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FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen: Start in die Saison 2017/2018

Endlich ist es soweit: Am Freitagabend eröffnet Titelverteidiger FC Bayern München die 55. Saison der Bundesliga mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Für die Gäste stehen die Chancen statistisch gesehen eher schlecht, denn in den vergangenen Jahren konnte der Rekordmeister jedes Spiel zum Beginn der Saison für sich entscheiden. Kann es der Werkself um den neuen Trainer Heiko Herrlich trotzdem gelingen, in der Allianz Arena einen Sieg zu erringen? Es wäre das erste Mal seit dem Jahr 2008 (damals spielte Bayern zur Saisoneröffnung ein 2:2 gegen den Hamburger SV), dass der Rekordmeister das Eröffnungsspiel als amtierender Meister nicht gewinnen könnte.

Ein amtierender Meister hat noch nie das Eröffnungsspiel verloren

Vor allen aber in den letzten beiden Jahren siegten die Bayern am ersten Spieltag jeweils sehr deutlich. 2015 war es der Hamburger SV, der die bayrische Übermacht zu spüren bekam und mit 0:5 in der Allianz Arena verlor. Ein Jahr später war es ein anderer norddeutscher Klub, der eine Packung bekam: Der SV Werder Bremen verlor den Saisonauftakt bei Bayern München mit 0:6. In der vergangenen Saison war es Xabi Alonso, der den ersten Treffer der Spielzeit erzielen konnte. Der inzwischen zurückgetretene Spieler landete dabei einen sehenswerten Volleyschuss. Insgesamt betrachtet musste ein amtierender Meister noch nie ein Eröffnungsspiel mit einer Niederlage beenden, dreimal gab es bisher ein 2:2. Schlechte Aussichten also für die Werkself. Oder?

Leverkusen weiß, wie man in der Allianz Arena gewinnt

Wir sollten dabei jedoch nicht vergessen, dass Bayer 04 Leverkusen zu den Mannschaften gehört, die bereits öfter in der Allianz Arena einen Sieg erringen konnten. Zuletzt gelang das im Oktober 2012, als Bayer in München nach einem klasse Tor von Sidney Sam in der 86. Minute am Ende mit 2:1 gewinnen konnte. Den ersten Treffer für die Rheinländer erzielte damals Stefan Kießling, der genau wie Lars Bender und Bernd Leno, die damals ebenfalls dabei waren, im Kader der Werkself stehen wird. In der laufenden Saison hatte Leverkusen in der ersten Runde des DFB-Pokals zwar einige Schwierigkeiten beim Drittligisten Karlsruher SC und musste sogar in die Verlängerung, am Ende ging die Mannschaft um Trainer Heiko Herrlich als verdienter Sieger vom Platz. Am meisten Hoffnung macht Neuzugang Sven Bender, der von Borussia Dortmund kam und den Abwehrchef Ömer Toprak ersetzen soll. Verstecken muss sich eines der spielstärksten Teams der Liga in der Allianz Arena ohnehin nicht, auch wenn Offensivhoffnung Kai Havertz zur Saisoneröffnung noch fehlen wird. Dafür kann sich die Mannschaft auf Kevin Volland verlassen, der wie immer in der Sturmspitze spielen wird. Am Ende wir die Moral entscheiden.

Süle und Rudy in der Startelf?

Die Bayern auf der anderen Seite hatten während der Vorbereitung einige Probleme, doch inzwischen kommt die Mannschaft immer besser in die Spur. Der Supercup gegen den BVB musste noch im Elfmeterschießen entschieden werden, doch inzwischen scheint die Mannschaft immer mehr in Fahrt zu kommen. Allerdings werden einige wichtige Spieler fehlen: So etwa

  • James Rodriguez
  • Jerome Boateng
  • Javi Martinez
  • Thiago

Für alle vier Spieler kommt die Saisoneröffnung noch zu früh. Dafür werden die beiden Hoffenheimer Neuzugänge Niklas Süle und Sebastian Rudy wohl ihre Chance in der Startelf bekommen.

