Bestehens hat Arminia Bielefeld eine Vielzahl von Spielern und Trainern beschäftigt, welche sowohl während ihrer Zeit bei Arminia als auch danach einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten. Der wohl bekannteste und beliebteste Trainer der Arminia war Ernst Middendorp, welcher es auf drei Amtszeiten brachte und mit Arminia Bielefeld von der Regionalliga in die Bundesliga durchmarschierte. Weitere bekannte Trainer bei Arminia Bielefeld waren unter anderem Otto Rehhagel und Karl-Heinz Feldkamp. Bei den Spielern hingegen stechen einige Namen hervor. Unter anderem Bruno Labbadia, Ewald Lienen, Arne Friedrich, Stefan Kuntz oder Thomas Helmer. Viele dieser Spieler wurden erst nach ihrer Zeit bei der Arminia national und international bekannt, haben ihre Karriere jedoch bei Arminia Bielefeld begonnen.
Das Stadion der Arminia
Laut Grundbuch wird das Stadion von Arminia Bielefeld als Stadion an der Melanchthonstraße bezeichnet, auch wenn es traditionell als Bielefelder Alm bekannt wurde. Dieses Stadion wurde bereits in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts genutzt und ist seit Beginn der Arminia der feste Standort für alle Heimspiele. Wie das Stadion zum Namen Bielefelder Alm kam, ist nicht genau überliefert und Ursprung einiger urbaner Legenden. Die Fläche des Stadions wurde zunächst im Jahr 1926 von einem regionalen Bauern für 100 Jahre gepachtet. Das erste Spiel auf dieser Spielfläche wurde am 1. Mai 1926 ausgetragen. Trotz der sportlichen Erfolge wurde die Spielfläche in den folgenden Jahren kaum verändert. Auch ein Bomben-Treffer im 2. Weltkrieg sorgte nur für geringe Schäden. Erst im Jahr 1954 wurde beschlossen aus der Spielstätte ein sogenanntes Zwischenstadion zu entwickeln. Zwar wurde das Stadion in Folge der sportlichen Erfolge immer mal wieder erweitert und modernisiert, doch eine exakte Zählung der potentiellen Zuschauerplätze war aufgrund der provisorischen Arbeiten für lange Zeit nicht möglich.
Mit dem Aufstieg in die Bundesliga musste das Stadion umfassend modernisiert werden. Durch die Modernisierung und den Ausbau der verschiedenen Tribünen erreichte die Bielefelder Alm ein Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern. Im Zuge dieser Modernisierung wurden auch die ersten Flutlichtmasten im Stadion installiert. Im Jahr 1978 wurde das Stadion nochmals erweitert und verbessert. So erreichte das Stadion eine Zuschauerkapazität von über 35.000 Zuschauern. Leider wurden die Modernisierungen und Aufbauten vor allem aus Stahl-Konstruktionen gefertigt, sodass diese nicht dauerhaft genutzt werden konnte. Nach einer Sicherheits-Revision im Jahr 1985 sank das Zuschauervolumen auf maximal 15.000 Zuschauer, da die Stahl-Tribünen abgerissen werden mussten. Es folgten nun Bauten aus Beton, welche die Kapazität wieder erhöhten.
Als Arminia Bielefeld im Jahr 1996 wieder in die Bundesliga aufsteigen konnte, musste das Stadion erneut renoviert werden. Zunächst war ein kompletter Neubau an anderer Stelle geplant, doch die letztendliche Entscheidung fiel auf eine umfassende Renovierung und Umbaumaßnahmen auf der Bielefelder Alm. So wurden zunächst die Nord-, West und Südtribüne erneuert und die Rasenflächen an die neuen Anforderungen des DFB angepasst. Somit erreichte das Stadion wieder eine Kapazität von 26.600 Zuschauern. Zwischen 2006 und 2008 fanden die restlichen Um- und Ausbaumaßnahmen statt. In deren Rahmen die Tribünen nochmals gründlich überarbeitet und verändert wurden. Aufgrund einiger Fehlplanungen verteuerte sich der Stadionausbau dramatisch, was ab dem Jahr 2010 zu finanziellen Problemen bei der Arminia Bielefeld führte. Durch den Verkauf der Namensrechte am Stadion ist die Bielefelder Alm heute als Schüco-Arena bekannt und wird in allen offiziellen Berichten als solche bezeichnet. Bei Fans von Arminia Bielefeld ist allerdings der traditionelle Name noch immer weit verbreitet.
Bilder:
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Valentin B
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