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Historie: Die bisherigen Duelle zwischen Deutschland und Kamerun

Am kommenden Sonntag kommt es in der Gruppe B des Confed Cups zur Entscheidung. Die deutsche Nationalmannschaft trifft auf Kamerun. Es geht um nichts weniger als den Einzug ins Halbfinale und damit die Chance, am Ende des Turniers mit dem Titel nach Hause zu fahren. Das Team von Joachim Löw konnte zwar das erste Gruppenspiel gegen Australien mit 3:2 gewinnen, doch am gestrigen Abend reichte es gegen Chile nur zu einem 1:1. Kamerun verlor den Auftakt gegen Chile, konnte dann gegen Australien ein 1:1 herausholen – somit haben alle Mannschaften in der Gruppe B noch die Chance auf die Runde der letzten vier Mannschaften bei diesem Confed Cup. Die Spiele gegen Kamerun waren in der Vergangenheit nicht immer ganz einfach – wir haben die drei bisherigen Duelle der beiden Mannschaften mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

Foto: Stockillustrationsnummer: 599747117

Erstes Aufeinandertreffen: Kamerun gegen Deutschland am 11. Juni 2002

Es war die Weltmeisterschaft 2002, als Deutschland und Kamerun sich zum ersten Mal überhaupt gegenüberstanden. In der Gruppe E stand das Entscheidungsspiel an. Nach einem 8:0 gegen Saudi-Arabien und einem 1:1 gegen Irland stand das Erreichen des Achtelfinales tatsächlich noch auf der Kippe. In diesem Spiel sah Carsten Ramelow in der 40. Minute die Gelb-Rote Karte, am Ende gab es auch für den Kameruner Suffo (70.) noch Gelb-Rot. Der unermüdliche Miroslav Klose war einmal mehr der Garant für den deutschen Sieg, mit einem genialen Pass auf Marco Bode, der den ersten Treffer erzielte, sorgte er für den Erfolg. Bis dahin sah es nicht gut aus für die deutsche Auswahl. Die damals noch von dem deutschen Winfried Schäfer trainierten Afrikaner beherrschten die DFB-Auswahl nach Belieben. Vor allem in der Defensive leistete sich die Mannschaft von Nationaltrainer Rudi Völler einen Fehler nach dem Anderen. Michael Ballack und Bernd Schneider wirkten im Mittelfeld überfordert, Carsten Jancker konnte vorne nichts ausrichten und blieb nach der Pause gleich ganz in der Kabine. „Wir wollen das Spiel viel mehr bestimmen, als wir das gegen Irland getan haben“, hatte Trainer Michael Skibbe vor dem Anstoß die Marschrichtung vorgegeben. Oliver Kahn faustete in der 27. Minute den Freistoß von Pierre Wome weg, danach wäre Christoph Metzelder beinahe ein Eigentor gelungen. Nur eine Minute später segelte ein Kopfball des damaligen Kölners Rigobert Song nur knapp am deutschen Tor vorbei. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff erwies sich die Auswechslung von Jancker dann als Glücksgriff, den für ihn kam der bereits angesprochene Marco Bode und erzielte das 1:0. „Dieses Tor rangiert in meiner Hitliste ziemlich weit oben. Es war wichtig für die Mannschaft und schön für mich. Uns ist es nicht gelungen, Kamerun wie geplant in der 1. Halbzeit früh unter Druck zu setzen“, sagte der Bremer. In der 79. Minute kam schließlich Klose noch selbst zu seinem Treffer und erzielte seinen vierten Turniertreffer. Rudi Völler sagte nach dem Spiel: „Ich habe an der Seitenlinie einige Kilo abgenommen. Man hat gemerkt, dass man unter dem brutalen Druck steht, in der Vorrunde auszuscheiden“, sagte der deutsche Coach. „Wir waren nach dem Platzverweis von Carsten Ramelow fast schon draußen. Zum Glück hatte Oliver Kahn einen tollen Tag. In der zweiten Halbzeit haben wir dann Fußball gespielt. Nach dem 2:0 war das Ding gegessen. Die Spieler haben sich genau in dem Moment gesteigert, da sie gefordert waren. So werden neue Mannschaften geboren.“ Hier die damalige Startelf der deutschen Mannschaft:

  • Tor: Oliver Kahn
  • Abwehr: Christoph Metzelder, Thomas Linke, Carsten Ramelow
  • Mittelfeld: Christian Ziege, Dietmar Hamann, Michael Ballack, Torsten Frings, Bernd Schneider
  • Sturm: Miroslav Klose, Carsten Jancker

Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Kamerun am 17. November 2004

Inzwischen hatte Jürgen Klinsmann das Ruder bei der deutschen Nationalmannschaft übernommen und das Team war auf dem Weg der Besserung. Nach einer schwierigen Phase nach der Weltmeisterschaft 2002 gelang bei diesem Freundschaftsspiel in Leipzig ein 3:0 Erfolg. „Die Spieler haben ein Riesenlob von allen Seiten verdient“, kommentierte Klinsmann den Erfolg seiner Mannschaft am Mittwochabend in Leipzig. „Kamerun ist eine sehr gute Mannschaft mit vielen starken Einzelspielern und hat uns das Leben zunächst schwer gemacht. Da waren die Räume eng. Aber ich war überzeugt davon, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis wir das erste Ding machen“, sagte Klinsmann, „es war toll, wie die Mannschaft das Tempo hochgehalten hat. Die zweite Halbzeit war ein Riesenspaß. Ich bin dermaßen begeistert von der Mannschaft und stolz, dass ich mit ihr arbeiten darf. Jeder Spieler freut sich hier zu sein und bekommt von uns das Gefühl, auch mal Fehler machen zu dürfen.“ Und wahrhaftig standen damals für die Afrikaner sehr gute Athleten auf dem Platz:

  • Song (Galatasaray Istanbul)
  • Djemba-Djemba (ManU)
  • Geremi (FC Chelsea)
  • Eto’o (FC Barcelona)

Am Ende waren die Deutschen aber sehr souverän und sicherten sich mit den Toren von Kevin Kuranyi (71.) und Miro Klose (78., 88.) den Sieg.

Test vor der WM: Deutschland gegen Kamerun am 1. Juni 2014

Das 2:2 im Stadion im Borussia-Park mag auch als Indiz dafür dienen, wie unberechenbar so ein Freundschaftsspiel laufen kann. Immerhin wurde die Mannschaft nur ein paar Wochen später in Brasilien Weltmeister – mit fast der gleichen Aufstellung. Doch die Männer von Joachim Löw hatten Schwierigkeiten und Samuel Eto’o konnte in der 62. Minute die Gäste gar in Führung bringen. Thomas Müller (66.) und André Schürrle (71.) drehten dann die Partie noch, allerdings erzielte Eric Maxim Choupo-Moting in der 78. Minute noch den Ausgleich für die Afrikaner.

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