Franck Evina: Wer ist dieses neue Wunderkind des FC Bayern München?
Er machte bei beiden bisherigen Testspielen des FC Bayern München eine sehr gute Figur: Der gerade erst 17 gewordene Stürmer Franck Evina. Er nutzte seine Gelegenheit, um sich bei seinem allerersten Einsatz in der Profimannschaft zu empfehlen und erzielte in beiden Partien jeweils zwei Treffer. Doch woher kommt der junge Mann eigentlich genau?
Die Geschichte eines jungen Kameruners
Die Geschichte von Frack Evina ist schnell erzählt: Der gebürtige Kameruner kam im Alter von sechs Jahren mit seiner Mutter nach Deutschland. Bis 2014 spielte er im Münchener Osten beim SV Neuperlach, es dauerte nicht lange, da wurden die Scouts des FC Bayern auf ihn aufmerksam. Er spielt seit der C-Jugend Jugend beim FC Bayern München. In der vergangenen Saison lief er für die U17 auf und konnte endlich den ersten Titel feiern: Die U17 des deutschen Rekordmeisters konnte sich die Meisterschaft sichern. Und der Mittelstürmer hat dabei eine tragende Rolle gespielt. „Unsere Mannschaft war bekannt dafür Zweiter zu werden. Ich freue mich riesig, dass es endlich mal geklappt hat“, so Evina nach der Übergabe des ersten Titels gegenüber Merkur.de. Der Kameruner steuerte 21 Tore und neun Vorlagen zu dem Erfolg bei, womit er der beste Stürmer der Mannschaft ist. Zwei Jahre wird er noch in der A-Jugend verbringen, ehe er sich seinen Traum erfüllen kann: „Ich möchte Bundesliga-Profi werden“, sagte Evina selbstbewusst. Wenn er weiter auf diese Weise an sich arbeitet, wird dem wohl kaum etwas im Wege stehen. Evina ist für einen Fußballer recht klein geraten, nur 1,78 ist er groß. Was er an Größe vermissen lässt, wandelt er in Kraft um: Zusammen mit seinem Athletik Trainer wird viel im Kraftraum trainiert. „Ich bin nicht der Größte, also muss ich umso stabiler sein“, so der Stürmer.
Der FC Bayern München will die Verjüngung
Auch Mats Hummels zeigte sich von dem jungen Kerl tief beeindruckt. „Schön, dass die Jungs wie Franck sich hier zeigen können. Einige von denen können bei uns in den nächsten Jahren eine gute Rolle spielen“, lobte Mats Hummels danach. „Franck ist körperlich schon sehr weit, eine richtige Kante.“ Übrigens: Der letzte Spieler, der es aus der eigenen Jugend des FC Bayern bis in die Bundesligamannschaft schaffte, war der Österreicher David Alaba, der mit 17 Jahren sein Debüt in der Bundesliga gegeben hat. Uli Hoeneß will zukünftig sehr viel mehr aus der eigenen Jugendarbeit schöpfen: „Einen Neuaufbau kann man nicht machen, indem man 100-Millionen-Transfers für 29- und 30-Jährige durchzieht“, lenkte FCB-Präsident Uli Hoeneß den Blick zuletzt im „kicker“ auf die anstehende Verjüngung: „Entweder wir gehen diesen Weg mit all diesen jungen Leuten – oder wir gehen diesen Weg nicht“.
Die anderen Hoffnungen der Bayern
Doch Evina ist nicht die einzige Nachwuchshoffnung für den Rekordsieger. Denn in Zukunft will der Verein noch mehr auf die Jugend bauen. So kam aus Südkorea Wooyeong Jeong nach Bayern. Ab dem 1. Januar soll die koreanische Nachwuchshoffnung in der U19 einen Platz finden. Im Frühjahr kam er zum Probetraining und ist der erste Südkoreaner in einem Bayern Trikot. Aus Spanien soll Mateu Morey aus der Talentschmiede des FC Barcelona kommen und die U17 verstärken. Mittelfristig hätte der Rechtsverteidiger das Zeug, Philipp Lahm zu ersetzen. Mit Spanien gewann er die U17 Europameisterschaft, konnte dabei drei Tore erzielen und eine Vorlage beisteuern. Ryan Johansson, Jugendnationalspieler in Luxemburg und zuletzt beim FC Metz, kommt diesen Sommer noch zu den Bayern. Mit ihm zusammen kommt auch Maximilian Lebedev, der zuvor beim VfB Stuttgart kickte. Der 16-jährige ist Defensivspezialist und spielte auf der linken Abwehrseite. Grundsätzlich sind wohl alle Spieler interessant, die in der vergangenen Saison im Finale gegen den SV Werder Bremen in der Startelf standen:
- Tor: Michael Wagner
- Abwehr: Flavius Daniliuc, Lars Lukas Mai, Alexander Nitzl, Thomas Rausch
- Mittelfeld: Daniel Jelisic, Marcel Zylla, Marin Pudic
- Sturm: Oliver Batista Meier, Franck Evina, Can Karatas
Allerdings erscheint es noch reichlich früh, über mögliche Nachfolger für den deutschen Rekordmeister zu spekulieren, denn schließlich haben die jungen Kerle noch zwei oder drei Jahre Jugendarbeit vor sich. In dieser Zeit kann eine ganze Menge passieren. Manche werden etwas anderes dem Fußball vorziehen wollen, andere schaffen es einfach nicht und sind den harten Anforderungen nicht gewachsen. Wir werden die Situation mit Spannung beobachten. Vor allem, weil bei den Bayern alles auf den Nachwuchs schaut.
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