Diese deutschen Fußballer sind unter anderem ab morgen ohne Vertrag
Morgen wird der 1. Juli 2017 sein. Das heißt auch: Im Fußball laufen viele Verträge von Spielern mit ihren Vereinen oder bei welchem Konstrukt auch immer sie unterschrieben haben, aus. Die meisten Spieler haben findige Berater und sind schon längst bei einem anderen Verein untergekommen. Das gilt allerdings nicht für alle Spieler in der 1. und 2. Bundesliga. Bei einigen stellt sich die Situation ab morgen so dar, dass sie vertragslos sein werden. Welche das von den Spielern mit deutscher Nationalität sind, darunter sogar einige frühere Nationalspieler, wird in diesem Text beleuchtet.Die 18 Clubs der Bundesliga haben wieder eine Auffrischung erfahren. Nachdem der FC Ingolstadt und der SV Darmstadt 98 den Gang in die 2. Bundesliga antreten mussten, nehmen die beiden langjährigen Erstligisten Hannover 96 und der mehrfache Meister der Bundesliga, der VfB Stuttgart, deren Plätze wieder ein. Damit ist das Teilnehmerfeld komplett. Von den Kadern der Teams ist das zwar noch nicht zu behaupten, vor allem im Bereich Abgänge ist man sich aber meist schon länger einig.
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Badstuber will im Ausland durchstarten
Herausragendste, zumindest aber bekannteste Personalie dürfte eine sein, deren Weggang sich schon lange beim FC Bayern München abgezeichnet hat. Holger Badstuber, inzwischen wohl eindeutig Ex-Nationalspieler für Deutschland mit bislang 31 Einsätzen, wird ab dem Samstag vertragslos sein. Schon durch die Ausleihe zum FC Schalke 04 zu Beginn des Jahres vermittelte der FC Bayern wohl recht deutlich, dass er nicht mehr auf ihn baut. Dort erhielt Holger Badstuber immerhin die Möglichkeit, Fitness aufzubauen, wieder zu Einsätzen zu kommen und sich so für andere Vereine zu empfehlen. Badstuber ist zwar somit aktuell vertragslos, befindet sich aber schon in Gesprächen mit anderen Clubs. Die ebenfalls beim FC Bayern ausscheidenden Philipp Lahm und Tom Starke sind zwar ebenfalls Deutsche (und Lahm auch Ex-Nationalspieler), doch sie beenden beide ihre Karriere, sind also zwar vertragslos, aber nicht mehr auf dem Markt.
Baumjohann nur noch für die 3. Liga gut genug?
Ganz anders sind das beispielsweise bei Hertha BSC aus, wo ein doch ziemlich namhafter Spieler den Club verlässt, aber noch nirgendwo anders untergekommen ist. Die Rede ist von Alexander Baumjohann, der vier Jahre in der Jugend des FC Schalke 04 spielte, später nirgendwo richtig heimisch wurde. Bei keiner seiner Karrierestationen vom FC Schalke über Borussia Mönchengladbach, zum FC Bayern München, zurück zum FC Schalke 04 und dann sogar über den Umweg 2. Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern zu Hertha BSC absolviert er mehr als 33 Spiele in der jeweiligen Liga – insgesamt! Weshalb es weniger verwundern dürfte, dass aktuell als Interessent für Alexander Baumjohann nur der Karlsruher SC im Gespräch ist: und dieser ist aktuell nur Drittligist.
