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TSV 1860 München

Der TSV 1860 München (TSV steht für Turn- und Sportverein) ist ein Sportverein, der in dem Münchner Stadtteil Giesing beheimatet ist. Eigentlich wurde er bereits im Jahr 1848 gegründet, dann aber wegen „republikanischer Umtriebe“ wieder verboten und 1860 schließlich erneut gegründet. Insgesamt verfügt der Verein über 20.000 Mitglieder. Die Profifußball Abteilung wird von der TSV München von 1860 GmbH & Co. KG geführt, die zu 60 Prozent dem jordanischen Geschäftsmann Hasan Ismaik gehört. Die größten Erfolge hatten die auch als „Münchener Löwen“ oder „Sechziger“ bekannten Fußballer in den 1960er Jahren, als sich der Verein den DFB-Pokal und die Meisterschaft sicherte, die Mannschaft kam sogar bis ins Finale des Europapokals der Pokalsieger 1965.

Geschichtlicher Abriss

Die Geschichte des Vereins ist natürlich von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Die Fußballabteilung wurde im Jahr 1899 gegründet, im Jahr 1926 zogen die Kicker in das Zisch-Stadion in die Grünwalder Straße um. 1931 wurde der TSV 1860 München deutscher Vizemeister, 1942 gelang der Gewinn des deutschen Pokals. Im Jahr 1963 schließlich war 1860 München Mitbegründer der 1. Bundesliga. Dann kam die erfolgreichste Phase des Vereins:

  • 1964: Deutscher Pokalsieger
  • 1965: Finalist im Europapokal der Pokalsieger
  • 1966: Deutscher Meister
  • 1967: Deutscher Vizemeister

Drei Jahre nach der Vizemeisterschaft dann aber der Abstieg: Zum ersten Mal musste TSV 1860 München die 1. Liga verlassen und spielte von da an in die zweitklassige Regionalliga. Bis 1977 verfehlten die Münchener dann immer wieder nur äußerst knapp die Rückkehr in das Oberhaus. Einen ewigen Zuschauerrekord gab es am 15. August 1973 beim Spiel gegen den FC Augsburg. Nach einem Führungstor der 60er in der dritten Minute stürmten noch vor dem Eingang auf Einlass wartende Fans das Stadion, wobei 136 Fans verletzt wurden, vor allem beim Überklettern der Abzäunung. Insgesamt sollen schließlich circa 100.000 Zuschauer anwesend gewesen sein – Das Spiel gilt bis heute weltweit als das Zweitligaspiel mit der höchsten Zuschauerzahl und endete mit einem versöhnlichen 1:1. Die Rückkehr in die Bundesliga 1977 war jedoch nicht von Dauer: Ein Jahr später ging es schon wieder abwärts. Nach einem Jahr 2. Liga ging es wieder zurück in die 1. Liga – nach zwei Jahren wieder zurück in Liga 2. Schließlich gab es zwischen 1994 und 2004 wieder Erstligafußball für die Fans der Sechziger zu sehen. Seither ist dem Verein nie wieder die Rückkehr in die Bundesliga geglückt. In diesen Jahren geriet der Verein von einem Skandal in den nächsten. Das alles gipfelte zuletzt in dem Rücktritt des gesamten Präsidiums in der Sommerpause 2015. Es folgte eine katastrophale Saison, die mit dem Trainer Torsten Fröhling begann, sich ab dem 6. Oktober 2015 mit Benno Möhlmann fortsetzte und mit Daniel Bierofka auf der Trainerbank endete. Zur Saison 2016/17 wurde Kosta Runjaic Cheftrainer und alle hofften, dass die Münchener sich wieder in der 2. Liga stabilisieren könnten, doch das Gegenteil war der Fall. Inzwischen ist der ehemalige FC-Porto- und Olympiakos-Piräus-Trainer Vítor Pereira Chefcoach in München und bangt noch immer um den Klassenerhalt.

Die Spielstätten von 1860 München

Das erste Spiel der Fußballer des TSV 1860 München fand auf der Schyrenwiese statt. Es handelte sich um einen „Jugendturnspielplatz“, der 1896 von der Stadt errichtet worden war. Doch im Frühjahr 1904 wurde dem Verein die weitere Nutzung untersagt, so dass ein Umzug nötig wurde. Nach einigen Wirren und den verschiedensten mehr oder weniger geeigneten Plätzen zog der Verein schließlich auf das Gelände an der Grünwalder Straße im Süden Giesings. Dort wurde 1911 ein Sportplatz mit Tribüne errichtet, am 23. April fand dort das erste Spiel statt. Ende 1925 wurde schließlich das Stadion an der Grünwalder Straße errichtet. 1937 wechselte es den Besitzer: Um Schulden zu tilgen, wurde es an die Stadt verkauft. 1958 wurde das vom Krieg zerstörte Stadion wieder aufgebaut. Ende 1972 ging es in das neu errichtete Olympiastadion am Oberwiesenfeld. Bis 1982 pendelte die Mannschaft zwischen der Grünwalder Straße und dem Olympiastadion hin und her. Eine erst einmal endgültige Rückkehr auf Giesings Höhen wurde dann mit dem Lizenzentzug und den Absturz in die 3. Liga notwendig. Nach der Rückkehr ins Oberhaus zogen die 60er dann offenbar endgültig in das Olympiastadion um, nach dem Abstieg 2004 ging es aber erst einmal zurück in die Grünwalder Straße. Gemeinsam mit dem FC Bayern München wurde dann die Allianz-Arena gebaut und finanziert, doch schon 2006 musste der TSV seine Anteile an den FC Bayern verkaufen, um eine drohende Insolvenz zu umgehen. Seither ist 1860 München dort eingemietet. Viele Fans und Beobachter machen diese Situation für die heiklen finanziellen Sorgen verantwortlich. Doch ein Gesuch für eine Rückkehr in das Stadion an der Grünwalder Straße wurde 2009 von der Stadt München abgelehnt.

Die Fans

Die Fanszene ist natürlich durch die Rivalität mit dem FC Bayern München geprägt. Es gibt insgesamt zwei hauptamtliche Fanbetreuer, die sich um die Belange der Fans kümmern. Es gibt auch einen Fanrat, dem Vertreter der größten Fangruppen angehören. Auch einige Prominente bekennen sich zum TSV 1860 München:

  • Ottfried Fischer, Schauspieler und Kabarettist
  • Götz George, Schauspieler
  • Dieter Hildebrandt, Kabarettist und Schauspieler
  • Markus Janka, Eishockeytorwart
  • Klaus Toppmöller, Fußballspieler und -trainer
  • Theo Waigel, Politiker
  • Florian Weber, Schlagzeuger der Rockband „Sportfreunde Stiller“

Es heißt weiter, dass der TSV 1860 München in der bayrischen Landeshauptstadt weit mehr Anhänger hat, als der deutsche Rekordmeister FC Bayern München. Die Bayern haben ihre Fans meist außerhalb der Großstadt.

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