Beben beim Hamburger SV geht weiter: Rücktritt von Boss Karl Gernandt
Das Chaos beim Hamburger SV geht munter weiter. Nun hat die Krise auch den Aufsichtsrat erreicht. Denn dessen Vorsitzender Karl Gernandt ist von seinem Amt zurückgetreten. Zwar bleibt er dem Gremium erhalten, den Vorsitz aber hat Gernandt nicht mehr inne.
Karl Gernandt tritt nach zweieinhalb Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender beim HSV zurück
Seit Mai 2014 stand Karl Gernandt dem höchsten Gremium des Hamburger SV vor. Nun aber hat er sich zum Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender entschlossen. Dies gab der Bundesliga-Dino am Dienstag bekannt. Immerhin bleibt Gernandt dem Hamburger SV im Aufsichtsrat selbst erhalten, bleibt er doch ein ordentliches Mitglied des sechsköpfigen Aufsichtsrates. Bis zur Wahl eines neuen Aufsichtsratsvorsitzenden wird das oberste Gremium des HSV von einem der bisherigen Stellvertreter besetzt, also von Jens Meier oder Felix Goedhart.
Der Rücktritt von Karl Gernandt im Wortlaut
Seinen Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender des Hamburger SV begründete Gernandt wie folgt:
“Ich muss diesen Schritt leider gehen, weil zu viele bewusste Indiskretionen innerhalb unseres Gremiums dem HSV und seinen handelnden Personen in den vergangenen Monaten erheblichen Schaden zugefügt haben, aktuell die sportliche Trendwende gefährden und inhaltliche Führungsarbeit in dieser Konstellation nicht möglich ist. Ich kann und werde nicht die Hauptverantwortung für so ein Verhalten tragen und bin entsetzt, mit welchen Kräften im Verein und im Aufsichtsrat die sportliche und langfristige Weiterentwicklung riskiert wird”

Das Aus für den Aufsichtsratschef beim Hamburger SV die logische Folge?
Beobachter der Szenerie rund um den Hamburger SV sehen die Situation allerdings objektiv so, dass auch Karl Gernandt selbst zuletzt alles andere als eine gute Figur gemacht hat. Lange Zeit nämlich vermied das oberste Gremium des Bundesliga-Dinos eine eindeutige Position zu Dietmar Beiersdorfer. Bekanntlich wurde dieser inzwischen entlassen und durch Heribert Bruchhagen ersetzt. Dieser Personalwechsel wurde dann erst vollzogen, als der HSV gerade dabei war, wieder positive Schlagzeilen im sportlichen Bereich zu schreiben. Manch ein Kritiker des Clubs aus dem hohen Norden sah in Gernandt nur eine Art Erfüllungsgehilfe von Investor Klaus-Michael Kühne, ohne dessen finanzielle Hilfe es beim Hamburger SV noch weitaus düsterer aussehen würde. Nun also heißt die nächste Baustelle beim HSV Aufsichtsratschef.
Foto: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com
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