Schalke schickt gleich zwei deutsche Ex-Nationalspieler weg
Apropos FC Schalke 04. Hier gibt es zwei Spieler, die ebenfalls beide schon das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trugen, aber nicht mehr weiter bei den “Knappen” beschäftigt werden. Während Sascha Riether wohl seine Karriere beenden wird, sucht Dennis Aogo hingegen weiter nach der nächsten Station seiner Karriere. Wo diese sein wird, ist zurzeit unklar, allerdings dürften seine Fähigkeiten weiterhin noch Anklang finden, wenn auch nicht mehr bei einem vermeintlichen Champions-League-Kandidaten wie dem FC Schalke 04. Doch die Bundesliga bietet ja noch viele weitere Clubs mit ganz unterschiedlichen Ambitionen. So stieg Werder Bremen wie ein Phönix aus der Asche seiner schlechten Hinrunde und spielte eine der besten Rückrunden der Vereinsgeschichte. Nicht daran beteiligt war aber Melvyn Lorenzen, dem der Verein bei einem Wechsel keine Steine in den Weg legen wird und auch nicht mehr kann. Auch Lorenzens Vertrag läuft am Freitag aus, auch Lorenzen zählt zu den deutschen Profis ohne Vertrag im Bundesligafußball. Noch zwei weitere frühere Nationalspieler sind ebenfalls auf der Suche. Während Lorenzen wohl eher unterklassig unterkommen wird, wollen zwei Kandidaten sicher noch erstklassig spielen.
Hilbert und Dejagah wohl noch nicht zu alt
Da wäre Roberto Hilbert, den Bayer Leverkusen anstandslos aus seinem Vertrag entlässt, bzw. diesen nicht verlängert. Immerhin auf 8 Länderspiele kam Hilbert, allerdings auch nur in der Zeit zwischen 2007 und 2008 und somit bereits ziemlich genau 10 Jahre her. Dennoch dürfte die einstige Stammkraft des VfB Stuttgart weiterhin in der Bundesliga gefragt sein. Ob das auch für Ashkan Dejagah gilt, ist allerdings ungewiss. Sein Vertrag wurde beim VfL Wolfsburg nicht verlängert. Nationalspieler war er für Deutschland nur in der Jugend, seine A-Länderspiele absolvierte er für den Iran. Dennoch gilt er als Fußballdeutscher und wirft so – zumal in Berlin aufgewachsen – in vielerlei Hinsicht wenig Probleme auf, was das Zurechtfinden in der Bundesliga anginge. Allerdings gilt er als charakterlich nicht einfach, was seine Zukunft erschweren könnte. Außerdem aus der Bundesliga noch zu haben an deutschen Spieler, die ab dem 1. Juli ohne Vertrag dastehen: Amir Falahen vom SC Freiburg und Ashton Götz vom Hamburger SV. Das zeigt aber auch, dass die Liste jener Clubs, welche keine deutschen Spieler in die Vertragslosigkeit entlassen, recht lang ist. Sie umfasst all diese Clubs aus der 1. Bundesliga:
- RB Leipzig
- Borussia Dortmund
- TSG Hoffenheim
- 1. FC Köln
- Borussia Mönchengladbach
- FC Augsburg
- Eintracht Frankfurt
- FSV Mainz 05
- VfB Stuttgart
- Hannover 96
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Auch Deutsche aus der 2. Bundesliga vertragslos
Hier noch als Service dazu die Übersicht der Spieler mit deutschem Pass in der 2. Bundesliga, die nicht weiter von ihrem bisherigen Club beschäftigt werden, aber auch noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden haben. Spieler, die ihre Karriere beenden, sind hier allerdings nicht aufgeführt:
SV Darmstadt 98 Daniel Thur, Can Luka Aydogan, Benjamin Gorka
FC Ingolstadt –
Eintracht Braunschweig –
Union Berlin Benjamin Köhler
Dynamo Dresden Nils Texeira, Marco Alvarez
1. FC Heidenheim –
FC St. Pauli –
SpVgg Greuther Fürth Sebastian Freis, Jonas Deumeland
VfL Bochum –
SV Sandhausen Taner Yalcin, Marco Thiede
Fortuna Düsseldorf Alexander Madlung
1. FC Nürnberg Patrick Rakovsky
1. FC Kaiserslautern Tim Heubach
Erzgebirge Aue Max Wegnerm, Mario Seidel
Arminia Bielefeld Sebastian Schuppan, Michael Görlitz, Steffen Lang
MSV Duisburg Mohamed Cissé
Holstein Kiel Mathias Fetsch
Jahn Regensburg –
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