Carlo Ancelotti: Neuer spielt nicht

Klar ist wohl, dass Manuel Neuer nicht spielen wird. Zwar hatte am vergangenen Mittwoch der Vorstandschef des Rekordmeisters, Karl-Heinz Rummenigge, noch von seinem Keeper geschwärmt: „Wenn der Kapitän im Tor stehen würde, wäre das für uns ein Pfund. Das würde uns Sicherheit und Rückhalt geben.“ Gleichzeitig nährte der Ex-Stürmer die Hoffnung darauf, dass Neuer am kommenden Freitag gegen Leverkusen sein Comeback feiern könne. Aber: Bislang hat Neuer noch kein komplettes Training mit der Mannschaft absolviert. Wenn Spielformen trainiert worden, war Neuer nicht im Kasten zu finden, sondern mitten drin im Getümmel als Feldspieler. Seit er sich beim Champions League Rückspiel bei Real Madrid vor vier Monaten einen Mittelfußbruch zugezogen hatte, stand Neuer nicht mehr im Tor. Trainer Carlo Ancelotti hatte zuletzt betont, dass er bei keinem der angeschlagenen Spieler so früh ein Risiko eingehen wolle. Als Ersatz dürfte dann Sven Ulreich zum Einsatz kommen. Er stand bereits im Supercup gegen den BVB und auch beim 5:0 Erfolg im DFB-Pokal gegen Chemnitz zwischen den Pfosten. Das unterstreicht auch Ancelotti während der Pressekonferenz heute Mittag: „Ulreich hat es sehr gut gemacht gegen Dortmund, sein Selbstvertrauen ist besser. Ich habe sehr viel Vertrauen in ihn.“ Über Neuer sagte Ancelotti eindeutig:

„Neuer trainiert manchmal mit der Mannschaft und manchmal individuell. Er wird morgen nicht spielen, wir gehen kein Risiko. Wir werden dann sehen, wie seine Verfassung ist. Ich denke er kann gegen Werder Bremen wieder spielen.“

Foto: Ververidis Vasilis / Shutterstock.com

Heiko Herrlich will in München was mitnehmen

Trainer Heiko Herrlich geht zuversichtlich und vorsichtig den ersten Spieltag an. Während der Pressekonferenz sagte er über seine Mannschaft und vor allem über die Vorbereitung und das Pokalspiel beim Karlsruher SC: „Die wichtigste Erkenntnis war für mich, dass wir körperlich in einer guten Verfassung sind. Die Herausforderung war ja, dass man am Anfang mit einer Gruppe trainiert, in der zum Teil U19-Spieler aushalfen. Nach und nach kamen dann die anderen dazu, dementsprechend waren die Ergebnisse in der Vorbereitung nicht ideal. Aber die Moral stimmt in der Truppe. Gegen Karlsruhe war’s ein sehr tiefer Platz, wir haben es dann geschafft, über 120 Minuten das Tempo zu gehen, das Spiel zu dominieren und verdient zu gewinnen.“ Die Frage nach einer Alternative zu Havertz beantwortete er ausweichend:

„Es gibt mehrere Optionen, wie wir es kompensieren könnten. Alle Spieler hätten es verdient. Wir haben mehrere Möglichkeiten, vielleicht direkt ein zweiter Stürmer mit Joel Pohjanpalo. Wir werden auf jeden Fall eine gute, stabile Ordnung hinbekommen.“

Seine Einschätzung zu dem Spiel: „Wir sehen es nicht olympisch, nach dem Motto: Dabei sein ist alles. Wir fahren nach München, um dort etwas mitzunehmen. Was ist wichtig? Dass wir mit viel Mut auftreten, an unsere Stärken glauben und versuchen, diese einzusetzen. Bayern kann alle Facetten des Fußballs spielen, das gilt es bestmöglich zu verteidigen und trotzdem unsere eigenen Chancen zu suchen. Es muss heißen: Mist für Bayern München, dass sie gegen uns spielen müssen. Wir sind in einer Verfassung, dass wir da mutig auftreten können.“

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