Fussball.com live vor Ort: Betis Sevilla gewinnt Derby gegen FC Sevilla
Foto: MB/CG
Real Betis Sevilla ist am dritten Spieltag der Saison 2018/2019 ausgerechnet im Derby gegen Erz- und Stadtrivale FC Sevilla ein 1:0 Erfolg gelungen. Damit gelang den Andalusiern nicht nur das erste Saisontor überhaupt, sondern endlich auch der ersehnte erste Erfolg in dieser Spielzeit. Den Treffer erzielte der eingewechselte „Oldie“ Joaquin zehn Minuten vor Spielende.
Beide Teams mit nur wenigen Veränderungen
Quique Setien, Trainer von Real Betis, reagierte nach dem 0:3 gegen UD Levante und dem 0:0 bei Deportivo Alaves. Denn der Coach der Andalusier veränderte die Startelf nicht nur personell, sondern auch taktisch. Trat Betis Sevilla in den bisherigen Matches dieser Saison mit einer 3-4-3-Formation an, so setzte Quique gegen den Stadtrivalen vor ausverkauftem Haus auf eine 3-5-2-Formation. Dabei rückte Tello für Guardado in die Startelf. Der kurz vor Ende der Transferfrist am Freitag noch verpflichtete fünffache argentinische Nationalspieler Giovani Lo Celso (Leihe von PSG) stand noch nicht im Kader. Der FC Sevilla wiederum startete vor den 53.451 Zuschauern im Estadio Benito Villamarin mit der erwarteten Elf. Neuzugang Quincy Promes von Spartak Moskau, der ebenfalls kurz vor Ende der Transfermöglichkeiten verpflichtet wurde, nahm zunächst auf der Bank Platz.
Real Betis bestimmt von Beginn an das Geschehen
Gleich zu Beginn wurde deutlich, wie wichtig das Derby in Sevilla ist. Es dauerte keine zwei Minuten, ehe das erste Foul der Partie zu einer ersten Spielertraube mit verbalen Auseinandersetzungen führte. Doch Schiedsrichter Gil Manzano beließ es bei Ermahnungen. In den ersten Minuten bestimmte Gastgeber Betis das Tempo der Partie. In der sechsten Minute hatte Sergio Canales dann auch die erste Torgelegenheit für die Gastgeber, doch Vaclik im Gehäuse des FC Sevilla parierte ohne Schwierigkeiten. Eine Minute später scheiterte Tello nach einem erstklassigen Dribbling auf der rechten Außenbahn und einem anschließenden Schuss aus gut zehn Metern. In der 9. Minute tanzte der frühere Bundesligaspieler Takashi Inui gleich zwei Gegner aus, setzte aber seinen Versuch aus gut 16 Metern knapp über das Gehäuse. Gut zwei Minuten später scheiterte Kapitän Guardado nur knapp an Keeper Vaclik. Das frühe 1:0 für Gastgeber Real Betis im Derby in Sevilla am dritten Spieltag der Saison 2018/2019 in der La Liga war eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Foto: MB/CG
Vermeintlicher Führungstreffer von Betis Sevilla aberkannt
In der Folgezeit vergaben die Beticos eine Reihe von weiteren guten Möglichkeiten, wobei zumeist Vaclik im Tor des FC Sevilla Endstation war. Die Angriffsbemühungen der Schützlinge von Pablo Machin waren hingegen zumeist überschaubar. In der 19. Minute wagte Vazquez den ersten Schuss auf das Gehäuse von Betis. Doch Pau Lopez parierte ohne Probleme. Der Keeper von Betis wurde in dieser Woche erstmals für die spanische Nationalelf berufen und zeigte in dieser Szene warum dies der Fall ist. Danach hatte Betis weiterhin das Zepter in der Hand, jedoch verflachte das Spielniveau etwas. In der 39. Minute dann erzielte Real Betis aus dem Nichts das vermeintliche 1:0. Sergio Canales hatte sich erstklassig durchgesetzt und den Ball an Vaclik vorbeigeschoben. Doch der Schiedsrichter sowie anschließend auch der Videoassistent Del Cerro Grande entschieden auf Abseits – eine hauchdünne Entscheidung. Letztendlich blieb es beim 0:0 zur Halbzeit zwischen den beiden Europa League Teilnehmern. Ein insbesondere für das stärker eingeschätzte FC Sevilla schmeichelhaftes Ergebnis.
