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FC Augsburg

Der FC Augsburg (FCA) ist in seiner jetzigen Form das Ergebnis einer 1969 erfolgten Fusion aus der beiden Augsburger Traditionsvereine TSV 1847 Schwaben Augsburg und dem BC Augsburg (ehemals FC Alemannia Augsburg). Das Vereinslogo des FC Augsburg ziert eine Zirbelnuss und die Vereinsfarben sind Rot, Grün und Weiß.

Gründung und Anfangsjahre des FC Augsburg

Im Laufe seiner Vereinsgeschichte hat der FC Augsburg viele Rückschläge einstecken müssen. Doch er kam immer wieder zurück auf die Füße und bewies, das mit ihm zu rechnen ist, wenn es um starken Fußball geht. Der FC Augsburg besitzt mehr als 70 Fanclubs und zählt rund 13.500 Mitglieder. Gegründet wurde er am 8. August 1907, am Tag des Friedensfestes. Damals allerdings noch unter dem Namen FC Alemannia. Das erste Spiel des jungen Vereins fand im Oktober 1907 statt. Anfangs wurde in Augsburg-Oberhausen gespielt. Mit Ruhm bekleckert hat sich der FC Alemannia in den ersten Jahren seines Bestehens allerdings nicht. Trauriger Höhepunkt dieser Zeit war eine 0:27 Niederlage gegen den TV Augsburg.

Die Jahre 1909 bis 1913: Neuer Name, neuer Platz und erster Titel

Nachdem sie 1909 ihre bisherige Spielstätte verloren hatten und alle Versuche, eine neue zu bekommen, fehlschlugen, schloss sich der FC Alemannia dem TV 1871 Augsburg an. Fortan spielte der Verein als Spielabteilung Turnverein Oberhausen. Mitte Oktober 1909 wurde der neue Platz an der Gersthofer Straße eingeweiht. 1910 nahm der Verein zum ersten Mal an den Punktspielen in der B-Klasse Donaugau teil. Hier konnten sich die Spieler in der Meisterschaft der B-Klasse Donaugau drei Jahre später auch endlich ihren ersehnten ersten Titel sichern.

Fusionen, Namensänderungen, Abstieg und neue Chancen: 1913 bis 1932

Nach dieser ersten Meisterschaft im Jahr 1913 im Donaugau erlitt der Verein in den Aufstiegsspielen gegen den die TG München eine Niederlage. Im Sommer 1914 folgte dann der Beitritt in den Deutschen Fußball-Bund. Der erste Weltkrieg ging auch an der Spielabteilung Turnverein Oberhausen nicht spurlos vorbei. So musste der Verein unter anderem den Verlust von einem Dutzend seiner Mitglieder betrauern, die im Krieg starben. Dann im Jahr 1918 konnte der Verein erneut den Titel des B-Klassenmeisters im Donaugau für sich erringen. Als es aber um die Ostkreismeisterschaft ging, zog die Mannschaft gegen den FC Bayern München den Kürzeren. Durch die Fusion mehrerer Augsburger Sportvereine kam es dann im Jahr 1919 zu der Umbenennung der Spielabteilung Turnverein Oberhausen zum Ballspiel-Club im TSV 1871 Augsburg. Obwohl der Verein mit Hans Lang seinen bis dahin fähigsten Spieler hatte, scheiterte er 1919 in seinen Qualifikationsspielen zur 1. Liga gegen den TV Augsburg und den FC Augsburg.

FC Augsburg

In der Saison danach gelang es dem Verein allerdings, diese Scharte wieder auszuwetzen. Die Spieler holten sich den Meistertitel in der A-Klasse Schwaben und erlangten in den Aufstiegsspielen die Siege, die ihnen den Aufstieg in die 1.Liga ermöglichten. Nach der Trennung von Hans Lang und dem TSV 1871 Augsburg machte der Verein als Ballspiel Club Augsburg weiter. Die Saison 1921/22 verlief allerdings enttäuschend, und so musste der Verein den Abstieg hinnehmen. Doch man sah nach vorn und gründete 1924 die erste schwäbische Schülerabteilung. Mit Hans Semmler erhielt der Ballspiel Club Augsburg (BCA) dann im Mai 1927 seinen ersten hauptamtlich arbeitenden Trainer, der auch die Schülermannschaften und die Jugendmannschaften betreute. In der Saison 1927/28 und der Saison 1928/29 holte der Verein unter der Führung seines neuen Trainers in der Kreisliga Schwaben beide Male den Meistertitel. Allerdings gelang ihnen beide Male der Aufstieg nicht.

