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Das ist der WM-2018-Teilnehmer Iran

Schon zum 5. Mal haben sich die Kicker von “Team Melli”, wie die Mannschaft des Iran genannt wird, für eine WM qualifiziert. Diesmal ist die WM 2018 in Russland das Ziel, das man bereits sportlich erreicht hat. Ein 2:0 über Usbekistan im Heimspiel gegen Teheran reicht dazu aus, um sich vorzeitig die Tickets für die Teilnahme an der Gruppenphase zu sichern, obwohl in der WM-Qualifikation in Asien noch zwei Spieltage zu absolvieren sind. Doch mit 20 erreichten Punkten – bei keinem einzigen Gegentor – und somit 8 Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten kann die Mannschaft des Iran nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze verdrängt werden. Und ist somit sicher in Russland dabei. Aus Asien waren nur ganz wenige Länder mehr als einmal bei einer WM dabei, der Iran darf sogar schon zum fünften Mal ein Team entsenden, um an der Endrunde teilzunehmen.

Doch wie werden die Chancen der Iraner bei der WM 2018 stehen? Was ist das überhaupt für ein Team, wer sind die wichtigsten Spieler und was für eine Art Fußball pflegt man beim “Team Melli”? Antworten auf diese Fragen gibt es in den kommenden Absätzen. Damit man genau erfährt, wer und was der dritte nach Russland und Brasilien fix feststehende Teilnehmer der WM 2018 für ein Team ist.

Foto: mooinblack / Shutterstock.com

Bisherige Erfolge

Einzig die folgenden Länder aus Asien nahmen bisher öfter oder genauso oft wie der Iran an einer WM teil:

  • Südkorea, 9x
  • Japan, 5x

Zwar ist Asien in gewisser Weise ein Sonderfall, war die Teilnehmerzahl des asiatischen Verbandes an einer WM doch lange Zeit strikt begrenzt. Erst seit der Aufstockung der Teilnehmerzahl bei einer WM auf 32, wie zur WM 1998 geschehen, haben mehr als nur 2 Teams die Chance, den asiatischen Fußball bei einer WM zu vertreten.

Genau das gelang dem Iran schon vier Mal:

  • WM 1978
  • WM 1998
  • WM 2006
  • WM 2010

Dass man dabei – anders als Japan oder Südkorea oder auch Saudi-Arabien – nie über die Vorrunde hinauskam, wird dem Team in der Heimat aber meist nachgesehen. Restlos begeistert war man 1998, als der erste Sieg überhaupt bei einer WM gelang – und dann auch noch mit 2:1 über den politischen Erzfeind USA.

Punkte sammelte man insgesamt bislang dennoch nicht gerade viele. Die Bilanz sieht nach 12 absolvierten WM-Spielen mit 1 Sieg, 3 Remis und 8 Niederlagen bei 7:22 Toren doch recht bescheiden aus. Auch ein 0:2 gegen Deutschland bei der WM 1998 war übrigens darunter. Torschützen für Deutschland damals beim Spiel in Montpellier waren Oliver Bierhoff und Jürgen Klinsmann. Auch das einzige weitere Aufeinandertreffen mit der deutschen Mannschaft verlor der Iran bei einem Freundschaftsspiel 2004 in Teheran mit 0:2.

Doch das alles soll nicht bedeuten, dass die Nationalmannschaft des Iran keine Erfolge aufzuweisen hätte, im Gegenteil. Bei den Asienmeisterschaften im Fußball ist der Iran zusammen mit Südkorea mit 12 Teilnahmen Rekordhalter. Von 1968 bis 1976 gelang bei diesem Turnier sogar der Titel-Hattrick, mit 3 Titeln insgesamt liegt man auf Rang 2 der ewigen Tabelle der Asienmeisterschaften (zusammen mit Saudi-Arabien), nur Japan hat mit 4 Titeln mehr davon geholt. Beste Platzierung in den letzten Jahren war ein 3. Platz im Jahr 2004 beim Turnier in China. Dazu stellt man mit 14 Treffern des auch in Deutschland tätig gewesenen Ali Daei auch den Rekordtorschützen der Asien-Meisterschaften.

Aktueller Kader und Trainer sowie Stab des Iran

Anders als zu Ali Daeis Zeiten ist aktuell aber nur ein Spieler des Kaders der Iraner in Deutschland tätig, noch dazu der ohnehin in Deutschland geborene Ashkan Dejagah, der sogar der amtierende Kapitän der Irane ist. Ansonsten ist die große Mehrheit der Spieler des Kaders des Iran im eigenen Land tätig. Legionäre gibt es allerdings auch, zwei in den Niederlanden, drei in Russland und zwei in Katar sowie je ein Spieler aus Griechenland und einer aus Serbien.

Frühere bekannte Spieler

Dabei lebte der Kader des Iran durchaus eine gewisse Zeit lang auch von jenem Knowhow im Fußball, das seine Spieler in der Bundesliga lernten.
Die Liste der in Deutschland tätigen Ex-Nationalspieler des Iran ist lang:

  • Ali Daei
  • Karim Bagheri
  • Khodadad Azizi
  • Mehdi Madavikia
  • Ferydoon Zandi
  • Ali Karimi
  • Vahid Hashemian
  • Doch diese Zeiten, da Deutschland bevorzugtes Ziel iranischer Ausnahmekönner im Fußball war, sind vorbei. Das mag auch daran liegen, dass sich die Ausrichtung des Fußballs etwas gewandelt hat. Aktueller Trainer ist mit Carlos Queiroz jedenfalls ein Portugiese. Er ist schon seit 2011 Nationaltrainer des Iran, war vor Monaten noch umstritten, feiert jetzt mit der Qualifikation für die WM den größten Erfolg seiner Amtszeit. 6 Jahre ist er nun schon im Amt, gerade für ein Land wie Iran, wo man auch mal schnell unzufrieden ist, eine enorm lange Zeit, die den Fußball und die Spielweise in der Nationalmannschaft geprägt hat.

    Foto: mooinblack / Shutterstock.com

    Ausblick auf die WM 2018 für das Team des Iran

    Gleich, wem der Iran in seine Vierergruppe zugelost werden wird – und ebenso gleich, wie gut die aktuelle Qualifikation in Asien gespielt worden ist. Der Iran wird in jedem Fall der Underdog in seiner Gruppe sein, sofern er nicht gegen Tahiti antreten darf. Das Auftreten bei der letzten WM 2014 in Brasilien gab wenig Anlass, diese Einschätzung zu überdenken. Und gerade die Vielzahl der in der nicht allzu starken, heimischen Liga spielenden Kadermitglieder wird auch durch die Trainerkünste von Queiroz nicht aufgefangen werden können. Insofern werden die meisten Teams bei der WM 2018 froh sein, wenn sie den Iran zugelost bekommen werde. Mit dem Schwung aus dieser gelungenen Qualifikation und viel Herz könnte den Iranern aber vielleicht doch endlich ihr zweiter Sieg bei einer WM gelingen.

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