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Die weißen Elefanten der Fußball WM 2018

Noch rollt der Ball bei der Fußball WM 2018 in Russland, noch ist der neue Weltmeister nicht gekürt. Und dass es einen neuen Weltmeister geben wird, weiß man ja seit dem Ausscheiden von Deutschland sicher. Noch rollt der Ball in einigen der insgesamt 12 bei dieser Fußball WM 2018 genutzten Stadien. Doch das wird bald zu Ende sein. Was geschieht dann mit den Stadien in Russland, von denen etliche extra für dieses Turnier neu errichtet wurden. Hier ein Überblick über die an die WM anschließende Nutzung der Stadien der WM, von denen einige tatsächlich zu “weißen Elefanten” zu werden drohen.

Die weißen Elefanten

So nennt man insbesondere Sportstätten, die nach einer einmaligen Veranstaltung wie ein Fußballturnier nicht mehr genutzt werden können, aber weiterhin Kosten verursachen für Instandhaltung und Sicherung. Wird es solche “weiße Elefanten auch nach der WM 2018 wieder geben?

Am wenigsten Sorgen muss man sich diesbezüglich natürlich um das zentrale Stadion dieser WM machen, das Luschniki Olympiastadion in Moskau. Das 1956 eröffnete Stadion hat eine zentrale Funktion im russischen Sport, finden hier doch auch die meisten Heimspiele der russischen Nationalmannschaft statt sowie auch viele Konzerte. 81.000 Zuschauer fasst es zu Fußballspielen und wird dies auch in Zukunft immer wieder tun.

Auch fürs zweite Stadion in Moskau, das Teil der WM 2018 war, ist die Nachnutzung gesichert. Das Spartak-Stadion ist wie der Name schon sagt das neue Heimstadion von Spartak Moskau. Ebenso verfügt die Kasan-Arena über einen Nachnutzer, denn hier ist der erstklassige Club Rubin Kasan seit einiger Zeit zu Hause. Genauso hat das neue Sankt-Petersburg-Stadion diesbezüglich keine Sorgen, residiert hier doch der erfolgreichste russische Club außerhalb von Moskau, Zenit St. Petersburg nämlich.

Keine Probleme mit den Stadien in Moskau und St. Petersburg

Ebenfalls einen Nachnutzer kann das Stadion in Rostow am Don aufweisen.
Mit dem FK Rostow ist hier ein Club zu Hause, der dauerhaft in der russischen höchsten Spielklasse unterwegs ist, der Premjer Liga. Das gilt genauso für das Zentralstadion in Jekaterinburg, wo der Club Ural Oblast Swerdlovsk nun eingezogen ist. Hier wird es allerdings schon so langsam problematisch, denn die Zuschauerzahlen in der russischen Premjer Liga rechtfertigen eigentlich bei keinem Club – nicht mal jenen in Moskau – derart große Arenen, wie Russland sich diese zur WM 2018 und auch in Jekaterinburg gegönnt hat.

Auch die Kosmos-Arena in Samara hat mit Krylja Sowetow Samara immerhin einen Club aus der ersten Liga als weiteren Nutzer.

Oftmals nur Zweitliga-Fußball in den WM-Stadien absehbar

Deutlich problematischer wird da schon die Nutzung der Stadien in Wolgograd, Nischni Nowgorod, Kaliningrad und in Saransk, wo zwar nach der WM ebenfalls jeweils Fußballclubs einziehen oder auch schon eingezogen sind. Doch in diesen drei Städten ist jeweils kein Erstligist beheimatet. Und die Zuschauerzahlen in der 2. russischen Liga liegen weit unter jenen in der 2. deutschen Liga. Hier kommen meist nur einige Tausend Zuschauer zu den Spielen in teils riesigen Stadien wie Wolgograd, wo 45.000 Menschen hineinpassen würden.

Ganz problematisch ist dann der Fall des Olympiastadions in Sotschi. Zwar wird man hier einige alternative Nutzungsmöglichkeiten finden. So stieg hier letztens das russische Pokalfinale, doch eine dauerhafte Nutzung ist nicht in Sicht. In Sotschi existiert kein relevanter Fußballclub, der das Olympiastadion nutzen könnte.

Insgesamt drohen in Russland also durchaus einige “versteckte” weiße Elefanten zu entstehen. Man hat zwar fast überall Fußballclubs, die die Stadien nutzen können. Für die jeweilige Nachfrage nach Spielen dieser Clubs sind die Stadien aber meist völlig überdimensioniert und werden genau das tun, was weiße Elefanten eben bewirken: dass man nur für den Unterhalt dieser Gebäude ständig Minus macht. Keine guten Aussichten für Russland und seine Bevölkerung, die diese Kosten letztlich wird tragen müssen.

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