Arsenal London
Der Fußballklub Arsenal London erfuhr seine Gründung bereits im Jahr 1886. Gründer des Klubs waren Arbeiter aus Woolwich, einem Stadtteil im Südosten Londons. Der Verein wird heute auch häufig als “Arsenal FC”, “Arsenal” oder unter dem Namen “Gunners” benannt. Seit nun rund 20 Jahren arbeitet der Manager/Chefcoach Arsene Wenger sehr erfolgreich beim FC Arsenal.
Die frühe Geschichte von Arsenal: vom Süden in den Norden Londons
Gegründet wurde Arsenal im Jahr 1886 von Arbeitern, die in einer Werkstatt des Rüstungsfabrikanten “Royal Arsenal” beschäftigt waren. Der Standort des Unternehmens war im Südosten Londons, genauer gesagt in Woolwich. So hieß der Verein zunächst “Royal Arsenal”. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Klub das Problem, dass seine guten Amateure zunehmend von Profivereinen abgeworben wurden. So entschloss man sich bei Arsenal dazu, selbst zum Profiklub zu werden. Mit diesem Schritt änderte der Verein auch seinen Namen – man nannte sich ab sofort “Woolwich Arsenal”.
Viele der Amateurvereine, insbesondere im Süden Englands, fanden diesen Schritt von Arsenal zum Profiverein alles andere als gut und sie schlossen Arsenal zunehmend von lokalen Wettbewerben aus. Arsenal konnte sodann nur Freundschaftsspiele und Spiele im FA Cup absolvieren. Man beschloss bei Arsenal folglich, eine eigene Fußballliga ins Leben zu rufen – und zwar mit Fokus auf den Süden Englands. Letztendlich gelang dieses Vorhaben nicht, aber Arsenal London durfte nach langem Hin und Her doch noch in der Second Division der Football League antreten. In der Second Division bestritt Arsenal insgesamt 11 Spielzeiten, wobei der Klub meist im Mittelfeld der Liga rangierte. Durch mehrere Neuverpflichtungen, unter anderem von Nationalspielern, schaffte Arsenal 1904 den Aufstieg in die First Division. Obgleich kleinere Erfolge verbucht werden konnten, wie 1906 und 19007 jeweils der Einzug in Halbfinale des FA Cups, ging es schnell wieder bergab bei Arsenal. Gründe hierfür waren vor allem finanzielle Nachteile aufgrund der Lage des Vereins, da die Region Plumstead wenig Nährboden für Zuschauer und damit auch für Einnahmen bot. Um finanziell liquide zu bleiben, mussten fortan stets die besten Spieler verkauft werden. Dadurch kam Woolwich Arsenal auch sportlich nicht zu gewünschten Erfolgen und belegte meist nur untere Tabellenplätze.
1910 stand Woolwich Arsenal kurz vor dem Bankrott. Die Pleite konnte lediglich durch den Einsatz des Geschäftsmannes Sir Henry Norris abgewendet werden. Mit Initiative von Norris stand 1913, nach dem Abstieg in die Second Division, der Umzug des Klubs vom Südosten in den Norden Londons an – genauer gesagt zum Arsenal Stadium, welches auch als “Highbury” bekannt ist. 1914 wurde der Verein zudem von Woolwich Arsenal in “The Arsenal” umbenannt. 1919 nahm der Verein mit diesem neuen Namen wieder an der First Division teil, obwohl er in der Saison vor dem Ersten Weltkrieg (1914/1915) lediglich den fünften Platz in der Second Division belegt hatte. Grund für den “Aufstieg” war die Aufstockung der First Division von 20 auf 22 Vereine. Seit diesem Jahr ist Arsenal London ohne jede Unterbrechung Mitglied der ersten englischen Liga und damit in diesem Punkt absoluter Rekordhalter. Bis 1925 belegte Arsenal London in der englischen Eliteliga jedoch nur Mittelfeldplätze oder kämpfte gegen den Abstieg, obwohl beispielsweise der Zuschauerzuspruch nach dem Umzug ins “Highbury” deutlich zugenommen hatte.
