Carlo Ancelotti, Antonio Conte, Fabio Capello – wer wird neuer Nationaltrainer in Italien?
Der Schock sitzt tief: Italien wird bei der WM 2018 in Russland tatsächlich erstmals seit 60 Jahren nicht an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Zuletzt verpasste die Squadra Azzurra die WM 1958 – vor einer gefühlten Ewigkeit. Nun aber scheiterte der vierfache Weltmeister in den Playoffs an Schweden mit 0:1 und 0:0. Damit dürfte das Ende für Nationaltrainer Gian Piero Ventura besiegelt sein.
Gian Piero Ventura denkt nicht an Rücktritt
Der 69-jährige Fußballcoach selbst erklärte nach dem bitteren Aus zwar, dass er nicht an Rücktritt denke. Doch alles andere als die Entlassung von Ventura durch den italienischen Verband wäre doch eine Sensation. Denn unter Ventura machten die Italiener doch einen deutlichen Schritt zurück. Aufstellung, Taktik, Spielweise – die Liste der Kritikpunkte am italienischen Nationaltrainer, der zuvor keinen der großen Clubs wie Juventus, Inter, Milan oder Roma trainierte, ist riesengroß. Kaum vorstellbar, dass der Verband an seinem erfolgslosen Trainer festhält, der unter anderem in Bari, Pisa oder Cagliari verantwortlich war. Die große Frage, die sich bereits jetzt stellt: wer wird Nachfolger von Gian Piero Ventura?
Foto: Imago/Xinhua
Carlo Ancelotti und Antonio Conte gelten als Top-Favoriten
Der Blick auf den Blätterwald und die Stimmungslage unter den italienischen Fans zeigt auf, dass gleich zwei Trainer beste Karten auf die Nachfolge haben. Zunächst einmal scheint eine Rückkehr von Antonio Conte ins Amt des Nationaltrainers durchaus vorstellbar. Zwar besitzt der 48-jährige, der schon von 2014 bis 2016 Nationalcoach bei der Squadra Azzurra war, noch einen Kontrakt beim FC Chelsea bis 2019 – doch so richtig wohl soll sich der Ex-Trainer von Juve nicht mehr fühlen. Noch größerer Favorit ist allerdings Carlo Ancelotti. Der beim FC Bayern München entlassene 58-jährige wäre immerhin ab sofort verfügbar. Zwar kündigte er an, erst wieder im kommenden Sommer auf einen Trainerstuhl zurückzukehren – doch Nationaltrainer Italiens zu werden, ist trotz der verpassten WM 2018 immer noch eine Ehre. Nicht zuletzt Fabio Capello hatte in dieser Woche bereits gefordert, dass Ancelotti übernehmen müsse. Auch Fabio Capello selbst – derzeit Clubtrainer in China – gilt für manch einen Beobachter als Kandidat. Zwar konnte der inzwischen 72-jährige zuletzt nicht als russischer Nationaltrainer überzeugen, doch mit seiner Erfahrung wäre er sicherlich durchaus in der Lage, das sinkende Schiff Italien wieder auf Kurs zu bringen.
Weitere Kandidaten für den Trainerjob in Italien: Ranieri durchaus vorstellbar
Natürlich gibt es eine Reihe weiterer Kandidaten für den Trainerjob in Italien. So ist es auch vorstellbar, dass im kommenden Sommer beispielsweise Juve-Coach Massimiliano Allegri übernimmt. Auch Inter-Coach Luciano Spalletti wird von manchem Fan in Italien als möglicher neuer Trainer genannt mit Blick auf seine Erfahrung und Erfolge bei Zenit St. Petersburg und AS Rom. Und auch der jetzige Zenit-Trainer und einstige Inter-Trophäensammler Roberto Mancini ist natürlich durchaus vorstellbar als neuer Coach des vierfachen Weltmeisters. Zudem wird auch Claudio Ranieri (FC Nantes) als möglicher Kandidat genannt, wenn es um den kommenden italienischen Nationaltrainer geht. Schließlich kann der 66-jährige große Erfahrung bei Juventus, Inter, Roma, Napoli, Chelsea, Valencia oder Atlético Madrid vorweisen. Zudem bewies Ranieri 2016 mit dem Sensationsgewinn der englischen Meisterschaft mit Leicester City, dass er selbst Unmögliches vollbringen kann – somit könnte er in diesen Tagen durchaus der richtige für den Job des italienischen Nationaltrainers sein. Dass der italienische Verband als Nachfolger für Ventura übrigens auf einen verfügbaren ausländischen Trainer wie Thomas Tuchel oder Slaven Bilic setzt, scheint übrigens eher nicht vorstellbar zu sein. Denn noch nie gab es einen ausländischen Coach als Nationaltrainer beim vierfachen Weltmeister.
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