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Confed Cup 2017: Die Gewinner aus deutscher Sicht

Confed Cup 2017: Die Gewinner aus deutscher Sicht

Im Verlaufe eines Turniers mit einem Kader von 23 Spielern gibt es immer einige, die mehr überzeugen, sich als Stammkraft ins Team spielen. Und andere, die dieses Glück nicht haben. Das war natürlich besonders vor diesem Turnier zu erwarten, als Bundestrainer Jogi Löw einen Kader zusammenstellte, in dem fast alle mehr oder weniger dieselben Chancen haben würden, sich im Training und in den zwei Spielen vor Beginn des Confed Cups in den Vordergrund zu spielen. Nun sind vier der möglichen fünf Spiele beim Confed Cup 2017 in Russland absolviert. Da lohnt schon ein Blick auf jene Spieler, welche sich im deutschen Kader als Gewinner ansehen dürfen – neben den eigentlichen Siegen auf dem Platz, versteht sich. Vielleicht hat sich so mancher sogar einen Platz bei der WM 2018 in Russland erspielt oder zumindest seine Chancen darauf stark erhöht.

ter Stegen wohl endgültig die Nr. 2 im Tor

Das gilt allerdings nicht für einen der gleich mehreren Gewinner im Team der Deutschen: Torhüter Marc-André ter Stegen stand auch vorher schon als überaus heißer Kandidat für die Teilnahme als zweiter oder eben dritter Torhüter bei der WM 2018 in Russland fest. Nun aber, da sich Jogi Löw ab dem dritten Spiel des Turniers auf ihn als Stammtorhüter festlegte, dürfte er endlich sein ewiges Duell mit Bernd Leno gewonnen haben. Damit ist er endgültig zur echten Nummer 2 in der deutschen Nationalmannschaft hinter Manuel Neuer aufgestiegen. Eine Frage, die lange nicht entschieden war.  Nun dürfte sich wohl noch Bernd Leno und Kevin Trapp um den dritten Platz als Torhüter bei der WM duellieren, wobei hier eventuell auch noch andere Spieler in Frage kommen.Ter Stegen blieb endlich einmal – nach oft starken Leistungen beim FC Barcelona – in der Nationalmannschaft frei von Patzern. Gegen Mexiko parierte er sogar die meisten der 24 Torschüsse der Mexikaner, sofern diese ihr Ziel nicht verfehlten, ehe er dann gegen einen Sonntagsschuss in den Winkel doch machtlos war. Nicht zuletzt überzeugte aber ter Stegen ähnlich wie Neuer als mitspielender Torwart, der hohe Präzision in seinen Pässen aufweist und auch unter Druck den Ballbesitz mit dem Fuß nur selten herschenkt. Echter Gewinner als: Marc-André ter Stegen.

Foto: fifg / Shutterstock.com

Spannendere Frage in der Offensive

Spannender aber als diese durchaus erwartbare Entwicklung war, welche Feldspieler sich durchsetzen oder zumindest besser in Erscheinung als ihre Nebenleute treten würden. Da kommt man an gleich zwei Namen im offensiven Bereich nicht vorbei. Allerdings spielte beide auch zuvor schon in der Nationalmannschaft, als diese noch in Stammbesetzung auflief. Ganz so überraschend ist es also nicht, dass Leon Goretzka zu einem der Gewinner des Confed Cups zählt. Nicht erst seine zwei Tore innerhalb von 109 Sekunden gegen Mexiko machen Goretzka zu einem Gewinner. Er zeigte auch zuvor schon, dass er alles mitbringt, um auf internationalem Topniveau zu glänzen. Und solche Topniveau findet man beim Confed Cup, auch wenn Australien oder Neuseeland nicht mehr zur Weltspitze zählen. Umso mehr gilt das aber für Portugal, Mexiko oder Chile. Und in diesen Partien überzeugte Goretzka in eigentlich allen Belangen. Physisch zeigte er sich stark, mit Übersicht, mit viel Geschick in den Zweikämpfen und nicht zuletzt auch im Zusammenspiel mit seinen Kollegen sehr fähig, obwohl ihm diese noch vor wenigen Wochen unbekannt waren. Er dürfte einen Platz in Flieger nach Russland im nächsten Sommer fast sicher haben.

Timo Werner gleichauf mit Goretzka

Ähnliches gilt für den zweiten Gewinner in der Offensive bei der deutschen Mannschaft: Timo Werner. Der bei weiten Teilen des deutschen Publikums in Ungnade gefallene Spieler erzielte wie Goretzka drei Tore bislang, kann ebenso noch Torschützenkönig werden, sollte es so bleiben oder er im Finale gegen Chile noch mal treffen. Er war derart gut in Form, dass er eigentlich in jeder Szene, in der er im vorderen Drittel den Ball erhielt, für Gefahr sorgen konnte. Ein echtes “super mega Talent”, wie ihn Stefan Effenberg dann auch in der ARD nannte. Und da er schon einige erfolgreiche Profisaisons hinter sich hat, besteht auch kaum die Gefahr, dass er eine Art One-Hit-Wonder in der Nationalmannschaft sein wird.

Niklas Süle aus seinem kleinen Tief befreit

In den anderen Mannschaftsteilen muss man schon genauer hinsehen, will man, zumindest von den neuen Spielern, einen echten Gewinner ausfindig machen. Jonas Hector überzeugte nicht zuletzt durch seinen ständigen Offensivdrang, gehörte aber auch vorher schon quasi zum Stamm bei Jogi Löw. Erstaunlich, schließlich spielte er nie in den Jugendnationalmannschaften Deutschlands, schaffte dann aber doch den Sprung. Schaut man weiter, so ist es etwas überraschend Niklas Süle, der sich im defensiven Bereich zu den Gewinnern zählen darf. Gegen Dänemark hatte der große Mann sich etwas hüftsteif immer wieder von dribbelstarken Dänen ausspielen lassen. Und dies derartig häufig, dass man seine Nationalmannschaftskarriere schon dahinschwinden sah.

Auch ein “Joker” unter den Gewinnern

Doch Löw vertraute ihm mehrfach erneut und es zeigte sich, dass er wohl hauptsächlich nach einem kurzen Urlaub Fitnessprobleme hatte. In seinen späteren Einsätzen zeigte er wieder jene ansprechenden Leistungen, die ihn überhaupt erst zu einem Kandidaten für die Nationalmannschaft gemacht haben.  Insofern darf man Niklas Süle als späten Gewinner dieses Turniers ansehenAls letzter Kandidat darf eventuell Amin Younes als Gewinner des Confed Cups gezählt werden. Er spielte zwar meist nur wenige Minuten, in diesen zeigte er sich aber enorm dribbel- und durchsetzungsstark, obwohl er recht schmächtig daherkommt. Krönen durfte er seine immer wieder gelungenen wenigen Spielminuten dann mit einem Tor in der letzten Minute gegen Mexiko, als er vor dem Tor die Nerven behielt. Als Joker, der noch späte für Unruhe beim Gegner sorgt, hat sich somit auch Amin Younes zu einem der Gewinner dieses Turniers gemacht. Bis zur Entscheidung über den Kader für die WM 2018 wird aber noch viel Wasser die Wolga runterfließen und zudem eine komplette Saison im Verein gespielt werden. Dennoch dürften die genannten Spieler ordentlich Pluspunkte bei Jogi Löw gesammelt haben.

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