Foto: Mesut Özil/Fussball.com
Erfolge von Arsenal im 20. Jahrhundert (bis 1986)
Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts wurde mit dem Umzug nach “Highbury”, dem Aufstieg und dem steten Verbleib in der ersten Liga bereits einiges erreicht, das es fortan bei Arsenal weiterzuentwickeln galt. Und es bleibt zu sagen, dass es in positiver Wese voran ging: Mit einigen wenigen Rückschlägen wurde stets auf finanzieller und sportlicher Ebene konsolidiert und auf dem Erreichten aufgebaut. Die weitere Geschichte von Arsenal London im 20. Jahrhundert lässt sich gut anhand der folgenden Phasen beschreiben:
Herbert Chapman: Der Reformer (1925 bis 1934): Chapman modernisierte Arsenal London vor allem in punkto Training und Physiotherapie. Ebenso sorgte er dafür, dass auf den Trikots erstmals Nummern standen und dass die zuvor rein roten Hemden nun weiße Ärmel aufwiesen. Des Weiteren wurde das “The” in “The Arsenal” abgelegt, es kam also zu einer Namensänderung. In seiner ersten Saison belegte Chapman mit Arsenal den zweiten Platz – in den weiteren Spielzeiten rangierte Arsenal jedoch meist im Ligamittelfeld. Drei Jahre nach dem ersten FA Cup Finale im Jahr 1927 (Anm.: Dieses verlor Arsenal gegen Cardiff City) gelangte Arsenal erneut ins Finale und gewann dieses Mal (2:0 gegen Huddersfield). Der erste FA Cup für Arsenal! Vielmehr noch: Arsenal wurde zum dominierenden Team in England der 1930er Jahre. 1932/1933 gewann Arsenal London seine zweite Meisterschaft.
Arsenal London wird drei Mal Meister (1934 bis 1939): 1933/1934 dann ein Schicksalsschlag für den FC Arsenal: Herbert Chapman verstarb an einer Lungenentzündung. Interimstrainer Joe Shaw zeigte sich ab sofort verantwortlich für die Mannschaft und gewann prompt die Meisterschaft. 1934/1935 schaffte Arsenal London dann den Meisterschafts-Hattrick: der dritte Meistertitel in Folge wurde gewonnen. Der konstante Erfolg Arsenals zeigte sich auch im Zuspruch der Zuschauer. Folge war, dass Arsenal London seine Heimspielstätte mehrmals um- und ausbaute. 1936 dann erneut der Pokalsieg. Dennoch nahm die Leistungsstärke von Arsenal London fortan etwas ab, da zum Beispiel Leistungsträger in die Jahre gekommen waren. Dennoch konnte 1937/1938 der fünfte Meistertitel der Klubgeschichte gewonnen werden.
Arsenal London in der Nachkriegszeit (1945 bis 1966): Während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) wurde der Spielbetrieb in England eingestellt. Der FC Arsenal bestritt in dieser Zeit lediglich Fußballspiele inoffizieller Wettbewerbe (z.B. beim “Football League War Cup South”). Während dieser Zeit konnte der Klub einige regionale Meisterschaften gewinnen. Nach 1945 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Die erste Saison nach dem Krieg (1945/1946) verlief enttäuschend: lediglich der 13. Tabellenlatz und das Aus in der 3. Runde des Pokals. 1947 führte Arsenal London die Tabelle jedoch wieder an. Erfolge von Arsenal London bis 1966 waren zwei Meisterschaften (1947/1948 und 1952/1953) sowie ein FA Cup Sieg (1949/1950). In der Zeit zwischen Mitte der 1950er Jahre und 1966 platzierte sich Arsenal London meist nur im Mittelfeld der Liga.
