Cristiano Ronaldo: Wechsel zum FC Bayern München wirklich vorstellbar?
Cristiano Ronaldo – mit diesem Fußballer werden wir in diesem Sommer sicherlich noch unsere wahre Freude haben. Seitdem er wegen Steuerbetruges in den Schlagzeilen steht, überschlagen sich die Gerüchte um seine Person. Angeblich wolle er Real Madrid verlassen und zu einem anderen Verein wechseln, da er jetzt beleidigt sei und nicht mehr in Spanien bleiben wolle. Und um den Spekulationen die Krone aufzusetzen wurde sogar der FC Bayern München als zukünftiger Arbeitgeber ins Spiel gebracht – was natürlich jeglicher Grundlage entbehrt. Warum? Erklären wir hier.
Manche nehmen es mit Humor
Die Gerüchte um einen Wechsel zum FC Bayern München waren natürlich von vornherein vollkommen abwegig, und dennoch ließ es sich der Verein nicht nehmen, ein Dementi zu formulieren. Normalerweise äußert sich der Rekordmeister nie zu Transfer- und Wechselgerüchten, diesmal sah das aber anders aus. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wollte als Reaktion auf eine Meldung aus Italien „doch ein- für allemal klarstellen, dass dieses Gerücht jeglicher Grundlage entbehrt und in das Reich der Fabel verwiesen werden muss. Wir sind es ja gewohnt, dass in der Transferperiode intensiv über mögliche Zu- oder Abgänge spekuliert wird.“ Was Rummenigge im ernsten Tonfall rüberbrachte, nahmen andere wiederum mit ein wenig mehr Humor. So sagte Münchens Linksverteidiger David Alaba am Rande des Coca-Cola-Cups in Wien mit einem Augenzwinkern: „Er ist ein Weltklassespieler, wenn nicht sogar der Beste der Welt. Er wäre sicherlich eine Verstärkung.“ Auch das Satire-Magazin „Postillion“ reagierte auf das Dementi der Bayern, machte daraus allerdings etwas vollkommen anderes und konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. Ausgerechnet Uli Hoeneß werden die folgenden Worte in den Mund gelegt (die selbstverständlich frei erfunden sind: „Wir sind ein anständiger Verein und da passt so ein Ganove wie der Cristiano Ronaldo einfach nicht rein. Da kann er noch so gut spielen und uns noch so oft aus der Champions League kegeln. Steuersünder haben bei uns keinen Platz.“
Der FC Bayern und das liebe Geld
Der FC Bayern hat für die kommende Saison bereits einige neue Spieler verpflichtet:
- Niklas Süle
- Sebastian Rudy
- Serge Gnabry
- Corentin Tolisso
sind allesamt talentierte Leute, die nicht nur bezahlbar sind, sondern auch ganz einfach besser in die Kaderstruktur passen. Und was das Finanzielle angeht: Nun, die Bayern haben keinen Scheich oder Ölmilliardär im Rücken und sind daher auf solide Finanzen angewiesen. Bei den Bayern haben nie die großen, ausländischen Stars wie Cruyff, Maradona, Zidane, Ronaldo, Ronaldinho oder Messi gespielt. Für den deutschen Rekordmeister waren diese Akteure schlicht unerreichbar und das hat sich auch bis heute nicht geändert. Gerade erst haben die Münchener so viel Geld für einen einzigen Spieler ausgegeben, wie nie zuvor und damit einen neuen Rekord in der Bundesliga aufgestellt. Aber 200 Millionen Euro Ablöse für einen Spieler? Hinzu käme noch das exorbitante Gehalt des Portugiesen, das rund 35 Millionen Euro im Jahr beträgt. Bei den Münchenern ist der momentane Top Verdiener Robert Lewandowski gerade einmal 15 Millionen Euro im Jahr wert. Und mit seinen 32 Jahren wird sich der Wiederverkaufswert des Europameisters in engen Grenzen halten. Viel Entwicklung ist nicht mehr zu erwarten von dem Mittelstürmer.
Spielerisch würde Ronaldo auch nicht passen
Sicherlich wäre eine solche Investition rein aus strategischen Gründen weitsichtig – wenn es um Marketing geht. Doch sportlich gesehen macht einen Wechsel von Ronaldo zum FC Bayern wenig Sinn. Ronaldo konnte sich in den letzten Jahren noch einmal sehr steigern, er ist präsenter im Strafraum geworden, besser bei den Torabschlüssen und hat gelernt, sich in den eher unwichtigen Spielen zu schonen, um wenn es drauf ankommt, voll da zu sein. Er ist ohne Frage einer der besten Mittelstürmer der Welt. Doch einen Zentrumsspieler mit eben diesen Eigenschaften hat der FC Bayern München bereits im Kader. Dass Lewandowski und Ronaldo in absehbarer Zukunft den Sturm des Rekordmeisters gemeinsam rocken werden, hört sich mehr als unwahrscheinlich an. In München wird nicht mehr als ein Backup für Lewandowski gesucht, nicht aber eine Verbesserung, die am Ende nur zu mannschaftsinternen Konflikten führen wird. Wenn als Cristiano Ronaldo in diesem Sommer den Champions League Sieger verlassen wird, dann wohl eher Richtung England, als Richtung Bayern.
Rot Weiss Ahlen will Ronaldo verpflichten – oder doch nicht?
Der ehemalige Zweitligaklub Rot Weiss Ahlen ist jetzt in das Wettbieten um den Europameister eingestiegen. Auf der offiziellen Facebookseite schreibt der Verein: „Mit dir würden wir unseren Etat alleine durch die Trikotverkäufe vertausendfachen. Unser Wersestadion wäre in jedem Oberligaspiel, egal ob gegen Ennepetal, Sprockhövel oder Kaan-Marienborn, restlos ausverkauft.“ Mit den Steuersünden des Portugiesen haben die Westfalen ebenfalls kein Problem: „Dein kleines Finanzproblem, bei dem du angeblich mehrere Millionen Euro Steuern hinterzogen hast, würden wir mit dir gemeinsam unter den Teppich kehren. Schließlich haben wir auch geschwiegen, als einer unserer Spieler vor einigen Monaten einen Schokoriegel aus dem Kühlschrank unseres Betreuers stibitzt hat.“ Allerdings kommt Ahlen dann doch noch zu der Erkenntnis, dass Ronaldo vielleicht doch nicht der richtige wäre: „Bis heute haben wir hier in Ahlen noch keine One-Man-Show, sondern einzig und allein eine Mannschaft und genau deswegen möchten wir dir, lieber Cristiano, heute mitteilen, dass wir dir kein Angebot unterbreiten werden.“ Auch Vereine aus der englischen zweiten und dritten Liga haben sich inzwischen eingeschaltet. So schreiben die Bolton Wanderers, dass sie sich derzeit offiziell nicht in Gesprächen mit dem Portugiesen befinden und die der FC Gillingham und der FC Salisbury wollen lieber nicht kommentieren, wie weit die Gespräche mit Ronaldo inzwischen sind, oder ob überhaupt welche stattfinden. Der deutsche Bundesligist Hertha BSC schreibt auf Twitter: „Ronaldo wants to leave @realmadrid. No cash, but galactic challenge and Berlin will love you like a son. ?Interested, @Cristiano?“
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