Die Sturmkandidaten von Deutschland bei der WM 2018
Foto: Mario Gomez/Fussball.com
Spätestens seit dem Abschied von Miroslav Klose nach dem WM-Titel 2014 ist eine Position im deutschen Spiel ziemlich vakant: die im Strafraum. Auf einen “echten” Mittelstürmer setzt Jogi Löw ohnehin nicht so gerne. Experiment mit Mario Götze, selbst mit Mesut Özil als “falscher Neun” waren aber selten von Erfolg gekrönt. Immerhin wuchst mit dem Schwaben Timo Werner, aktuell in Leipzig unter Vertrag, ein echter Mittelstürmer nach, der schnell und abschlussstark ist. Doch wen kann und wen wird Jogi Löw sonst noch für den vordersten Bereich des deutschen Spiels nominieren? Hier ein Blick auf allen ernsthaften Kandidaten für den deutschen WM-Angriff.
Gesetzt ist nur Timo Werner
Als gebürtiger Stuttgarter hat er natürlich ohnehin gute Chancen bei Jogi Löw. Das müsste er als Plus aber gar nicht besitzen, zu herausragend ist seine Stellung in der Nationalmannschaft inzwischen, nach nur 10 Länderspielen bislang. Timo Werner hat einen ungeheuren Antritt, eine unglaubliche Zielgenauigkeit auch bei höchstem Tempo und in Bedrängnis. Er ist gesetzt für den Kader und wohl auch für die Startelf der Deutschen bei der WM 2018. Da darf er sich auch einmal eine Schwächephase wie zuletzt in der Bundesliga erlauben. Doch wer kommt sonst noch für den Angriff in der deutschen Nationalmannschaft infrage?
Gomez oder Wagner – oder ein lachender Dritter?
Mario Gomez, altgedienter, langjähriger Stürmer der Nationalmannschaft, bei dem man weiß, was man an ihm hat – oder doch eher Sandro Wagner, inzwischen dort gelandet, wo auch Mario Gomez einst Torschützenkönig der Bundesliga: beim FC Bayern München. Das ist eine der großen Fragen, die vor der Bekanntgabe des WM-Kaders von Jogi Löw diskutiert wird. Natürlich gäbe es je nach Zusammenstellung des übrigen Kaders auch die Möglichkeit, gleich alle beide mitzunehmen. Da sie sich in ihrer Spielweise aber äußerst ähnlich sind, wäre eine Entscheidung für nur einen von beiden eigentlich cleverer.
Für Gomez spricht die große Erfahrung mit Bayern und der Nationalmannschaft in internationalen Spielen, die Sandro Wagner definitiv in diesem Umfang fehlt. Außerdem ist Gomez auch menschlich in aller Regel pflegeleicht, zumindest im Rahmen eines größeren Turniers. Wagner ist vielleicht der unorthodoxere Spieler, der sich aber ebenso durchzusetzen weiß wie Gomez. Schwierige Frage, auf die es keine richtige oder falsche Antwort gibt – nur jene, welche Jogi Löw geben wird.
Offensivpower auf den Flügeln: Sané und Schürrle dabei?
Ansonsten verfügt Jogi Löw über weitere sehr gute Offensivleute. André Schürrle kommt nach jahrelangem Tief wieder in WM-Form, könnte spät doch noch ein Ticket buchen. Ebenso ein Kandidat für Russland ist Lars Stindl, sehr vielseitiger Typ, kaltschnäuzig im Abschluss. Das einzige, was ihm fehlt, ist eine gewisse Lobby in der Nationalmannschaft. Die braucht Leroy Sané wohl eher nicht, spielt er doch im vielleicht zurzeit besten Team der Welt, bei Manchester City, als Stammspieler und dürfte sicher in Russland dabei sein. Dazu kommt natürlich Marco Reus, der in Topform eigentlich ebenso unverzichtbar ist. Allerdings ist er unglaublich verletzungsanfällig und hier muss man abwarten, ob er seine zuletzt sehr gute Form überhaupt bis ans Saisonende retten kann. Amin Younes, beim Confed-Cup noch dabei, dürfte eher geringere Chancen auf die WM 2018 haben, was gleichermaßen für Serge Gnabry gilt.
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