Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig gehört zu den ältesten deutschen Fußballvereinen und wurde bereits 1895 gegründet. Der Verein spielte bereits in der Bundesliga und hat einmal einen Meistertitel geholt, doch ist das schon lange her. Eintracht Braunschweig ist in erster Linie als Zweitligist bekannt. Einer der bekanntesten Spieler, die bei Eintracht Braunschweig verpflichtet waren, ist Paul Breitner, ein früherer deutscher Nationalspieler. Weniger bekannt ist, dass Eintracht Braunschweig nicht nur ein Fußballverein ist. Zu Eintracht Braunschweig gehören noch verschiedene andere Abteilungen, darunter Hockey, Basketball, Leichtathletik, Handball und Schwimmen. Eintracht Braunschweig hat auch eine Kinderabteilung mit dem Namen Spatz, in der Kinder ab einem Alter von fünf Jahren trainieren können.
Die ersten Jahre von Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig wurde bereits am 15. Dezember 1895 in der Wohnung von Carl Schaper, einem Braunschweiger Ingenieur, gegründet; schon kurz nach der Gründung wurden die ersten Freundschaftsspiele gegen andere Vereine ausgetragen. Zusammen mit FC Brunsviga 1896 Braunschweig und FC Germania Braunschweig ist Eintracht Braunschweig Gründungsmitglied des DFB, die Gründung erfolgte bereits am 28. Januar 1900. Der Braunschweiger Sportler und spätere Sportfunktionär Johannes Runge beeinflusste um die Jahrhundertwende den Verein maßgeblich. Die erste Verbands-Meisterschaft des DFB wurde 1905 nach der Gründung des Herzogtums Braunschweig ausgetragen, doch Eintracht Braunschweig verpasste durch eine Niederlage gegen die Berliner TuFC Union 92 den Einzug ins Halbfinale. Der eigene Sportplatz an der Helmstedter Straße wurde im Oktober 1905 eingeweiht, er verfügte über eine Holztribüne, die schon damals Platz für 3.000 Zuschauer bot. Eintracht Braunschweig stellte bereits sehr früh, in der Zeit von 1905 bis 1914, drei Fußball-Nationalspieler, darunter war Walter Poppe. Der Erste Weltkrieg führte zu einem gravierenden Einschnitt im Spielbetrieb. Eine Umbenennung des Vereins in SV Eintracht Braunschweig erfolgte im Februar 1920, am 17. Juni 1923 wurde das neue Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße mit einem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg vor 15.000 Zuschauern eingeweiht. Der Zweite Weltkrieg brachte einige Einschnitte für Eintracht Braunschweig mit, der Verein spielte in der Gauliga, er war sehr erfolgreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Neuausrichtung des Vereins.
Der weitere Werdegang von Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig hat nach seinem Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg verschiedene Stationen durchlebt und in verschiedenen Ligen gespielt:
- 1947 – 1963 Oberliga Nord
- 1963 – 1985 Bundesliga
- 1985 – 1993 zweite Bundesliga
- 1993 – 2002 Oberliga und Regionalliga
- danach ein Wechsel aus zweiter Bundesliga und dritter Liga
Eintracht Braunschweig, damals noch TSV Braunschweig, gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Oberliga Nord. Als die Bundesliga im Jahr 1963 gegründet wurde, gehörte Eintracht Braunschweig zu den 16 Gründungsmitgliedern. Im Jahr 1967 wurde Eintracht Braunschweig Deutscher Meister, das war der einzige Meistertitel in der Geschichte des Vereins. Wichtige Fußball-Größen waren zur Zeit des Meistertitels unter Trainer Helmuth Johannsen der Abwehrspieler Wolfgang Grzyb, mit 35 Jahren damals ältester Bundesliga-Spieler, sowie die Stürmer Erich Maas, Klaus Gerwien, Lothar Ulsaß und Jürgen Moll. Im Jahr 1971 kam es zu einem Bundesliga-Skandal. An seine Erfolge aus der früheren Zeit der Bundesliga konnte Eintracht Braunschweig nicht mehr anknüpfen, ein kurzfristiger Aufstieg in die Bundesliga gelang zur Saison 2013/14, doch folgte bereits am Ende der Saison wieder der Abstieg in die zweite Bundesliga.