Gewinn des ersten Doubles (1966 bis 1976): Überraschenderweise wurde als Nachfolger des Trainers Wright der einstige Physiotherapeut des Vereins, Bertie Mee, berufen. Mee entwickelte en Team bestehend aus vielen jungen Talenten sowie einigen erfahrenen Spielern. Die mittel- bis langfristig ausgelegte Arbeit von Mee zeigte relativ schnell positive Resultate: So wurde jeweils 1968 und 1969 das Finale des Ligapokals erreicht, beide Finals gingen jedoch verloren. 1969 landete Arsenal London in der Meisterschaft auf einem guten vierten Tabellenplatz und qualifizierte sich damit für den internationalen Messepokal. Diesen Cup konnte Arsenal sodann 1970 gewinnen, was den ersten europäischen Titelgewinn sowie den ersten Titel nach 17 Jahren für Arsenal London bedeutete. Und der Erfolg hielt zunächst an: 1970/1971 wurde das Double bestehend aus Meisterschaft und FA Cup gewonnen. Darauffolgend konnte Arsenal London jedoch nur Tabellenfünfter werden, spielte aufgrund der Meisterschaft aber auch das erste Mal im Europapokal der Landesmeister, wo man gegen Ajax Amsterdam und Johan Cruyff im Viertelfinale ausschied. 1972/1973 wurde Arsenal London Vizemeister, in den Jahren darauf erreichte man aber nur jeweils einen enttäuschenden 16. und 17. Platz. Die Folge: Trainer Mee, der den Neuaufbau nicht mehr erfolgreich zu bewerkstelligen vermochte, wurde gekündigt.
1976 bis 1986 – ein Auf und Ab des FC Arsenal: Auf Bertie Mee folgte als Chefcoach Terry Neill. Mit ihm spielte Arsenal London wieder in der oberen Tabellenhälfte mit. Grund für den Aufschwung war damals neben dem Coach zweifelsohne auch der irische Spitzenspieler Liam Brady. Brady war zudem Teil einer relativ großen irischen Fraktion innerhalb des Arsenal-Teams. In der Meisterschaft hatte Arsenal London gegen den seinerzeit dominierenden FC Liverpool kaum eine Chance, konnte aber Akzente im FA Cup setzen. Von 1978 bis 1980 erreichte Arsenal London drei Mal das Finale, konnte aber lediglich 1979 den Pokal nach Highbury holen. Die folgenden Spielzeiten verliefen durchwachsen mit teilweise überraschend frühen Niederlagen im nationalen Pokalwettbewerb, sodass Trainer Neill im Dezember 1983 entlassen wurde. Neuer Coach war fortan der ehemalige Arsenal-Spieler Dan Howe, mit dem Arsenal London in der Liga relativ gute Ergebnisse erzielte (6. und 7. Platz), aber auch überraschend früh im Pokal die Segel streichen musste. Die Fans von Arsenal London wurden in diesen Jahren immer unzufriedener und die Zuschauerzahlen sanken unter die Marke von 20.000. Howe verließ den FC Arsenal, als er erfuhr, dass der Klub mit einem neuen Trainer verhandelte.
1986 bis 1995: Die Ära unter dem Coach George Graham
Angekommen im Jahr 1986 kam es, wie sich später herausstellen sollte, zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Verpflichtung beim FC Arsenal: Der Schotte George Graham, vormals Trainer beim FC Millwall und Spieler beim FC Arsenal, wurde als Manager/Coach eingestellt. Graham legte direkt zu Beginn seiner Amtszeit den Grundstein für spätere Erfolge: Er sortierte alte Spieler aus, ersetzte sie durch neue Verpflichtungen und förderte vor allem viele junge Talente im Verein. Graham forderte von seinen Spielern zudem mehr Disziplin – und zwar sowohl außerhalb des Feldes als auch auf dem Spielfeld. Die Maßnahmen des neuen Trainers/Managers zahlten sich prompt aus und zur Hälfte der Spielzeit 1986/1987 stand Arsenal London an der Tabellenspitze. Am Ende der Saison wurden die “Gunners” Tabellenvierter und Graham konnte mit seinem Team den Ligapokal gewinnen. In den Folgejahren verbesserten sich die Ergebnisse in der Meisterschaft kontinuierlich, was unter anderem an der starken und disziplinierten Defensive bei Arsenal London lag. Die Abwehr-Protagonisten dieser Zeit waren Tony Adams, Steve Bould, Nigel Winterburn und Lee Dixon – ein Abwehrriegel, der nahezu ein ganzes Jahrzehnt bei Arsenal London prägte. Doch auch die Offensive der “Gunners” war nicht zu unterschätzen: Stürmer Alan Smith schaffte so über mehrere Jahre hinweg eine Quote von mindestens 20 Toren pro Saison.
