Eintracht Braunschweig: Trainer Lieberknecht in der Kritik
Foto: Torsten Lieberknecht/Imago/Picture Point
Solche Ären wie die von Torsten Lieberknecht bei Eintracht Braunschweig sind äußerst selten geworden im deutschen Profifußball. Frank Schmidt in Heidenheim ist der einzige Trainer, der ähnlich lange in seinem Job beim gleichen Club tätig ist wie Lieberknecht. Eintracht Braunschweig ohne Trainer Torsten Lieberknecht – das kann sich kaum noch jemand rund um die Eintracht vorstellen. Die jüngeren Fans können sich nicht mal an einen anderen Trainer als Lieberknecht erinnern. Und doch wäre es im Falle einer Niederlage bei Erzgebirge Aue wohl so gekommen, dass man sich von der Institution auf dem Trainerposten getrennt hätte.
Selbst eine Legende wie Lieberknecht nicht endlos sicher
Torsten Lieberknecht ist nicht mehr unangreifbar in Braunschweig. Dass er seinen Kopf mit einem späten 3:1-Sieg über Aue dann noch einmal aus der Schlinge zog, wussten wohl nur die Verantwortlichen und er selbst. Den Fans war nichts davon bekannt, dass es sich bei dieser Partie um ein “Endspiel” für Lieberknecht handelte, wie dieser nach Abpfiff mit Tränen in den Augen den Medien zu Protokoll gab.
Trotz des Sieges wird es nun aber Gespräche zwischen Trainer und Verantwortlichen geben. Denn Letztere trauten ihm nicht mehr zu, das Ruder noch herumzureißen. Was Fans und Spieler völlig konträr einschätzten. Die rund 500 Fans der Eintracht, die bis nach Aue mitgereist war, feierten den Trainer sowohl durch Sprechchöre als auch durch Spruchbänder.
Dennoch hält auch in Braunschweig die Erkenntnis Einzug, dass im Fußball allein Punkte zählen und es nicht mal für ein Denkmal wie Torsten Lieberknecht Schutz im Falle des Misserfolgs gibt. Wie die Gespräche verlaufen werden, muss man abwarten. Davon hängt auch ab, ob Lieberknecht noch sein 10-jähriges Jubiläum auf der Trainerbank von Eintracht Braunschweig erleben wird. Das wäre am 12. Mai 2018.
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