Der Bundesliga-Skandal von 1971
Vor dem Finale der Saison am 05. Juni 1971 handelte der Bauunternehmer Rupert Schreiner als Gönner von Arminia Bielefeld mit einigen Spielern von Eintracht Braunschweig eine Prämie von 40.000 DM aus, die dann fällig werden sollte, wenn der BTSV das letzte Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen nicht verlieren würde. Das Spiel endete 1:1, danach entzog sich Schreiner zunächst seinen Verpflichtungen. Eintracht-Spieler Max Lorenz kassierte die Prämie und stellte Schreiner am Flughafen. Einige Spieler von Eintracht erhielten von Chefankläger Hans Kindermann vom DFB wegen Manipulationen Spielsperren und Geldstrafen:
- Lothar Ulsaß – Geldstrafe von 2.200 DM, Spielsperre vom 07. August 1971 bis 01. Januar 1973, er wechselte zum Wiener Sportklub, als er am 16. August 1972 die Freigabe für einen Wechsel ins Ausland erhielt
- Wolfgang Grzyb, Horst Wolter, Franz Merkhoffer, Peter Kaack, Bernd Gersdorff, Rainer Skrotzki, Klaus Gerwien, Jaro Deppe, Eberhard Haun, Dietmar Erler, Joachim Bäse, Friehelm Habermann, Michael Polywka – jeweils eine Geldstrafe von 4.400a DM
- Burkhardt Öller – Geldstrafe von 2.000 DM, Spielsperre vom 09. Februar bis 08. März 1973
Besonders hart traf den Verein die Sperre und der damit verbundene Wechsel von Lothar Ulsaß, dem Kapitän und erfolgreichen Torschützen.
Wichtige Spieler von Eintracht Braunschweig
Neben Wolfgang Grzyb, Horst Wolter, Klaus Gerwien und Lothar Ulsaß, die allerdings aufgrund eines Bundesliga-Skandals im Jahre 1971 ein schlechtes Licht auf den Verein geworfen hatten, gehört Paul Breitner, der frühere Nationalspieler, zu den wichtigsten Größen von Eintracht Braunschweig. Auch Karim Bellarabi, ein späterer Nationalspieler, stand eine kurze Zeit bei Eintracht Braunschweig unter Vertrag.
Das Eintracht-Stadion als Spielstätte von Eintracht Braunschweig
Spielstätte von Eintracht Braunschweig ist seit 1923 das Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße. Das Stadion verfügt über eine Leichtathletikanlage und bietet Platz für 24.406 Zuschauer. Es ist eines der größten Leichtathletik-Stadien in Norddeutschland. Die Kapazität des Stadions wird zu Fußballspielen aus Sicherheitsgründen auf 23.325 Plätze reduziert. In diesem Stadion spielt nicht nur Erstligist Eintracht Braunschweig, sondern es ist auch Heimspielstätte der American Football-Mannschaft New Yorker Lions aus der German Football League. Das Stadion wurde mehrmals renoviert, die letzte Renovierung erfolgte von 2011 bis 2013. Zu den wichtigsten Ereignissen, die dort ausgetragen wurden, gehörten
- Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 2000, 2004 und 2010
- Deutsche Leichtathletik-Mannschaftsmeisterschaften 2003, 2014
- Leichtathletik-Team-Europameisterschaft 2014
Alle Plätze des Stadions sind überdacht, das Stadion verfügt über eine Oberfläche aus Naturrasen.
Die Abteilungen von Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig verfügt nicht nur über eine Fußball-Abteilung, sondern auch eine zweite, dritte und vierte Mannschaft sind vorhanden. Die zweite Mannschaft besteht aus U23-Spielern, diese Mannschaften spielen in untergeordneten Ligen. Zu Eintracht Braunschweig zählen auch eine Jugendfußball-Mannschaft und eine Frauenmannschaft. Einen wichtigen Platz nimmt die Hockey-Abteilung ein, hier spielen Damen Feldhockey und Hallenhockey. Vor vielen Jahren holten die Damen einige Meistertitel. Auch eine Basketball-Mannschaft der Männer, eine Handball-Mannschaft der Männer, eine Leichtathletik-Abteilung der Männer, eine Wasserball-Mannschaft der Männer, Tennis der Männer und Schwimmen der Männer gehören zu Eintracht Braunschweig. Eintracht Braunschweig bietet auch Blindenfußball, Fitness- und Gesundheitssport und Seniorensport an. Seit 2014 besteht das Kinderprogramm Spatz, an dem Kinder in einem Alter ab fünf Jahren teilnehmen dürfen und sich mit Einzel- und Mannschaftssport in verschiedenen Sportarten betätigen können.
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