HSV: Bernd Hoffmann entlassen
Immer wieder aufs Neue der HSV. Selbst in Zeiten, in denen aufgrund von Corona der gesamte deutsche Fußball quasi angehalten worden ist, schaffen es die in der 2. Liga spielenden Hamburger mit negativen Nachrichten in die Medien. Nach längeren Wochen der Schlagzeilen wurde am vergangenen Samstag der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann entlassen. Das ist keine überraschende Entwicklung. Der Ex-Vorstand, der über eine gewählte Präsidentschaft an seine Position gelangte, wurde im Jahr 2011 bereits unter ähnlichen Umständen entlassen.
Hoffmann muss gehen
Bernd Hoffmann ist also mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender beim Hamburger SV freigestellt. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Aufsichtsrats am Samstag, die offiziell angekündigt worden war. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats ist seit diesem Tag der Ex-Spieler Marcell Jansen. Hintergrund sind die Differenzen im Vorstandstrio zwischen Hoffmann und seinen Kollegen Jonas Boldt und Frank Wettstein. Diese hatten sich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden ausgesprochen – der den Machtkampf als Folge verloren hat. Boldt und Wettstein werden nach Klubangaben den Vorstand als Duo weiterführen.
Keine einstimmige Entscheidung im Aufsichtsrat
Die Entscheidung geht mit weiteren Veränderungen im Aufsichtsrat einher. “Nach der Aufsichtsratsentscheidung traten der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Max-Arnold Köttgen und Vereins-Vizepräsident Thomas Schulz von ihren Aufsichtsratsämtern zurück”, heißt es in der Mitteilung des Zweitligisten. Diese beiden hatten sich für Bernd Hoffmann eingesetzt. Sie ziehen nun die Konsequenzen.
Bernd Hoffmann und sein Abgang beim HSV. – Foto: PAimage
Jansen neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats
Marcell Jansen, der auch als Präsident des Hauptgesellschafters HSV e.V. fungiert, wurde wie erwähnt zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden des nun fünfköpfigen Gremiums gewählt. Er gilt, wie auf der erwähnte Frank Wettstein, als Vertrauter des Investors Klaus Michael Kühne. „Wir können uns in dieser schwersten Krisenzeit des gesamten Profifußballs keine Energieverluste und belasteten Vertrauensverhältnisse leisten”, warnte der Ex-Profi. “Der volle Fokus muss auf die HSV-Interessen gerichtet sein.” Jansen gehört seit Februar 2018 dem HSV-Kontrollgremium an. Als Präsident des HSV e.V. ist er seit Januar 2019 aktiv.