Franck Ribéry spricht erstmals über sein Leid wegen seiner Narben
Dem französischen TV-Sender Canal Plus gab Franck Ribéry jetzt ein Interview, in dem er über seine seelischen Qualen wegen seiner Narben spricht. Dies tat er erstmals öffentlich. Darin erzählt er von seiner Jugend, in der er ganz früh bei einem Autounfall deutlich sichtbare Narben im Gesicht davontrug. Diese an sich hätten ihn langfristig zwar stark gemacht und zu dem, was er jetzt sei. Doch der Weg dahin sei äußerst steinig gewesen. Er wurde von Mitschülern und sogar deren Eltern gehänselt, Leute hätten getuschelt, wenn er irgendwo aufgetaucht ist. “Guck Dir dieses Gesicht an, der ist hässlich”, zitiert Ribéry von damals.
Erstmals seit 2014 mit französischen Medien gesprochen
“Wenn Du jung bist, ist das nicht einfach. Doch diese Erfahrungen haben mich stark gemacht und meinen Charakter geformt.”
Dass er dieses Interview in Frankreich gab, ist umso bemerkenswerter, als sein Image dort völlig konträr zu jenem beim FC Bayern München ist. In Bayern gilt er als Spaßvogel, ist überall im Club beliebt.
In Frankreich hingegen hatte man ihn als Rädelsführer der unsäglichen Revolte des französischen Nationalteams bei der WM 2010 ausgemacht – und gebrandmarkt. Damals hatte das Team beim sogenannten “Fiasko von Knysna” offen gegen seinen Trainer Raymond Domenech rebelliert und sich geweigert, vor einem eigentlich geplanten Training überhaupt aus dem Bus auszusteigen. Der anschließende desaströse Gesamtauftritt im Turnier – 1 Punkt aus 3 Spielen und mit dem letzten Platz in Gruppe A das Aus nach der Vorrunde – wurde zu großen Teilen Franck Ribéry angelastet.
Seit 2014, als er verärgert durch die ständige Kritik aus der Nationalmannschaft zurücktrat, hatte er nicht mehr mit französischen Medien gesprochen. Und nun diese Volte, bei der er auch noch ein derart sensibles Thema anschneidet. Möglicherweise bereitet er eine Rückkehr nach Frankreich vor; sein Vertrag bei den Bayern läuft im Sommer 2018 aus.
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