Gnabry, Süle, Rudy – Setzt der FC Bayern München auf die zukünftigen deutschen Superstars?
Der FC Bayern München hat auf dem Transfermarkt bereits zugeschlagen und sich mit Sebastian Rudy, Niklas Süle und Serge Gnabry drei Spieler mit Perspektive an die Isar geholt. Doch wie wird es mit den drei deutschen Hoffnungen beim Rekordmeister weitergehen? Der Konkurrenzdruck ist groß und die drei währen sicherlich nicht die ersten Top-Talente, die angesichts des Überangebots von Stars bei den Bayern untergehen. Andererseits werden die Superstars der Münchener nicht junge, Xabi Alonso und Philipp Lahm werden in der kommenden Saison bereits im Ruhestand sein. Werden die neuen Spieler deshalb zu mehr Einsatzzeiten kommen? Will Carlo Ancelotti für die Zeit nach Robben, Ribery und Co. vorsorgen? Ein Blick auf die Zukunft.
Süle und Rudy: Zwei Männer für die Defensive
Niklas Süle, seines Zeichens Innenverteidiger, ist mit seinen 21 Jahren einer der Hoffnungsträger des deutschen Fußballnachwuchses. Er gehörte in der vergangenen Saison bei der TSG 1899 Hoffenheim zum Stammpersonal und hofft natürlich, beim FC Bayern München eine ähnlich erfolgreiche Saison spielen zu können. Er will sich an der Säbener Straße „so schnell wie möglich zurechtfinden und meine Spiele machen. Das Wichtigste ist für mich, dass ich mich weiterentwickle. Das kann ich bei Bayern wie bei keinem anderen Verein. Alleine das tägliche Trainingsniveau: Höher geht es nicht! Ich traue mir den Schritt definitiv zu, sonst hätte ich das alles nicht gemacht. Darum freue ich mich auf die Herausforderung.“ Ob er auch damit zufrieden wäre, vorerst die Rolle als Ersatzspieler einzunehmen? Mit
- Jerome Boateng
- Mats Hummels
- Javi Martinez
ist die Konkurrenz natürlich sehr groß. Er ist sich jedoch bewusst, was da auf ich zukommt: „Der Fußball ist extrem schnelllebig, und es kann so viel passieren. Aber wenn du Gas gibst und gute Leistungen zeigst, wird das honoriert, und du rückst in den Fokus. Es kann aber genauso schnell wieder runtergehen, deshalb habe ich keinen Karriereplan.“ Viele Experten sehen das ähnlich und geben dem jungen Mann deshalb kaum eine Chance, in der Saison 2017/18 zu Einsatzzeiten zu kommen, die seiner Ablösesumme von 20 Millionen Euro gerecht werden. Die einzige Hoffnung für ihn ist daher, dass sich der FC Bayern etwas bei seiner Verpflichtung gedacht hat und er für die Zukunft aufgebaut wird – was freilich auch Einsätze in der U23 nicht ausschließt. Sebastian Rudy ist bereits 27 Jahre und damit im besten Fußball Alter. Viele können daher seinen Wechsel zum Rekordmeister nicht nachvollziehen. Warum sollte er sich dem Konkurrenzdruck bei den Bayern aussetzen, wenn er gegen
- Thiago
- Kimmich
- Vidal
so gut wie keine Chance hat? Allerdings geht Rudy mit viel Optimismus an die Sache heran: „Ich gehe so oder so mit breiter Brust zu den Bayern. Ich weiß ganz genau, was ich kann und dass ich mich nirgendwo verstecken muss. Ich will mich auch in München beweisen.“ Es ist sein Ziel, sich einen Stammplatz bei den Bayern zu erkämpfen: „Das ist ganz klar mein Ziel, auf der Sechs zu spielen. Da sehe ich mich am besten aufgehoben. Jeder weiß, das ist meine Lieblingsposition.“ Doch auch die Position von Philipp Lahm sehe er als eine Option an.
Serge Gnabry: Stammspieler oder Leihgeschäft?
Serge Gnabry ist wohl ohne Zweifel einer der aussichtsreichsten und talentiertesten Offensivhoffnungen im deutschen Fußball. Er spiele eine hervorragende Saison beim SV Werder Bremen, will jedoch in der kommenden Saison international spielen und gab am vergangenen Donnerstag bekannt, die Bremer verlassen zu wollen. Er unterschrieb beim deutschen Rekordmeister einen Dreijahresvertrag. Ausgerechnet beim FC Bayern München, der die beste Offensive der Liga aufzubieten hat. „Es ist eine große Ehre, Teil des FC Bayern zu werden. Vor mir liegt eine spannende Zeit, auf die ich mich sehr freue.“ Nun, auch wir sind gespannt darauf, was mit Gnabry angesichts der Konkurrenz bei Bayern passiert:
- Franck Ribéry
- Douglas Costa
- Kingsley Coman
- Arjen Robben
- Robert Lewandowski
Es klingt mehr als unwahrscheinlich, dass der 21-jährige Nationalspieler sich hier wird durchsetzen können. Daher ist es auch keine große Überraschung, was wir heute in verschiedenen Medien zu lesen bekommen: Offenbar spielt der FC Bayern München mit der Idee, Gnabry für die kommende Saison gleich wieder zu verleihen. Das zumindest berichtet der „kicker“. Was die TSG 1899 Hoffenheim wieder ins Spiel brächte: Die Sinsheimer werden schon lange mit Serge Gnabry in Verbindung gebracht. Ein Leihgeschäft würde durchaus Sinn machen, denn schließlich will Gnabry unbedingt international spielen, in Hoffenheim hätte er die Gelegenheit dazu. „Wir freuen uns, dass in Serge Gnabry ein weiterer junger, deutscher Nationalspieler zum FC Bayern kommt. Serge hat in Bremen eine sehr gute Entwicklung genommen“, sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, in einer Pressemitteilung. Zumindest in der kommenden Saison wird es für Gnabry beim Rekordmeister aber keine große Zukunft geben.
Joshua Kimmich: Das Paradebeispiel für den Umgang mit jungen Talenten
Immer wieder fallen die Bayern dadurch auf, mit der Verpflichtung junger Talente ihre Verantwortung gegenüber diesen Spielern nicht wirklich gerecht zu werden. Als Beispiel sei hier auch Mario Götze zu nennen, vor allem aber fällt der Name Joshua Kimmich in diesem Zusammenhang. Der Nationalspieler zeigt vor allem in der DFB-Auswahl sein Können, bei den Bayern jedoch kam er nach seinem Wechsel 2015 vom VfB Stuttgart nicht so richtig zum Zuge. Von seinen 27 Spielen in der Bundesliga in der vergangenen Saison stand er nur 15-mal in der Startelf, 12-mal wurde er eingewechselt. Sechsmal saß er ohne Einsatz auf der Ersatzbank und einmal war er krank. Verwunderlich ist das nicht, denn der Rekordmeister kann sich noch immer auf seine Offensivmaschinerie verlassen, mit Lewandowski, Costa, Ribery und Robben hat der Verein absolute Spitzenkräfte im Kader. Jedoch sollte sich der FC Bayern auch seiner Verantwortung gegenüber jungen, deutschen Spielern bewusst werden.
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