Gustavo Poyet: Girondins Bordeaux seit heute ohne Trainer
Foto: imago/PanoramiC
Paukenschlag beim französischen Erstligisten Girondins Bordeaux. Nur einen Tag nach dem 2:1 Sieg gegen FK Mariupol und dem Erreichen der Europa League Playoffs und nur zwei Tage vor dem 2. Spieltag in der Ligue 1 hat sich der Verein von Trainer Gustavo Poyet getrennt. Der 50-jährige hat heute um 10 Uhr das Trainingsgelände verlassen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es jedoch noch nicht. Der Grund für die Entscheidung des Vereins soll die Brandrede gewesen sein, die der Coach vor der Mannschaft hielt, bevor die Partie gegen Mariupol angepfiffen wurde. Darin äußerte er sich sehr kritisch gegenüber den Verantwortlichen, es ging in der Hauptsache um den Verkauf von Stürmer Gaetan Laborde an HSC Montpellier.
Brandrede vor der Mannschaft
Poyet soll gesagt haben: „Ich bin darüber nicht glücklich. Das ist einer meiner schlimmsten Tage bei diesem Klub. Was der Klub mit Gaëtan Laborde gemacht hat, ist eine Schande. […] Ich habe der Führung gesagt, dass wir ihn nicht gehen lassen dürfen, bis wir einen Ersatz verpflichtet haben. Das haben sie nicht gemacht und Laborde trotzdem ziehen gelassen. Ich bin um 11.35 Uhr hier eingetroffen. Laborde war nicht hier. Er war in Montpellier. Niemand hat mir etwas darüber gesagt.“
Trennung war wohl vorher absehbar
Bereits Anfang Juli hatte sich Poyet öffentlich über die Klubführung beschwert. Es ging um die Situation mit Malcom, der inzwischen zum FC Barcelona gewechselt ist. Auf der Pressekonferenz war bereits rauszuhören, dass eine Trennung kurz bevor steht, als Poyet sagte: „Ich möchte mit meinem Berater sprechen und eine Entscheidung fällen. Ich weiß nicht, wie das hier ausgeht. Ob ich das Verlangen habe, weiterzumachen? Nein. Sie haben sich mit der Entscheidung gegen mich gestellt, gegen die Spieler und gegen die Fans. Ich brauche eine Erklärung des Klubs: Vom Besitzer oder dem Präsidenten. Sie werden mir das morgen (am heutigen Freitag; Anm. d. Red.) erklären und wir werden sehen, ob ich weitermache oder nicht. Ob ich zurücktreten werde? Ich weiß es nicht.“
Vereinspräsident reagiert verschnupft
Vereinspräsident Stephane Martin reagierte überrascht auf die Aussagen des Trainers: „Ich weiß nicht genau, was er gesagt hat. Jeder kann machen, was er möchte. Wenn er zurücktreten will, werden wir das mit ihm besprechen. Aber ich habe Schwierigkeiten, das zu verstehen. Er wurde zu jedem Zeitpunkt auf Stand gehalten. Ich bin wirklich überrascht über diese impulsive Reaktion wegen des Weggangs eines Spielers, der schon seit einiger Zeit zu erwarten gewesen ist.“
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