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HSV: Torwartdiskussion – Darum sollte Mathenia Stammkeeper bleiben

Foto: Christian Mathenia/Imago/Team 2

Mit dem schweren Gastspiel gegen den FC Augsburg startet am Samstag für den Hamburger SV die Rückrunde. Die Vorbereitung wurde durch die anhaltenden Querelen nicht gerade begünstigt, allen voran die von Trainer Markus Gisdol entfachte Torwartdiskussion sorgt für Unruhe. Der 48-Jährige hat einen neuen Kampf um den Posten der Nummer eins ausgerufen, nachdem der HSV in den 17 Spielen der Hinrunde 25 Gegentore kassierte und sich der bisherige Stammkeeper Christian Mathenia den einen oder anderen Wackler leistete. Nun könnte Julian Pollersbeck den Vorzug bekommen. Eine Entscheidung wird am heutigen Freitag getroffen: „Nach dem Abschlusstraining werde ich sagen, wer als Nummer eins in die Rückrunde startet“, wird Gisdol in der „Hamburger Morgenpost“ zitiert. Ganz gleich wie die Torwartfrage am Ende beantwortet wird, geht man in Hamburg mit dieser Personalie ein hohes und unnötiges Risiko ein.

Torwartkampf birgt Konfliktpotential – Gisdol widerspricht

Von einem „Nervenkrimi“ ist zu lesen, wenn über den neu entfachten Konkurrenzkampf um die Besetzung des HSV-Kasten berichtet wird. Das Duell zwischen Mathenia und Pollersbeck hat sich weiter zugespitzt und birgt zugleich auch ein hohes Konfliktpotential. Wenngleich Gisdol von einem fairen Duell erzählt, dass sich die beiden Kontrahenten liefern:

„Torhüter sind selten extreme Konkurrenten, die sich gegenseitig nichts gönnen. So war und ist es auch bei uns. Es ist ein sportlicher Wettkampf, den beide gut angenommen haben. Sie haben einen guten Umgang miteinander.“

Tendenz geht zu unerfahrenen Pollersbeck

Gisdol hatte sich am Donnerstagabend zur finalen Besprechung mit seinem Trainerteam hingesetzt, wobei die Tendenz zu Pollersbeck und somit einem Torwartwechsel gehen soll. Für den 23-Jährigen verlief es in Hamburg bislang alles andere als glücklich. Im Sommer kam er mit reichlich Vorschusslorbeeren im Gepäck für 3,5 Millionen Euro vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern an die Elbe. Dort musste er sich aber hinter Mathenia einordnen. Entsprechend ernüchternd liest sich die bisherige Bilanz des deutschen U23-Europameisters. Dieser wurde von Gisdol bislang weder in der Bundesliga, noch im DFB-Pokal eingesetzt. Lediglich für die U23 des HSV durfte der 1,95 Meter-Hüne zweimal ran, wo er immerhin ohne Gegentor blieb. Bislang war Pollersbeck nur ein teures Missverständnis, der bei den Norddeutschen nicht über Statistenrolle hinauskam.

Letzte Saison konnte Pollersbeck in Lautern hingegen in 14 von 31 Zweitligaspielen seinen Kasten sauber halten. Zudem trumpfte er bei der U21-EM in Polen groß auf, wo er in fünf Spielen dreimal zu null spielte. Ein gelungenes Bewerbungsschreiben, mit dem sich „Poller“ für höhere Aufgaben empfehlen konnte. Nun scheint der talentierte, aber unerfahrene Torhüter vor seinem Bundesliga-Debüt zu stehen – inmitten des Abstiegkampfes.

Zwei klare Argumente pro Mathenia

Christian Mathenia konnte sich im Sommer gegen den neuen und hochgepriesenen Konkurrenten behaupten und stand in allen 17 Partien der Hinrunde im HSV-Gehäuse. Dabei blieb er längst nicht immer fehlerfrei, nur fünfmal ohne Gegentreffer und musste insgesamt 25 Mal hinter sich greifen. Damit zählt der Bundesliga-Dino zu den Schießbuden der Liga. Bislang hat der 25-Jährige, den der HSV im Sommer 2016 vom SV Darmstadt 98 geholt hat, 71 Bundesligaspiele auf dem Buckel. Die statistischen Werte sind mit insgesamt 79 Gegentoren und nur 25 zu-Null-Spielen recht dürftig.

Dennoch gibt es zwei gewichtige Argumente, warum Mathenia auch weiterhin Stammkeeper in Hamburg bleiben sollte: Zum einen die größere Erfahrung und Routine, zum anderen die bessere Abstimmung mit seinen Vorderleuten.

Späte Torwartentscheidung stiftet Unruhe

Gisdol wäre gut beraten gewesen, die Torhüterfrage nicht erst wenige Stunden vor dem Start der Rückrunde final zu beantworten. Die Trainingseindrücke der letzten dürften kaum ausschlaggebend sein, wer am Ende die Nase vorn hat. Mit dem unnötigen „Nervenkrimi“ zwischen Mathenia und Pollersbeck hat Gisdol alles andere als zur Sicherheit und Stabilität beigetragen. Dabei hätte genau das der stark abstiegsbedrohte Hamburger SV in seiner aktuellen Situation gebraucht.

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