Ein erster Blick auf den Kader von Real Madrid 2017/18
Eigentlich gäbe es nicht allzu viel Anlass für Veränderungen im Kader, schließlich war man mit Meisterschaft und Sieg der Champions League in der abgelaufenen Saison wirklich erfolgreich. Als Sieger der Champions League in Europa darf man sich wohl mit einiger Berechtigung als das beste Team der Welt empfinden. Zumal Real Madrid als erstem Club überhaupt die Titelverteidigung in diesem Wettbewerb gelang. Seit der Einführung dieser Champions League 1993 war das noch keinem Team gelungen. Und dennoch schläft man auch bei Real Madrid auch nicht, wenn man auf der Erfolgswelle schwimmt. Immerhin will Cristiano Ronaldo wegen seiner Steuerprobleme das Land verlassen, das wäre ein riesiger Einschnitt in den Kader.
Für ihn gibt es natürlich weltweit keinen Ersatz, da müsste man schon seine Spielweise komplett umstellen. Trainer der “Königlichen”, wie sie übrigens nur im Ausland genannt werden, ist weiterhin Zinedine Zidane, der ja auch als Spieler hier schon aktiv war. Seine Bilanz ist überragend. Seit seinem Amtsantritt hat er nur ganz wenige Spiele überhaupt verloren. Und dennoch muss auch bei diesem starken Real Madrid eine Auffrischung her, der Konkurrenzkampf soll belebt werden und vielleicht findet man ja doch irgendwo noch einen Ansatz, dieses Team noch besser zu machen.
Fünf Ausleihen enden
Wie bei den großen Clubs üblich, hat auch Real Madrid zahlreiche Spieler unter Vertrag, die aber an andere Clubs ausgeliehen werden. Aktuell enden fünf dieser Leihen. Damit stünden die folgenden Spieler wieder zur Verfügung:
- Diego Llorente, FC Malaga
- Jesus Vallejo, Eintracht Frankfurt
- Burgui, Sporting Gijon
- Marcos Llorente, Deportivo Alaves
- Borja Mayoral, VfL Wolfsburg
Jesus Vallejo dürfte allen Freunden der Bundesliga ein Begriff sein, spielte er doch eine sehr starke Saison im Trikot von Eintracht Frankfurt. So stark, dass er jetzt wieder die I. Mannschaft von Real Madrid verstärken soll. Bei Eintracht Frankfurt ist man über den Weggang von Jesus Vallejo – obwohl absehbar – gar nicht glücklich. Ihn zu kaufen, kann man sich aber nicht leisten und so wird er jetzt versuchen, Stammspieler bei Real Madrid zu werden. In jedem Fall eine handfeste Verstärkung, selbst für Real Madrid.
Erst zwei wirkliche Neuverpflichtungen bei Real Madrid
Doch auch echte Neueinkäufe hat sich Real Madrid bereits gegönnt. Allerdings sind es bislang erst zwei an der Zahl, namentlich diese beiden:
- Theo Hernandez, Atletico Madrid
- Dani Ceballos, Betis Sevilla
Für Hernandez überweist man 30 Mio Euro an den Lokalrivalen aus derselben Stadt, Atletico. Betis Sevilla wird der Abschied von Dani Ceballos mit 17 Mio Euro an Ablöse versüßt. Theo Hernandez ist trotz seines spanisch klingenden Namens Franzose, hat auch schon diverse Länderspiele für die Jugendnationalmannschaften (U18, U19, U20) von Frankreich bestritten. Als Außenverteidiger gelang ihm in seiner gesamten Karriere bisher erst 1 Tor in Ligaspielen. Seine Aufgabe ist aber ohnehin nicht, Tore zu erzielen, sondern Gegentore zu verhindern und das eigene Spiel aufzubauen. Hier verspricht man sich einiges von seiner Verpflichtung.