Die Saison 1931/32 war für den BCA besonders erfolgreich. Die Mannschaft wurde nur ein einziges Mal geschlagen und konnte damit den ersten Platz auf der Tabelle bequem verteidigen. Die schwere wirtschaftliche Lage machte auch den Mitgliedern des Ballspiel Club Augsburg zu schaffen, und so fiel die Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Vereins – nicht zuletzt wegen der Arbeitslosigkeit vieler Mitglieder – aus.

Die Jahre von 1933 bis 1945: Tabellenführung, neue Spielklassen und Rivalen

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und der von ihnen vorgenommenen Umstrukturierungen der Spielklassen fand sich der Ball Club Augsburg in der Bezirksklasse Schwaben wieder. So blieb dem Verein zunächst die durch seine Siege verdiente höchste Spielklasse verwehrt. Doch es gelang dem BCA, die Meisterschaft zu holen und in die Gauliga Bayern aufzusteigen. In der nächsten Saison schaffte es der Verein, seinen Platz zu halten. Zusätzlich wurde er in den Jahren 1935 und 1938 dadurch gestärkt, das sich andere Vereine dem BCA anschlossen. Ein Jahr später schaffte der Verein 1939 sogar die Tabellenführung in der Gauliga Bayern.

Nach diesem erfolgreichen Jahr schloss der BCA die Saison hinter dem 1. FC Nürnberg als Vizemeister ab. Doch dem Verein blieb wenig Zeit, sich auf den gewonnenen Lorbeeren auszuruhen, denn nur zwei Jahre später entstand dem BCA durch den Zusammenschluss des TV 1847 Augsburg und des SSV Schwaben Augsburg mit dem Verein TSV Schwaben Augsburg ein ernstzunehmender Gegner. Dieser sollte dem BCA in den folgenden Jahren mehr als einmal das Leben schwer machen.

Durch den Krieg verloren nicht wenige Mitglieder der Mannschaft ihr Leben. Die Gauliga Bayern teilte man in eine Nordstaffel und in eine Südstaffel auf. Hinter dem 1860 München erreichte der BCA die Vizemeisterschaft in Südstaffel der Gauliga Bayern. Spielermangel zwang den BCA dann in der Saison 1943/44 zu einem Zusammenschluss mit der Post-SG Augsburg zur Kriegsspielgemeinschaft BC/Post Augsburg (KSG). Nicht zuletzt dank der herausragenden Leistungen des Stürmers Willy Dzirastek wurde die KSG Vizemeister. Die folgende Saison wurde von dem Schrecken des zweiten Weltkrieges überschatten und nicht zu Ende geführt.

Die Jahre von 1945 bis 1968: Veränderungen, Wechselfälle, Helmut Haller

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Veränderungen. Die Oberliga wurde eingeführt, und die KSG löste sich wieder auf. Nun trat die Mannschaft in der Saison 1945/46 wieder als Ball Club Augsburg in der Oberliga Süd an. Bis zum Ende der Saison konnte der Verein immerhin den 8. Platz halten. Im Herbst 1946 wurde in Oberhausen das BCA Stadion eingeweiht. Das Stadion bot etwa 20.000 Zuschauern Platz. Leider endete das Einstandsspiel im neuen Stadion mit einer enttäuschenden Niederlage gegen den VfB Stuttgart.

