Hessen Kassel vor der Pleite: Stellungnahme des Vereins
Der Regionalligist Hessen Kassel steht kurz vor der Insolvenz. Die Medienberichte diesbezüglich gibt es in Hülle und Fülle, zumal Kassel nach FSV Frankfurt bereits der zweite Traditionsverein aus Hessen wäre, der Pleite geht. Jetzt hat der Vorstand reagiert und eine Stellungnahme veröffentlicht, damit die Spekulationen endlich aufhören. Vieles wurde dabei klargestellt und auch die Situation und wie es dazu kommen konnte, werden hier erläutert.
Die verpassten Aufstiege in Liga drei wurden zu einem Problem
Die Vereinsführung gibt an, in den vergangenen Jahren alles dafür getan zu haben, den Aufstieg in die 3. Liga zu forcieren. Dafür mussten auch finanzielle Risiken in Kauf genommen werden. Zitat: „Weil das Ziel und die Erwartungshaltung war, die Regionalliga mit aller Macht verlassen zu wollen, ging die Vereinsführung wiederholt ins Risiko, auch mit der Perspektive einer erhöhten Einnahmesituation bei Aufstieg in die 3. Liga. Dies gelang dem Verein mehrfach nicht.“ Nun wurde zum Beginn der laufenden Saison eine Kurskorrektur notwendig und auch durchgeführt, der Etat wurde gekürzt. Aus sportlicher Sicht sicherlich der richtige Weg, wirtschaftlich habe sich der Verein aber verkalkuliert. Vor allem die kurzfristigen Verbindlichkeiten könnten den Verein in die Insolvenz treiben: „Der akute und drängende Bedarf, der bis zum Ende der Saison aufgebracht werden muss, liegt bei rund 250.000 Euro. Hinzu kommen die laufenden Kosten und Gehaltszahlungen in Höhe von 100.000 Euro“, so der Verein in der Stellungnahme. Als positiv sei zu bewerten, dass sich in den letzten Wochen viele Fans, Fanclubs, Mitglieder und Ehrenamtliche gemeldet haben, die in der momentanen Situation helfen wollen. „Zum Austausch und zur Koordinierung aller Ideen sind alle Unterstützer zu einem offenen Treffen am Dienstag, den 02. Mai 2017 um 19 Uhr im Löwenheim eingeladen. Jede kreative und/oder organisatorische Form der Unterstützung ist willkommen.“ Einen freiwilligen Rückzug aus der Regionalliga hat der Verein bereits ausgeschlossen: „Bei einem freiwilligen Rückzug in die Hessenliga kann der Verein zwar fortbestehen, aber eine wirtschaftliche Sanierung ist nicht möglich.“ Es sei denn, eine Mehrheit der Mitglieder würde dies verlangen.
Keine Kommentare vorhanden