Die mögliche Stammelf des FC Bayern München 2017/2018
Der FC Bayern München ist in der vergangenen Saison mal wieder Deutscher Meister geworden. Dafür aber wurde der Sieg im DFB-Pokal verpasst und auch in der UEFA Champions League wurden die Erwartungen nicht erfüllt. In der neuen Spielzeit soll wieder neu angegriffen werden, das Zauberwort heißt erneut „Triple“, ein internationaler Erfolg soll der Seele der Fans und der Mitglieder wieder gut tun. Mit einigen Neuverpflichtungen wollen die Münchener dieses Ziel schaffen, doch wie wird Carlo Ancelotti die Stammelf in dieser Saison gestalten? Wir haben uns den Kader genauer angeschaut und tippen einfach mal drauflos: So könnte die Stammelf des FC Bayern München in der Saison 2017/18 aussehen.
Sind die Auftritte beim ICC ein erster Fingerzeig von Ancelotti?
Nein, mit dem Ergebnis sei er selbstverständlich nicht zufrieden gewesen, sagte Bayern Trainer Carlo Ancelotti nach dem verlorenen Elfmeterschießen gegen den FC Arsenal beim International Champions Cup vor zwei Tagen. Doch im Großen und Ganzen habe seine Mannschaft eine zufriedenstellende Leistung gezeigt. Begeistert zeigte er sich auch von Neuzugang James Rodriguez, der in der ersten Halbzeit auf der rechten Seite wühlte und in der zweiten Halbzeit mehr im Zentrum zu Einsatz gekommen ist. Kann diese Aufstellung bereits ein erster Hinweis darauf sein, was wir vom FC Bayern München in der kommenden Saison erwarten können?
Im Tor: Manuel Neuer
Es besteht wohl kein Zweifel daran, wer im Tor des FC Bayern München die unumstrittene Nummer eins ist: Manuel Neuer. Der Weltmeister hat das Torwartspiel revolutioniert und er muss auch keine Leistungsnachweise mehr erbringen. Derzeit laboriert er an einer Verletzung. Der eigentlich bereits zurückgetretene Tim Starke vertritt ihn in China, da ansonsten kein anderer Torhüter fit genug ist. Manuel Neuer wurde jetzt auch zum Nachfolger von Philipp Lahm als Mannschaftskapitän ernannt:
„Manuel, das ist ein Mann, der jetzt sehr gestanden auch die Binde von Philipp übernehmen wird“
meinte Karl-Heinz Rummenigge. Damit dürfte es kaum zu einer Torwartdiskussion kommen.
Abwehr: David Alaba, Jerome Boateng, Mats Hummels, Joshua Kimmich
Der Abwehrchef ist ganz klar Mats Hummels. Der Weltmeister ist eine Führungsfigur und hält den Laden hinten gut zusammen. Neben ihm wird Jerome Boateng als klar gesetzt in der Innenverteidigung gelten. Damit verfügt der deutsche Rekordmeister sicherlich über eines der stärksten Innenverteidiger-Paare in Europa. Auf der linken Außenverteidigerposition sollte David Alaba gesetzt sein. Rechts hinten wiederum ist nach dem Karriereende von Philipp Lahm ein Stammplatz frei geworden. Diesen sollte sich im Normalfall Joshua Kimmich sichern. Der deutsche Nationalspieler darf doch als stärkere Alternative im Vergleich zu Rafinha eingestuft werden.
Gerade Kimmich gilt als der Liebling von Karl-Heinz Rummenigge. Dagegen hat Rafinha natürlich etwas: „Rummenigge kann sagen, was er will. Ich glaube, er hat hier seine Aufgabe, aber der Trainer ist Carlo Ancelotti“, sagte Rafinha am Rande der Asien-Tour. „Er entscheidet, wer spielt oder nicht.“ Immerhin geht es um die alte Position von Philipp Lahm. Währen der Asien Tour kann Rafinha weiter für sich werben, denn Kimmich ist nach dem erfolgreichen Confed-Cup noch im Urlaub. In der Innenverteidigung steht Neuzugang Niklas Süle als Backup für die beiden Weltmeister Boateng und Hummels in den Startlöchern, mehr als eine Reservistenrolle wird es für den Ex-Hoffenheimer aber wohl nicht geben. Gleiches gilt wohl auch für Javi Martinez, der sich mit der Ersatzbank im Normalfall zufrieden geben muss.
