Gesamtes Präsidium der SG Dynamo Dresden ist zurückgetreten
Foto: Sepp Spiegl
Bei der SG Dynamo Dresden ist das Chaos ausgebrochen: Das gesamte Präsidium um Andreas Ritter ist offenbar nach einem Streit mit den eigenen Fans geschlossen zurückgetreten. Das zumindest geht aus einem Brief hervor, der sowohl der „Bild“ als auch dem MDR vorliegt. Aber auch der Streit zwischen Geschäftsführer Sport Ralf Minge, sowie Michael Born, soll den Ausschlag gegeben haben. Einige Mitarbeiter der Geschäftsstelle wollten nicht mehr mit Born zusammenarbeiten. Es sei von „fehlendem respektvollem Miteinander“ die Rede gewesen. Präsident Ritter sprach in der vergangenen Woche von „Disharmonien und einem Riss durch die Gremien.“ Am vergangenen Mittwoch gab es eine Aufsichtsratssitzung, die ohne personelle Konsequenzen endete – doch dieser Frieden währte nicht lange.
Fanszene stellt sich hinter Minge
In der Partie gegen Greuther Fürth am Sonntag stellte sich die aktive Fanszene klar hinter Sportgeschäftsführer Minge. Es gab Spruchbänder zu sehen: „Eure Lügen sind wie ein Kredit. Ihr genießt sie jetzt. Bezahlen werdet ihr später“ oder „Der K-Block ist Anti Ritter!!!“ Durch die Ablehnung der Fans könnten die Rücktritte nun beschleunigt worden sein. Auch die Mannschaft steht hinter Minge, wie Kapitän Marco Hartmann schon in der vergangenen Woche sagte: „Ich als Spieler und Mannschaftskapitän, und wir als Mannschaft, stehen zu hundert Prozent hinter Ralf Minge. Es gibt für uns keinen anderen, der in diesem Verein wichtiger ist. Das weiß jeder.“ Und Ehrenspielführer Hans Jürgen Kreische meint gegenüber dem MDR: „Es ist schon überraschend, dass man Ralf Minge infrage stellt. Das ist total unverständlich, weil er diesen Verein seit vier Jahren nach vorn geführt und weiterentwickelt hat – mit vielen Mitstreitern. Wenn ich richtig informiert bin, stellt er sich vor diese Mitstreiter. Das ist eine Aussage.“
„Lügen, Diffamierungen, persönlich Anfeindungen“
Der Brief, der dem MDR und „Bild“ vorliegt, spricht von „Grabenkämpfen“, die in den letzten Wochen ausgebrochen seien. „Wir standen in jahrelanger Gremienarbeit dafür ein, den Verein im Herzen zu einen und geschlossen voranzubringen. Trotz spektakulärer sportlicher und wirtschaftlicher Erfolge gerade in den vergangenen Jahren müssen wir nun feststellen, dass wieder Kräfte zu Tage getreten sind, die unseren Verein zurück in die alten Zeiten gestoßen haben. Diese von Lügen, Diffamierungen und persönlichen Anfeindungen getragenen Zustände wollen wir nicht weiter mittragen. Wir erklären daher unseren Rücktritt mit sofortiger Wirkung.“ Unterzeichnet ist der Brief von Andreas Ritter, Diana Schantin (Vizepräsidentin), Michael Winkler (Vizepräsident), André Gasch (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Dr. Klemens Rasel (Ehrenratsvorsitzender) und Michael Walter (stellvertretender Ehrenratsvorsitzender).
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