Diese deutschen Spieler sind die Gewinner des ersten Spiels beim Confed Cup 2017
Der Start in den Confed Cup 2107 ist für die deutsche Mannschaft geglückt – wenn auch am Ende etwas holprig. Nach einem Testspiel in Dänemark und einem standesgemäßen 7:0 im Heimspiel gegen San Marino wurde es für die Auswahl von Bundestrainer Jogi Löw am Montag zum ersten Mal ernst im Confed Cup in Russland. Das 3:2 gegen Australien bedeutet zwar 3 Punkte in Gruppe B und damit erstmal Rang 2. Doch es war keineswegs alles Gold, was in der ersten Halbzeit noch so intensiv geglänzt hatte. In der zweiten Halbzeit verlor die deutsche Mannschaft den Faden und war nicht mehr in der Lage, nach dem 2. Gegentor durch die Australier den Deckel draufzumachen.
Was ist nun zu bilanzieren für die einzelnen Spieler, die in diesem Match beteiligt waren? Schließlich war vorher die Frage offen gewesen, ob diese Elf sich auch auf internationalem Niveau würde behaupten können. Und wer dabei welche Rolle würde spielen können. Hier die Antworten auf diese Frage zu vielen der insgesamt 14 eingesetzten Spieler.
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Klarer Gewinner ist ein Schalker Jung
Leon Goretzka heißt nicht nur der Gewinner in der Elf von Jogi Löw, er war auch der Spieler des Spiels. Das sahen die FIFA-Granden zwar etwas anders, die einen Ex-Schalker, Julian Draxler nämlich, zum Spieler des Spiels wählten. Doch tatsächlich war es Goretzka, der eigentlich vom VfL Bochum stammt, der die Fäden in der Hand hielt und die zündendsten Ideen auf dem Platz hatte und auch umsetzte. Nicht umsonst wurde er in der 48. Minute auch mit dem Treffer zum 3:1 belohnt. Genauso wie für Goretzka war es auch für einen anderen Spieler im Dress der Nationalmannschaft.
Lars Stindl von Borussia Mönchengladbach hatte in der 5. Minute eine schöne Kombination mit Julian Brandt im Tor der Australier untergebracht. Damit erzielte er mit bereits 28 Jahren sein erstes Tor für Deutschland. Sandro Wagner, der sogar ein Jahr älter ist, war dasselbe in der Partie gegen San Marino gelungen. Nun war Stindl dran, der sich damit auch für seit Jahren guten Leistungen in der Bundesliga belohnte. Und auch nach dieser Partie erhielt er gute Noten von vielen Beobachtern. Auch Lars Stindl zählte somit zu den Gewinnern im deutschen Team nach dem ersten Spiel gegen Australien.
Kaum Positives in der Defensive
Erneut, wie auch schon in den Spielen zuvor konnte sich in der Defensiv niemand in den Vordergrund spielen. Weder Antonio Rüdiger noch Jonas Hector noch Skhodran Mustafi hatten ihren besten Tag erwischt. Wobei man bei Antonio Rüdiger ohnehin daran zweifeln muss, ob er dauerhaft die Qualität besitzt, um die Nationalmannschaft voranzubringen.
Einzig Joshua Kimmich fiel da ein wenig positiver auf, dies aber vor allem, wenn er Akzente in der Offensive setzte. Dies wiederum gelang ihm zusammen mit Julian Brandt auf seiner Seite sehr gut. So wurde auf diese Weise auch das Tor zum 1:0 durch Lars Stindl vorbereitet. Allerdings zeigte Kimmich auch Schwächen in der Defensive, wie man sie von ihm in der Form nicht kannte.
Winner-Typen in der Offensive
Wie oben schon erwähnt war Leon Goretzka der herausragende Spieler in dieser Partie. Das hatten viele Experten übrigens schon seit Jahre prophezeit, dass Goretzka relativ bald eine größere Rolle in der Nationalmannschaft spielen würde. Nun scheint es bald soweit zu sein, selbst wenn die Arrivierten des Teams in den Kader zurückkehren werden.
Wenige Akzente setzte dieses Mal Sandro Wagner, der auch in der 58. Minute bereits ausgewechselt wurde. Für ihn kam Timo Werner, der in seiner knappen halben Stunde erneut guten Fußball zeigte.
Kaum deutsche Fans im Stadion vor Ort bedeuteten diesmal auch – anders als noch in Nürnberg gegen San Marino – keine Pfiffe für ihn. Vielleicht ließ ihn das etwas befreiter aufspielen als zuletzt. In jedem Fall zeigte Timo Werner wieder viel Licht, wenig Schatten. Dagegen hatte Sandro Wagner einen schwächeren Tag erwischt. Dabei ist er einer der wenigen, der sich ernsthaft Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM 2018 machen sollte. Gerade auf seiner Position des Mittelstürmers herrscht schließlich großer Bedarf. Erfolgreiche Mittelstürmer mit deutschem Pass sind zur Zeit Mangelware im Fußball. Allerdings sollte Sandro Wagner in der nächsten Partie dann wieder mit etwas mehr Fortune zu Werke gehen.
Wer profitierte bei den Torhütern?
So ist das im Fußball wohl nur auf einer Position: Man kann auch zu einem Gewinner werden, wenn man gar nicht mitgespielt hat. In diesem Fall gilt das sowohl für Kevin Trapp als auch für Marc-André ter Stegen, die beiden anderen Torhüter neben Bernd Leno. Denn Leno zeigte sich in der Partie gegen Australien von seiner schlechtesten Seite. Auch wenn man vielleicht streiten kann, ob er beim ersten Tor nicht eigentlich doch noch rasch reagiert hatte, nachdem ein Schuss abgefälscht worden war. Die meisten Zuseher würden ihm das erste Tor als seinen Fehler ankreiden. Und beim zweiten Gegentor, als er einen recht harmlosen Ball abprallen ließ, gab es dann ohnehin keinen Zweifel mehr. Das war sein Fehler und für viele sein zweiter entscheidender in diesen 90 Minuten gegen insgesamt recht wenig zwingend aufspielende Australier, die einzig die Fehler von Bernd Leno im Spiel gehalten haben.
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Fazit zu den Gewinnern nach dem Spiel gegen Australien
Alles in allem muss man aber einschränkend hinzufügen, dass diese Australier keineswegs noch so stark sind wie jenes Team, das bei der WM
2006 in Deutschland sogar Italien – den späteren Weltmeister – vor große Probleme stellte. Insofern sind alle Bewertungen hier ein wenig unter Vorbehalt zu sehen. Gleichwohl ist es natürlich immer besser, wenn man auch gegen einen nicht so starken Gegner positiv auffällt, wie das vor allem Leon Goretzka gelang. Einen Auftritt wie Bernd Leno hingegen sollte man besser vermeiden, auch wenn er seine zwei Patzer gegen eine ohnehin nicht stabile Abwehr fabrizierte. Schließlich hätten seine Vorderleute die jeweiligen Schüsse schon verhindern sollen.
Die nächste Partie läuft gegen Chile, am Donnerstag in Kasan. Man darf gespannt sein, wer dann in diesen 90 Minuten zum Gewinner im deutschen Team avanciert.
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