Foto: MB/CG
FC Sevilla zu Beginn der zweiten Halbzeit besser im Spiel
Zu Beginn der 2. Halbzeit kamen beide Teams unverändert aus den Kabinen und auch die Spielrichtung bliebt zunächst gleich. Nach 20 Sekunden in der 2. Halbzeit testete Canales mit einem Schuss aus gut 22 Metern Torwart Vaclik. Auf der Gegenseite wiederum setzte Mercado einen Kopfball aus wenigen Metern nur knapp über die Latte. In der 54. Minute traf Gäste-Kapitän Navas dann die Latte. Auch danach hatte der Rekordsieger der Europa League das Spiel erstmals in dieser Partie besser im Griff. Die ganz großen Chancen blieben allerdings Mangelware. In der 65. Minute vergab Arana dann eine riesige Möglichkeit, als er mit einem Kopfball an Pau Lopez scheiterte. Der Keeper der Gastgeber wollte anschließend den Ball abwerfen, wurde dabei aber absichtlich von Roque Mesa behindert, der sich in den Torwart warf. Dieser hatte schon zuvor gelb gesehen und wurde für die Aktion zurecht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.
Foto: MB/CG
Joker-Tor durch „Oldie“ Joaquin lässt Fans von Real Betis Sevilla jubeln
Die Hinausstellung von Roque Mesa ließ nicht nur die knapp 54.000 Betis-Anhänger im Estadio Benito Villamarin in Gänsehaut-Gesänge verfallen, sondern waren auch ein erneuter Weckruf für den Ex-Klub von David Odonkor, Rafael van der Vaart oder Heiko Westermann. Inui scheiterte nur knapp nach der Gelb-Roten Karten mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der übers Tor ging. Kurz danach wurde der inzwischen 37 Jahre alte Joaquin eingewechselt, was das Stadion erneut zum Beben brachte. In der Folgezeit drückte natürlich weiterhin Betis Sevilla. Doch das Hauptproblem in dieser Saison bislang wurde erneut sehr deutlich: es fehlt der letzte Zug zum Tor. Bis zur Strafraumgrenze sieht das Spiel der Andalusier gefällig aus, doch der letzte Pass kommt nicht bei den Stürmern an oder aber die Schüsse aus der zweiten Reihe verfehlen knapp das Ziel. Umso größer war der Jubel in der 80. Minute. Endlich fiel das erste Saisontor für die Andalusier. Und dies im wichtigsten Spiel des Jahres, im Derby gegen den FC Sevilla. Und man möchte sagen natürlich war es der eingewechselte Joaquin, der das 1:0 aus drei Metern Entfernung köpfte und die Tribünen durch den anschließenden Jubel im Stadion von Betis zum Wackeln brachten. In den letzten Minuten warf der FC Sevilla alles nach vorne und brachte auch noch Neuzugang Promes kurz vor Schluss. Doch es blieb beim verdienten 1:0 Erfolg der Gastgeber.
Statistik zu Real Betis gegen FC Sevilla 1:0 (0:0)
Real Betis:
Pau Lopez – Feddal, Bartra (88. Sidnei), Mandi – Junior, Guardado, William Carvalho (74. Joaquin), Canales, Tello – Inui, Loren Moron (58. Sanabria)
FC Sevilla:
Vaclik – Gomez, Kjaer (86. Promes), Mercado – Arana (85. Vidal), Mesa, Banega, Navas – Vazquez (60. Gonalons), Sarabia – Silva
Gelbe Karten:
William Carvalho (30.), Mercado (42.), Andre Silva (45.), Roque Mesa (45.), Canales (64.), Kjaer (71.), Sarabia (82.)
Gelb-Rote Karte:
Roque Mesa (66.)
Zuschauer:
53.451 im Estadio Benito Villamarin in Sevilla
Tor:
1:0 (80.) Joaquin
Keine Kommentare vorhanden