Ceballos schon mit fast 100 Erstligaspielen
Der zweite Neuzugang stammt hingegen aus Sevilla, wo Dani Ceballos (eigentlich “Daniel”) aufgewachsen ist und beim FC Sevilla, bei CD Utrera und bei Betis Sevilla das Fußballspielen gelernt hat. Auch er ist mit 21 Jahren noch sehr jung und hofft auf eine gute Karriere bei Real Madrid. Als zentraler Mittelfeldspieler hat er allerdings massig Konkurrenz. Sollte er sich wirklich durchsetzen können, wäre das schon eine ziemliche Leistung. Ceballos bringt die Erfahrung von 97 Einsätzen in der 1. spanischen Liga mit, ist also beileibe kein Neuling mehr. Auch ihm fehlt allerdings echte Torgefahr. In seinen 97 Einsätzen kam Ceballos lediglich zu 7 Toren. Für einen zentralen Mittelfeldmann nicht gerade ein überragender Wert. Allerdings hat man bei Real Madrid ja auch noch andere Spieler, die fürs Toreschießen zuständig sind.
Gerüchteküche brodelt rund um Real Madrid
Ansonsten ist das Transferfenster ja noch länger geöffnet und es könnte sich noch einiges im Kader von Reald Madrid ändern. Gerüchte gibt es viele, zurzeit soll Thomas Meunier im Gespräch sein. Der Belgier würde für relativ kleines Geld von Paris St. Germain kommen können. Noch ist aber nichts sicher in dieser Hinsicht.
Ebenfalls ein Thema bei Real Madrid soll David de Gea sein. Der Torhüter steht aktuell bei Manchester United im Tor, soll aber einem Wechsel zurück in seine spanische Heimat nicht abgeneigt sein. Angeblich soll sein Marktwert momentan bei etwa 40 Mio Euro liegen, er wäre wohl tatsächlich eine Verstärkung des Kaders von Real Madrid. Allerdings soll er kein einfacher Charakter sein und Zinedine Zidane wird es sich gut überlegen, ob er de Gea und damit vielleicht ein wenig mehr Stress als vorher ins Team holt.
Im Sturm wird Real Madrid nach Morata-Abgang nochmals nachlegen
Nachdem in dieser Woche Alvaro Morata dem erneuten Ruf von Antonio Conte gefolgt ist, dürften die Madrilenen im Sturm sicherlich nochmals nachlegen. Nach dem Abgang von James Rodriguez zum FC Bayern München (zunächst auf Leihbasis), gab es den Abschied von Morata. Der 24-jährige Stürmer kickt künftig beim FC Chelsea. Dies spülte 80 Millionen Euro in die Kassen der Königlichen. Allerdings verfügen die Blancos aktuell nun über keinen vernünftigen Ersatz für Karim Benzema. Hier besteht absoluter Nachbesserungsbedarf.
Was wird aus Cristiano Ronaldo?
Die Königsfrage bleibt aber jene nach der Zukunft von Cristiano Ronaldo. Immerhin hat sich schon geklärt, dass er nicht zu seinem alten Club in England, zu Manchester United zurückkehrt. Damit ist weiterhin offen, ob und falls ja, wohin Cristiano Ronaldo wechselt. Allzu viele Teams kommen angesichts des astronomischen Gehalts von Cristiano Ronaldo schon gar nicht mehr infrage. Zum direkten Rivalen FC Barcelona – und damit in das Team seines Erzfeindes Lionel Messi – wird Ronaldo auf keinen Fall wechseln.
Selbst der FC Bayern München wäre wohl nicht interessiert. Der Preis wäre den Münchnern sicher zu hoch und auch spielerisch wäre er, solange man einen Robert Lewandowski auf dem Feld hat, nur unter größten Anstrengungen ins Team zu integrieren. Was bleibt da also noch? Juventus Turin vielleicht, allerdings ein Club, dessen Spielweise auch nur schwerlich zu Cristiano Ronaldo passt. Womöglich wird es doch einer der vielen zahlungskräftigen Clubs aus der Premier League. Neben Manchester United haben schließlich auch Manchester City, der FC Chelsea oder der FC Arsenal ein prall gefülltes Bankkonto. Gerade bei Manchester City ist eigentlich nichts zu teuer. Gut möglich also, dass Ronaldo sich von Real Madrid in Richtung Manchester verabschiedet. Für Real Madrid und Zinedine Zidane stellte sich dann die Frage, wie dieser Verlust aufzufangen wäre.
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