Die folgende Saison brachte dem Verein einen unsicheren 17. Tabellenplatz und den Abstieg ein. Diese Niederlage wollte man jedoch nicht auf sich sitzen lassen, und so gelang eine Saison später der erneute Aufstieg. Mit dem im Herbst 1951 eröffneten und 31.000 Zuschauer fassenden Rosenaustadion wurde ein weiteres Stadion geschaffen, in dem der BCA spielen konnte. Im gleichen Jahr wurde der Verein bayerischer Pokalsieger. Es folgten Abstiege in die II: Division Süd, aus der dem Verein jedoch stets rasch wieder der Aufstieg gelang. Helmut Haller war zu dieser Zeit der beliebteste Spieler des Vereins. Als er im Jahr 1962 zum italienischen Fußballverein FC Bologna wechselte, bedeutete das für den BCA einen herben Verlust: Er musste mit einem bitteren 16. Tabellenplatz Vorlieb nehmen und stieg in die Bayernliga ab. Mit der Ersetzung der Oberliga Süd durch die 1. Bundesliga konnte der FCA nur noch zweitklassig in der Regionalliga Süd starten. Durch einen enttäuschenden 19.Platz rutschte der Verein weiter ab und landete drittklassig in der Bayernliga. Dort gelang der Mannschaft in der Saison 1964/65 immerhin die Vizemeisterschaft und im Jahr darauf endlich die Meisterschaft. Doch die folgende Rückkehr in die Regionalliga war nur von kurzer Dauer. Dennoch erkämpfte sich die Mannschaft erneut die Vizemeisterschaft und nahm die Rückkehr in die Regionalliga Süd in Angriff.

1969-1983: Fusion, Rückkehr Hallers, verpasste Gelegenheiten

Im Sommer 1969 entstand durch die Fusion zwischen dem Ball Club Augsburg und dem TSV 1847 Schwaben Augsburg der FC Augsburg. Danach brachte die Saison 1972/73 dem FC Augsburg den Meistertitel in der Bayernliga und damit den lang ersehnten Aufstieg zurück in die Regionalliga Süd. Inzwischen war Helmut Haller zu einem international sehr bekannten und profilierten Fußballspieler avanciert. Als er 1974 den italienischen Verein Juventus Turin verließ, um wieder für den FC Augsburg zu spielen, wurde er von den Fans begeistert empfangen.

Die folgende Fußballeuphorie sorgte dafür, dass sich bisher unerreichte 23.000 Zuschauer im Durchschnitt die Spiele ansahen. Der FC Augsburg schaffte das Ersehnte, und mit der Meisterschaft in der Regionalliga Süd schien auch der Aufstieg in die 1. Bundesliga endlich in erreichbarer Nähe. Doch leider scheiterten die hochfliegenden Pläne der Augsburger, und eine enttäuschende Saison 1978/79 schickte die Mannschaft zurück in die Bayernliga. Der Verein kämpfte sich wieder nach oben, nur um 1980/81 wieder abzusteigen. Noch einmal gelang danach die Meisterschaft in der Bayernliga und damit der Aufstieg. Doch schon in der Saison 1982/83 hatte die Bayernliga den FC Augsburg wieder. Im Jahr 1978 wurde die A-Jugend des FC Augsburg Bayerischer Meister.

Die Jahre von 1983 bis 2006: Erfolgreiche A-Jugend, Lizenzentzug, Rückkehr in die 2. Bundesliga

Die A-Jugend des FC Augsburg wurde 1991 und 1992 Deutscher Pokalsieger. Begeisterte 12.000 Zuschauer wurden im Rosenaustadion Zeuge des 3:1 Sieges gegen den 1. FC Kaiserslautern, der der Mannschaft den Titel Deutscher Meister der A-Junioren einbnbrachte. Auch 1994 und 1995 wurde die A-Jugend Deutscher Pokalsieger.

In den Achtzigern und Neunzigern konnte der FC Augsburg wenige große Erfolge vorweisen und musste es seiner A-Jugend überlassen, zu glänzen. Fehlende Zuschauer machten dem Verein zu schaffen, und als sich dann im Jahr 2000 der Hautsponsor des FC Augsburg zurückzog, traf der nächste Schock den gebeutelten Verein. Obwohl sich der FC Augsburg für die Regionalliga qualifizieren konnte, verweigerte der Deutsche Fußball-Bund dem Verein die Lizenz. Grund dafür waren die fehlenden finanziellen Mittel, eine der Voraussetzungen für eine Erteilung der Lizenz. Als Folge steigt der FC Augsburg in die, durch eine erneute Veränderung der Spielklassen, inzwischen viertklassige Bayernliga ab.

