Die historischen Begegnungen zwischen Juventus Turin und Real Madrid
Das erste Duell: Viertelfinale 1961/62
Es war das erste Mal, dass sich die beiden Mannschaften gegenüberstanden. Im Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister 1961/62 gab es am 14. Februar 62 zunächst das Hinspiel in Turin. Alfredo de Stéfano erzielte in der 62. Minute das entscheidende Tor zum Auswärtssieg von Real Madrid. Das Rückspiel endete mit dem gleichen Ergebnis, diesmal aber nach einem Treffer von Omar Sívori mit einem 1:0 Sieg für Juve. Da es damals noch keine anderen Regelungen gab, musste ein Entscheidungsspiel über den Einzug ins Halbfinale entscheiden, dieses Mal auf neutralem Boden. Im Pariser Parc des Princes gelang Real Madrid vor 36.750 Zuschauern ein 3:1 Erfolg: Felo konnte nach einer Minute das 1:0 erzielen, Sívori glich in der 33. Minute für die Italiener aus. In der zweiten Halbzeit sorgten dann
- Luis Del Sol
- Justo Tejada
für die Entscheidung. Die Madrilenen setzten sich danach im Halbfinale gegen Standard Lüttich durch, scheiterten dann im Finale aber an Benfica Lissabon.
Wiedersehen in den 1980er Jahren: Chendo, Míchel und Hugo Sánchez gegen Laudrup, Platini und Briaschi
In der Saison 1986/87 trafen sich die beiden Mannschaften erst wieder. Im Achtelfinale des Landesmeisterpokals kam es schon sehr früh zu einem Treffen der Giganten. Das Hinspiel im Santiago Bernabéu wurde von 100.000 Zuschauern verfolgt. Die Fans sahen ein Staraufgebot auf dem Feld, Emilio Butragueno erzielte für die Madrilenen in der 20. Minute den Siegtreffer. Das Rückspiel im Olympiastadion in Turin wurde zu einem echten Pokalfight. In der 8. Minute brachte Antonio Cabrini die Gastgeber in Führung. Doch weder in der regulären Spielzeit, noch in der Verlängerung fiel ein weiterer Treffer, so dass das Spiel durch Elfmeterschießen entschieden werden musste. Für die Italiener vergaben
- Sergio Brio
- Lionella Manfredino
- Luciano Favero
Bei den Gästen machte sich am Ende Juanito bei den Fans unsterblich, indem er den entscheidenden Elfmeter für Real Madrid zum 3:2 Endstand verwandelte. Tragisch: Der in Málaga geborene Spieler starb im Alter von 37 Jahren am 2. April 1992 bei einem Autounfall, als er nach einem UEFA-Pokal-Spiel zwischen seiner ehemaligen Mannschaft Real Madrid und dem Torino Calcio aus Madrid zurückkehrte. Madrid scheiterte 1987 im Halbfinale am FC Bayern München.
Das erste Finale 1998: Madrid gewinnt mit 1:0
Ein Finale, an das sich vor allem der jetzige Trainer von Real Madrid, Zinedine Zidane, bestens erinnern wird. Denn er stand damals, am 20. Mai 1998 in der Amsterdam Arena im Trikot von Juventus Turin auf dem Platz. Als offensiver Mittelfeldspieler war die linke Seite die seine. Doch am Ende triumphierten wieder die Spanier – durch einen Treffer in der 67. Minute von Predrag Mijatovic konnte das Finale letztendlich gewonnen werden. Auch damals waren zwei Deutsche mit dabei: Bodo Illgner stand bei den Madrilenen im Tor und Jupp Heynckes war Trainer der Königlichen.
Saison 2002/03: Wichtiger Erfolg für Juve
Etwa 80.000 Zuschauer waren im Santiago-Bernabéu-Stadion mit dabei, als sich die beiden Mannschaften zum Hinspiel des Halbfinales gegenüberstanden. Und wieder war Zidande mit dabei, diesmal jedoch auf Seiten der Madrilenen. In der 23. Minute brachte Ronaldo seine Mannschaft mit 1:0 in Führung, doch die Gäste aus Italien blieben nicht untätig und erzielten in der 45. Minute durch David Trézéguet den Ausgleichstreffer. In der 73. Minute gelang Roberto Carlos schließlich der Siegtreffer zum 2:1 Endstand. Im Rückspiel triumphierten dann jedoch die Italiener: Durch Tore von
- David Trézéguet
- Alessandro Del Piero
- Pavel Nedved
ging Juve mit 3:0 in Führung, in der Schlussoffensive gelang Zidane noch ein spätes Anschlusstor – es reichte aber nicht mehr und Juve konnte ins Finale einziehen. Dort unterlag die „Alte Dame“ allerdings dem Ligakonkurrenten AC Mailand im Elfmeterschießen.
2014/15: das nächste Halbfinale
Nach diversen Gruppenspielen in den Jahren zuvor standen sich Juve und Real Madrid in der Saison 2014/15 wieder in einer K.O. Runde gegenüber. Es ging um den Einzug ins Finale. Das Hinspiel fand im Juventus Stadion vor rund 42.000 Zuschauern statt und die Hausherren legten gleich zu Beginn gut los: Alvaro Morata gelang in der 8. Minute der Führungstreffer für Juve. Doch in der 27. Minute konnte Cristiano Ronaldo den Ausgleich erzielen. Der aber nutzte wenig, denn Carlos Tévez verwandelte in der 57. Minute einen Foulelfmeter. Das Rückspiel in Spanien begann so, wie das Hinspiel endete: Mit einem Strafstoß. Diesen verwandelte Cristiano Ronaldo in der 23. Minute zum 1:0 für Real Madrid – Hoffnung keimte auf. Doch Alvaro Morata gelang in der 57. Minute der Ausgleich zum 1:1 – womit Juventus ins Endspiel einzog. Allerdings scheiterten die Italiener am Ende doch noch gegen eine spanische Mannschaft: Der FC Barcelona gewann das Finale mit 3:1.
Fazit: Immer wieder spannende Duelle
Egal, welche Spiele wir betrachten: Deutliche Siege gab es zwischen den beiden Teams so gut wie nie. Immer begegneten sich die Mannschaften auf Augenhöhe und auch dieses Mal wird es nicht anders sein. Ein klarer Favorit kann somit nicht festgelegt werden.
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