1989 gewann Arsenal London die erste Meisterschaft unter Graham. Die zuvor letzte Meisterschaft lag bereits 18 Jahre zurück. Der Gewinn dieses Titels vollzog sich auf sehr spektakuläre Weise: Arsenal London benötigte am letzten Spieltag beim Tabellenführer FC Liverpool einen Sieg mit mindestens zwei Toren Differenz. Kurz gesagt: kein leichtes Unterfangen für ein Spiel an der Anfield Road. Erst in der Nachspielzeit gelang Arsenal London das 2:0, als Michael Thomas den Ball erfolgreich über Liverpool-Torwart Grobbelaar ins Tor hob. In der folgenden Spielzeit mussten die “Gunners” dem FC Liverpool in der Meisterschaft den Vortritt lassen und Arsenal schloss die Saison auf dem vierten Tabellenplatz ab. Aufgrund der Heysel-Katastrophe und dem Ausschluss englischer Vereine aus europäischen Wettbewerben durfte Arsenal London jedoch nicht international spielen.
1990/1991 dann die nächste Meisterschaft für den FC Arsenal. Graham hatte zuvor effektive Arbeit bei Transfers geleistet und mit Torwart David Seaman sowie dem Flügelspieler Anders Limpar zwei wichtige Säulen für sein Team verpflichtet. In dieser Meisterschaftsaison verlor Arsenal London lediglich ein Spiel. Dann im Oktober 1991 kam mit Ian Wright der zweitbeste Torschütze der Vereinsgeschichte zu Arsenal London. Zunächst erwies sich die Verpflichtung des Torjägers als wenig produktiv, da Arsenal sein Offensivspiel zu sehr auf Wright fokussierte und insgesamt zu wenig Tore schoss. 1992/1993 landete Arsenal London so mit nur 40 erzielten Toren auf dem 10. Tabellenplatz. Den Ligapokal sowie den FA Cup konnte man in dieser Spielzeit trotz der schlechten Meisterschaftsrunde gewinnen – und zwar beide Male im Finale gegen Sheffield Wednesday. In der Saison 1993/1994 konnte Arsenal London zum zweiten Mal einen europäischen Titel für sich verbuchen. Die “Gunners” gewannen den Pokal der Pokalsieger gegen Titelverteidiger FC Parma mit 1:0. Torschütze war Alan Smith. Dieser Titel war der letzte für den Arsenal London unter Coach George Graham. Graham musste den Verein im Februar 1995 verlassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass er 1992 eine illegale Zahlung von einem Spieleragenten erhalten hatte.
Zunächst übernahm nach Grahams Entlassung sowie bis zum Saisonende 1994/1995 Stewart Houston die sportliche Leitung. Arsenal London erreichte nur einen enttäuschenden 10. Platz in der Meisterschaft, konnte aber wieder in das Finale des Europapokals der Pokalsieger einziehen. Hier verlor man 1:2 nach Verlängerung gegen Real Saragossa aus Spanien. Es war eine schwache Spielzeit des FC Arsenal. Unvergessen bleibt das Finaltor von Nayim (Real Saragossa), der in der 120. Minute von der Mittellinie ausgehend Arsenals Schlussmann Seaman überwand.
Nachfolger von Stewart Houston wurde Bruce Rioch. Während seiner kurzen Amtszeit wurde für die damalige Rekordablöse von 7,5 Millionen Pfund der niederländische Stürmerstar Dennis Bergkamp verpflichtet. Die Zeit von Trainer Rioch, in der unter anderem die Qualifikation für den UEFA-Cup erreicht wurde, endete im August 1996. Rioch hatte sich mit der Vereinsführung hinsichtlich des Themas Transferpolitik überworfen.