Rettung nahte in Person des einstigen Textilunternehmers Walther Seinsch, Kopf einer Investorengruppe, die dem FC Augsburg zur Schuldenfreiheit verhalf. Neben der wirtschaftlichen Sanierung übernahm Walther Seinsch auch das Amt des Vereinspräsidenten. Er hegte große Pläne für den FC Augsburg, und tatsächlich gelang in der Saison 2001/2002 die Rückkehr in die Regionalliga Süd. Bereits die Saison 2004/2005 verhieß dem FC Augsburg den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Endlich, nach 22 Jahren, schien dieses Ziel zum Greifen nahe. Nur noch ein einziger Sieg fehlte – doch das Unfassbare geschah, und aus dem erwarteten Triumph wurde eine der bittersten Rückschläge, die der FC Augsburg jemals hatte hinnehmen müssen. Doch die kämpferischen Augsburger gaben nicht auf und stiegen in der folgenden Saison nach 23 Jahren verdient in die 2. Liga auf.

Die Jahre von 2009 bis 2011: Neues Stadion, DFB Halbfinale, Aufstieg in die Bundesliga

Die neu errichtete Impuls Arena schien dem FC Augsburg Glück zu bringen. Der FCA schaffte es im DFB-Pokal 2010 bis ins Halbfinale, bevor er vom SV Werder Bremen geschlagen wurde. Stephan Hein schoss das entscheidende Tor, das den FC Augsburg 2011 in die Bundesliga katapultierte.

Zum ersten Mal in der Bundesliga: 2011-2016

Unentschieden 2:2 endete das erste Bundesligaspiel des FC Augsburg im August 2011 gegen den SC Freiburg. In der Saison 2012/13 erkämpfte sich der FC Freiburg nicht nur eine weitere Saison in der Bundesliga, sondern schaffte es auch, die Abstiegsränge zu verlassen. Drei Saisons hintereinander verblieb der FC Augsburg in der Bundesliga, dann erreichte die Mannschaft in der Saison 2015/16 sogar den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Die 0:2 Niederlage gegen Borussia Dortmund beendete jedoch im Achtelfinale den Run des FC Augsburg auf den DFB-Pokal. Doch immerhin gelang es dem Verein, sich weiter in der Bundesliga zu halten. Nach dem Wechsel des erfolgreichen Trainers Markus Weinzierl zu Schalke 04 entschied man sich im Sommer 2016 für Dirk Schuster als seinen Nachfolger. Unter Schuster war dem SV Darmstadt 98 der Aufstieg von der 3.Liga in die Bundesliga gelungen. Als er der Mannschaft danach auch noch zum Klassenerhalt verhalf, brachte ihm das den Kicker Titel Fußballtrainer des Jahres 2016 ein.

Ein überraschender Trainerwechsel und große Pläne

Erst im Sommer hatte Dirk Schuster den Trainerposten für den FC Augsburg übernommen. Doch dann, kurz vor der Winterpause, werden er und seine Co-Trainer Sascha Franz und Frank Steinmetz mit sofortiger Wirkung entlassen. Um diese ungewöhnliche Entlassung entstand ein großes Rätselraten. Ein wichtiger Grund dafür können allerdings die vier Spiele in Folge ohne Sieg gewesen sein. Auch soll die Mannschaft am Ende nicht mehr hinter der als zu defensiv empfundenen Spieltaktik des Trainers gestanden haben. Diese allerdings war wohl nicht zuletzt auch dem verletzungsbedingtem Ausfall der drei Stürmer Caiuby, Bobadilla und Finnbogason geschuldet. Schusters Nachfolge trat der Trainer Manuel Baum an, von dem man sich ein wieder offensiveres Spiel des FC Augsburg versprach.

Die Stadien

Die Geschichte des FC Augsburg ist auch eng mit den Stadien verbunden, in denen der Verein spielte. Seit 1951 bis zum Jahr 2009 war das das im Augsburger Antonsviertel gelegene Rosenaustadion (heute rund 28.000 Zuschauerplätze). Danach folgte in Augsburg-Göggingen die ehemalige Impuls-Arena, heute WWK-Arena (30.660 Plätze), in der der FC Augsburg seit 2009 bis heute seine Heimspiele austrägt.
Vor allem der Nachwuchs trainierte in der in Augsburg-Oberhausen gelegenen Bezirkssportanlage Paul Renz (10.000 Zuschauerplätze). Auch die 1965 eingeweihte im Augsburger Hochfeld liegende Bezirkssportanlage Süd wird im erster Linie von dem Nachwuchs des FC Augsburg benutzt. Das ebenfalls im Augsburger Hochfeld erbaute Ernst-Lehner-Stadion (5000 Plätze) wird seit 1996 benutzt.

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