Daniel Baier, FC Augsburg, gibt Per Mertesacker Recht
Über Druck im Profifußball hat Per Mertesacker ja in den vergangenen Tagen bereits gesprochen. Der Kapitän des FC Augsburg, Daniel Baier, begrüßte die Aussagen des Weltmeisters und meinte in einem Interview bei t-online.de: „Es gibt mit Sicherheit weitere Spieler, die ähnliche Probleme wie Per Mertesacker haben. Das große Problem ist aber, dass sie damit nicht an die Öffentlichkeit gehen können. Das würde dem jeweiligen Spieler als Schwäche ausgelegt werden und könnte seiner Karriere schaden. Daher ist die Hemmschwelle, offen über derartige Themen zu sprechen, entsprechend hoch.“ Daher sei es wichtig, dass immer wieder über dieses Thema gesprochen werde, so Baier.
Die öffentliche Diskussion dürfe nicht aufhören
Der Augsburger warnt davor, dass die Diskussion zu schnell in Vergessenheit gerät, das sei bereits häufiger vorgekommen: „Nach dem Suizid von Robert Enke war die Thematik plötzlich in der Öffentlichkeit und es wurde von allen Seiten zugesichert, dass psychischer Druck im Fußball eine ernste Angelegenheit ist, auf die man mehr Rücksicht nehmen muss. Dieses Vorhaben war aber nur von kurzer Dauer. Nach dem Suizid-Versuch von Babak Rafati ist das Thema wieder aufgekommen, wieder wurde von allen Seiten mehr Sensibilität gefordert. In den Vereinen wurden vermehrt Angebote zur Unterstützung der Spieler, auch im Nachwuchsbereich, geschaffen, elementar verändert hat sich aber in der Öffentlichkeit nichts.“ Außerdem sagte Baier: „Versagensängste und Drucksituationen sind ständige Begleiter geworden, wahrscheinlich in allen Berufsgruppen und Lebenslagen.“
Keine Kommentare vorhanden