Arsene Wenger: der Dirigent bei Arsenal London seit 1996
Im Jahr 1996 begann eine Trainerära beim FC Arsenal, die bis heute Bestand hat: Der Franzose Arséne Wenger übernahm das Amt des Coaches/Managers bei den “Gunners”. Wenger zeigte in den ersten Jahren seiner Amtszeit sehr viel Fingerspitzengefühl be seinen Transfers. In dieser Weise baute er beispielsweise zunächst noch wenig bekannte, aber sehr talentierte französische Spieler in seinen Kader ein – so wie Patrick Vieira, Nicolas Anelka und Emmanuel Petit. 1997 kam mit Marc Overmars ein sehr starker Flügelstürmer aus den Niederlanden hinzu. Die neuen Spieler arrangierte Wenger mit seinen arrivierten Spielern so, dass insgesamt ein erfolgreiches Ensemble entstand.
In seiner ersten Saison belegte Wenger mit Arsenal London den dritten Tabellenplatz und qualifizierte sich so für den UEFA-Cup. Den ersten Titel unter Wenger gewann Arsenal London in der darauffolgenden zweiten Saison: Als erster ausländischer Trainer gewann Arséne Wenger die englische Meisterschaft. Zudem gewann Arsenal London in der gleichen Spielzeit den FA Cup (2:0-Finalsieg gegen Newcastle United), sodass Wenger und Arsenal insgesamt ein Double feiern konnten. 1998 und 1999 kamen mit Fredrik Ljungberg und Thierry Henry zum Kader hinzu. Rekordtorschütze Ian Wright hingegen verließ den Klub. Es folgte trotz der mit vielen starken Spielern gespickten Mannschaft eine längere Phase ohne den Gewinn von Titeln. Dies heißt nicht, dass die Mannschaft von Arsenal London nicht guten Fußball spielte: Man erreichte mehrmals die Vizemeisterschaft, spielte im Halbfinale des FA Cups und qualifizierte sich konstant für die Champions League oder den UEFA-Pokal. Nur die Titel fehlten. Wenger musste sein Team zudem schon bald umbauen, da einige seiner Leistungsträger Arsenal London verließen. So gingen Anelka, Overmars und Petit für jeweils sehr ansprechende Ablösesummen zu spanischen Spitzenvereinen. Daneben war die starke Defensivreihe von Arsenal deutlich in die Jahre gekommen. Wenger besetzte die Abwehr neu (z.B. mit Sol Campbell) und holte für die Offensive den jungen Ashley Cole aus der “Gunners”-Jugendabteilung in die erste Profi-Mannschaft. Thierry Henry war zu diesem Zeitpunkt bereits einer der besten Torjäger der englischen Liga. Wenger kaufte für das Mittelfeld seinerzeit die französischen Spieler Sylvain Wiltord und Robert Pires hinzu.
Arsenal war nun wieder eine sehr erfolgreiche Mannschaft, bei der die Gegner vor allem Respekt hinsichtlich der starken Offensive hatten. 2001/2002 gewann Arsenal London zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Double – man errang die Meisterschaft deutlich vor dem FC Liverpool und gewann den FA Cup mit einem 2:0-Finalsieg gegen den FC Chelsea. 2002/2003 konnte Arsenal London den FA Cup-Titel mit einem 1:0-Endspielsieg gegen Southampton verteidigen. Nachdem 2002/2003 die Meisterschaft verpasst wurde, stellte Arsenal London in der folgenden Spielzeit (2003/2004) einen Rekord auf: Die “Gunners” gewannen in der Meisterschaft 26 Mal, spielten 12 Mal Unentschieden und verloren kein Spiel! In der darauffolgenden Saison wurde Arsenal in der Meisterschaft jedoch nur Zweiter. In der Champions League verloren die “Gunners” nach erfolgreicher Gruppenphase gegen den FC Bayern München (insgesamt 2:3 nach Hin- und Rückspiel). Es gab trotz der knappen Niederlagen einen Titel zu feiern: Arsenal London gewann den FA Cup im Finale gegen Manchester United – und zwar mit 5:4 nach Elfmeterschießen.
