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FC Memmingen

So wenig bekannt wie die Stadt Memmingen mit ihren 42.000 Einwohnern ganz im Südosten von Bayern im Rest der Republik ist, so sehr gilt das auch für den Fußballclub in der Stadt an der Grenze zu Baden-Württemberg, den FC Memmingen. Das liegt vornehmlich daran, dass er trotz seiner Gründung am 30. Mai 1907 erst in den letzten Jahren größere Erfolge im Fußball feiern konnte, die in der viertklassigen Bayernliga aber immer noch im untersten Bereich des Spitzenfußballs vonstatten gehen. Zeitweise spielte man allerdings auch in der damals drittklassigen Regionalliga Süd. Aktuell ist die Regionalliga Bayern die Heimat des Clubs mit etwa 800 Mitgliedern.

Historie des FC Memmingen

Ursprünglich, also ab 1907, war die Fußballabteilung Teil des Memminger Turnvereins, 1924 spaltete man sich dann ab und gründete den eigenständigen Club, der als “Fußball-Club Memmingen 1907 Verein für Leibesübungen e. V.” firmiert. Zunächst war man häufig Meister in seinen damals noch regionalen Klassen im Fußball, ohne je Gaumeister oder Ähnliches zu werden. Nach 1945 versank der Club dann auch zunächst in den unteren Regionen des Amateurfußballs.

Erst 1970 gelang es, wieder in die oberen Regionen zurückzukehren. Damals stieg man in die Bayernliga auf, die zu jener Zeit drittklassig war. Dort spielte man sogar 1980 so weit oben mit, dass man vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen durfte. Damals wurde man 3. der Tabelle, zum Aufstieg reichte es nie. Doch immerhin spielte man 17 Jahre in Folge drittklassig, zählt also zumindest in Bayen tatsächlich zu den Arrivierten Clubs, auch wenn 1987 dann wieder der Abstieg in niedrigere Klassen hingenommen werden musste.

Doch es ging auch wieder zurück, 2010 stieg man in die Regionalliga Süd auf, die eine von zwei bundesweiten drittklassigen Siegen war – der größte Erfolg der Vereinsgeschichte liegt also noch keine 10 Jahre zurück. Und seitdem hat man sich wieder in den höheren Klassen etabliert.

Bekannte Namen unter Spielern und Trainern des FC Memmingen

Einerseits mag die Liste der früher hier tätigen Spieler lang sein, die später den Sprung in den Profifußball schafften. Echte Kracher, die über eine Rolle als Ergänzungsspieler bei ihren Stationen hinauskamen, gibt es aber nur wenige. Diese wiederum haben es vor allem in zwei Personen in sich:

Roland Mathy, gebürtiger Memminger, der hier bis 1979 seine erste Station im Fußball überhaupt hatte, noch in der Jugend zum FC Bayern München wechselte und viermal Deutscher Meister und dreimal DFB-Pokalsieger wurde.

Kevin Volland, der allerdings nur eine Saison in seiner Jugend hier spielte und inzwischen bei Bayer Leverkusen gelandet ist. Volland absolvierte auch schon A-Länderspiele für Deutschland.

Hier die Liste bekannterer weiterer ehemaliger Memminger Spieler:

  • Martin Dausch
  • Timo Gebhart
  • Jannik Haberer
  • Frank Wiblishauser
  • Reiner Maurer

Die für eine so kleine Stadt vergleichsweise hohe Zahl an später erfolgreichen Profis im Fußball erklärt sich damit, dass der FC Memmingen Standort eines Nachwuchsleistungszentrum des DFB ist. Hier werden zusätzliche Talente auch von Clubs der Umgebung gesichtet und trainiert und natürlich sichert sich der FC Memmingen dann gerne mal die Dienste eines dieser Talente von außerhalb. Der Club ist also zentrale Anlaufstelle für den Jugendfußball in seiner ansonsten recht dünn besiedelten Region.

Die “Memminger Arena”, Heimstätte des Clubs

5.100 Zuschauer fasst die “Memminger Arena” aktuell, kann bei großem Andrang sogar noch erweitert werden. Diese Heimstätte existiert in dieser Form erst seit 2007 bzw. mit weiteren Änderungen seit 2010. Bis 2007 umgab noch eine Aschebahn das Spielfeld, jetzt ist es ein reines Fußballstadion. Welches sich der FC Memmingen aber mit dem Nachbarclub BSC Memmingen teilen muss. Die (relativ) neue Flutlichtanlage entspricht mit 400 Lux den Anforderungen an die Regionalliga, zudem könnte sie im Bedarfsfalle noch aufgerüstet werden.

Fans und sonstiges rund um den FC Memmingen

Immerhin vier verschiedene Fanclubs haben sich rund um den FC Memmingen gegründet. Das sind konkret:

  • Freunde des FC Memmingen
  • Inferno Memmingen
  • Old-Boys
  • Fan-Club

Welcher Regionalliga-Club aus einer 42.000-Einwohnerstadt kann schon derartiges von sich behaupten? Dennoch ist man nicht allzu groß in den Bereichen Selbstvermarktung aufgestellt, hier zählt noch der reine Fußball. Ein Maskottchen besitzt der FC Memmingen beispielsweise nicht und das Vereinslied ist auch eher ein von der Stange produziertes Mitgröhllied, als dass es etwas Unverwechselbares dieses Clubs aufnehmen würde. Was die Fans im Stadion im Erfolgsfalle aber natürlich nicht stört.

Gegenwart und Zukunft des FC Memmingen

Aktuell trat der FC Memmingen dann doch einmal überregional in Erscheinung, was aber weniger an ihm als an der Gestaltung des Spielplans der Regionalliga Bayern der Saison 2017/18 lag. Der Club eröffnete gegen den großen TSV 1860 München in einem Heimspiel in der Memminger Arena die neue Saison in einem quasi “Eröffnungsspiel”, weil es das einzige vorgezogene Spiel bereits am Donnerstag war. Da Sport1 die gesamte Partie live übertrug, sahen nicht nur die 5.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion diese Partie, sondern einige Hunderttausend Menschen in ganz Deutschland. Dass es nur zu einem 1:4 gegen den früheren Deutschen Meister reichte, wird der Club angesichts der enormen Publicity verkraftet haben können.

Doch jetzt heißt es, wie in der Vorsaison die Punkte gegen kleinere Clubs zu sammeln, um erneut die Teilnahme an der Regionalliga Bayern zu sichern. In der Saison 2016/17 war man 12. in dieser Liga geworden, hatte die Klasse am Ende dann doch recht sicher geholt. Pläne, den Aufstieg in den Profifußball anzustreben, also in die 3. Liga, gibt es aktuell rund um den Club nicht. Auch wenn der eine oder andere der Fans im beschaulichen Memmingen davon vielleicht träumen mag. Mit diesen Voraussetzungen ist eine Drittligateilnahme nur dann zu machen, wenn ein gönnerhafter Mäzen sich des Clubs annähme. Und das ist bekanntlich nicht überall so willkommen.

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