Mittelfeld zentral defensiv: Thiago und Arturo Vidal
Der 41-Millionen-Mann Corentin Tolisso wurde für viel Geld von Olympique Lyon losgeeist. Allerdings dürfte er zunächst nur auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen. Gegen Arsenal zeigte er ein wenig von seinem Talent, doch ist es wohl noch zu früh um ein abschließendes Urteil zu fällen. Arturo Vidal hingegen sehen wir als sicher gesetzt an, auch wenn er bei den Testspielen noch nicht dabei sein kann. Zudem dürfte der spanische Nationalspieler Thiago im Normalfall neben Vidal die Defensive im Mittelfeld sicher im Griff haben.
Offensives Mittelfeld: Arjen Robben, James Rodriguez, Franck Ribery
Die oben genannte Offensivreihe sollte vom Papier her die bevorzugte Mittelfeldreihe bei den Bayern sein. Dass Robben und Ribery von der Qualität und Erfahrung her auf außen gesetzt sind, dürfte genauso klar sein wie die Rolle des spektakulären Neuzuganges James Rodriguez. Allerdings darf man gespannt darauf schauen, wie oft dieses Trio am Ende tatsächlich auflaufen wird. Denn das Arjen Robben und Frank Ribery nicht nur die eine oder andere Regenerationsphase benötigen, ist ob ihres Alters klar. Viel mehr ist aus Sicht der Bayern-Fans zu befürchten, dass beide wieder mit der einen oder anderen Verletzung zu kämpfen haben.
Der größte Verlierer des Sommers 2017 beim FC Bayern München könnte Thomas Müller sein. Denn objektiv betrachtet ist der deutsche Nationalspieler nur einer Art Ersatzspieler Nummer eins in der Offensive. Will heißen: wenn überhaupt Müller von Beginn an auflaufen darf, dann nur wenn einer aus dem Trio Robben, Ribery, James nicht einsatzfähig ist. Uli Hoeneß aber empfindet die Diskussionen um Thomas Müller überzogen: „Ich kann die Diskussion um Thomas Müller nicht ganz verstehen, weil ich habe das Gefühl, dass Thomas sehr, sehr gut beieinander, in guter Verfassung ist. Und ich bin ziemlich sicher: Wenn Thomas so spielt wie in Gladbach bei dem Turnier oder auch gegen Arsenal über einige Zeit, dann wird er meiner Meinung nach sich über seinen Stammplatz keine Sorgen machen müssen.“ so der Präsident am Donnerstag. Der ehemalige Sportdirektor Thomas Sammer warnte die Bayern vor kurzem noch bei Eurosport: „Müller ist ein irrationaler Spieler, ein Freigeist. Er muss diese Freiheiten spüren und dann kann es auch sein, dass er im Spiel einmal eine Zeitlang untertaucht. Das ist sein Typus, aber er ist so wichtig für diesen Klub, er ist ein Idol und mit einigen anderen die Seele und Zukunft dieses Klubs. Das sollte der FC Bayern auch verstehen.“ Hoeneß fackelte nicht lange und präsentierte Sammer die Retourkutsche: „Ich würde dem Matthias dringend raten, in seinem neuen Job relativ wenig über Bayern zu reden. Weil ich überzeugt bin, dass er gegen Bayern gar nichts hat. Aber dass er für das Geld, das er jetzt verdient, immer wieder provokative Fragen zum FC Bayern kriegen wird, aus denen er sich nicht immer herauswinden kann. Und das führt dann zu solchen Geschichten wie gestern. Und wenn er gut beraten ist, wird er in Zukunft über den FC Bayern wenig reden.“
Der Sturm: Robert Lewandowski – und sonst nichts
Dass Robert Lewandowski als Nummer 9 gesetzt ist, daran besteht kein Zweifel – hier gibt es aber auch keine Konkurrenz. Zumindest mit Stand 20.07.2017 wird Lewandowski im Sturm wieder den Alleinunterhalter geben. Bleibt für die Bayern zu hoffen, dass es vielleicht doch noch mit einem Alexis Sanchez oder einer anderen Neuverpflichtung klappt, zumindest aber, dass Lewandowski verletzungsfrei durch die Saison kommt. Der einzige Spieler aus dem aktuellen Kader, der für den Polen einspringen könnte, ist wohl noch Thomas Müller.
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