Im Jahr 2005 wurde Mannschaftskapitän Patrick Vieira an Juventus Turin verkauft. Die Saison 2005/2006 sowie die darauffolgenden Spielzeiten verliefen hinsichtlich der Meisterschaft relativ schwach. Arsenal wurde meist nur Fünfter oder erzielte gar schlechtere Platzierungen. Dafür lief es auf europäischer Ebene umso besser. Im Jahr 2006 erreichte Arsenal London als erster Londoner Verein das Finale der Champions League. Nach erfolgreicher Gruppenhase (mit den Gegner FC Thun, Sparta Prag und Ajax Amsterdam) bezwangen die “Gunners” in den K.O.-Spielen nacheinander: Real Madrid, Juventus Turin und FC Villareal. Im Finale war der FC Barcelona dann Gegner vom FC Arsenal, der bereits früh aufgrund einer roten Karte für Torwart Jens Lehmann mit 10 Spielern agieren musste. Das spannende Endspiel verlor Arsenal London nach großem Kampf mit 1:2.
Arséne Wenger, der bis heute im Amt bei Arsenal London ist, kann zweifelsfrei als der Arsenal-Macher der letzten 20 Jahre bezeichnet werden. Mit ihm kam es zum Umbruch nach George Grahams Entlassung und es konnten mehrere sehenswerte Erfolge gefeiert werden – so etwa in den Spielzeiten 2013/2014 sowie 2014/2015 der Gewinn des FA Cup. Auch wenn die letzte Meisterschaft von Arsenal mit der Saison 2003/2004 schon einige Zeit her ist, so hat Wenger doch eines geschafft: eine erfolgreiche Umstrukturierung des Vereins sowie sportliche Konstanz in allen Wettbewerben. Seit Wengers Antritt spielt Arsenal fast ohne Unterbrechung immer um Titel mit bzw. in den ganz oberen Tabellenregionen. Heute spielt der Klub ebenso auf internationaler Ebene wie auch national in England eine gute und erfolgreiche Rolle. Wenger holte in den vergangenen Jahren auch drei deutsche Nationalspieler in seinen Kader: Shkodran Mustafi, Mesut Özil und Per Mertesacker, wobei letzterer häufig die Rolle des Kapitäns einnimmt. Weitere Stars des heutigen Teams sind zum Beispiel: Alexis Sánchez, Aaron Ramsey, Granit Xhaka, Olivier Giroud und Theo Walcott.
“Emirates Stadium”: das heutige Stadion des Arsenal London
Das “Highbury”-Stadion war von 1913 bis zum Jahr 2006 Spielstätte des FC Arsenal. Es bot jedoch – beispielsweise in den erfolgreichen 1990er-Jahren – mit nur 38.500 Plätzen wenige Möglichkeiten, der viel größeren Zuschauernachfrage nachzukommen. An dieser Stelle blieb somit stets viel Potenzial verschenkt – gleich ob es die Stimmung im Stadion betraf oder auch die Einnahmeseite hinsichtlich Ticketverkäufe.
Man beschloss bei Arsenal London bereits Ende der neunziger Jahre, etwas an der Stadionsituation zu ändern. Es stellte sich jedoch heraus, dass ein Ausbau des Highbury-Stadions nicht möglich war. Deshalb informierte Arsenal London im Jahr 1999 die Öffentlichkeit darüber, dass man plant, ins benachbarte Ashburton Grove umzuziehen, um dort ein neues Stadion zu bauen. Im Jahr 2002 war die Entscheidung dann soweit gefallen und es konnte mit der Konstruktionsplanung begonnen werden. Das Jahr 2006 war der Zeitpunkt der Fertigstellung des neuen Stadions, das letztendlich mit Beginn der Saison 2006/2007 für den Spielbetrieb freigegeben wurde.
Das neue “Emirates Stadium” ist nach dem Old Trafford (Manchester United) das zweitgrößte Stadion der Premier League. Es bietet Platz für insgesamt 60.260 Zuschauer. Es ist zudem das viertgrößte Sportstadion der Stadt London – das heißt nach dem Wembley-Stadion, dem Twickenham Stadium und dem Londoner Olympiastadion. Der Bau des Stadions wurde von dem Namensgeber und Sponsor “Emirates” mit zirka 160 Millionen Euro unterstützt. “Emirates” ist eine international bekannte, arabische Fluggesellschaft, die vor Arsenal London unter anderem dem FC Chelsea finanziell half. Das “Emirates Stadium” ist mit insgesamt rund 600 Millionen Euro (Gesamtkosten) das teuerste Stadion der Premier League.
Keine Kommentare vorhanden