Ehrliche Haut Leonhardt erhält Fairness-Preis vom DFB
Foto: Fußball/Fussball.com
Derartige Aufrichtigkeit ist selten im Sport, und sei es auch in den unteren Amateurklassen im Fußball. Der Dresdner Matthias Leonhardt hat seine eigene Mannschaft wegen des Einsatzes eines vereinsfremden Spielers beim Verband angezeigt, nachdem er davon Kenntnis erhalten hatte. Der sportliche Leiter des SV Dresden-Pillnitz hatte ihm das nach einem 4:4 im letzten Saisonspiel gebeichtet, welches zum Klassenerhalt reichte. Ohne diese Punkte wäre das Team abgestiegen.
Doch zwei Tore erzielte ein Spieler, der gar nicht Mitglied des Vereins war, eingesetzt unter falschem Namen. Leonhardts Meldung führte dann zum nachträglichen Punktabzug – und damit zum Abstieg seines eigenen Clubs.
Mutige Handlungsweise gegen die Interessen des eigenen Clubs
Im eigenen Verein wurde der leidenschaftliche Schiedsrichter, der hier die Einhaltung der Regeln vor freundschaftlicher Bande setzte, dafür nicht angefeindet, erzählte er zumindest im Rahmen der Verleihung seines Preises dem DFB. Denn dieser hatte ihn beim Länderspiel in Kaiserslautern – zusammen mit Andreas Neuendorf und den Fans des TSV Havelse – für seine Haltung und seine Entscheidung geehrt. Damit ist Matthias Leonhardt nun einer der ganz wenigen bundesweiten Träger des Fair-Play-Preises des DFB. Natürlich war er stolz darauf, zeigte sich dennoch bescheiden:
“Ich habe mich nur an die Regeln gehalten.”
Dennoch natürlich alles andere als eine Selbstverständlichkeit, den eigenen Club anzuschwärzen. Das Verhältnis zu den Mitgliedern seines Vereins habe dennoch nicht gelitten. Mit dem damals verantwortlichen sportlichen Leiter sei die Freundschaft sogar besser als zuvor:
“Alle haben ihre Lehren aus den Vorkommnissen gezogen.”
Eine Klasse tiefer spielt der SV Dresden-Pallnitz aktuell allerdings immer noch.
Keine Kommentare vorhanden