Ist die Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2017 bereits entschieden?
Zwar wird der Weltfußballer des Jahres 2017 erst im kommenden Januar gekürt, aber schon jetzt dürfte klar sein, wer sich den prestigeträchtigen Titel schnappt: Cristiano Ronaldo! Am Superstar wird beim Ballon d’Or kein Weg vorbeiführen und dessen Erzrivale Lionel Messi in die Röhre gucken. Die Zahlen und Titel stehen sprechen für sich und für CR7 wäre seine 5. Wahl zum Weltfußballer ebenfalls ein wichtiger Meilenstein seiner Karriere. Der Torjäger von Real Madrid ist scheinbar auch selbst von seinem Triumph bei der Wahl überzeugt, genauso wie Teamkollege Toni Kroos.
CR7 vs. Messi: Ewige Duell um Ballon d’Or
Seit nunmehr neun Jahren liefern sich Cristiano Ronaldo und Lionel Messi ein Privatduell um den Titel „Weltfußballer des Jahres“. Noch hat der argentinische Stürmerstar vom FC Barcelona knapp mit 5:4 die Nase vorn, wie folgende Übersicht verdeutlicht:
- Ronaldo wurde 2008, 2013, 2014, 2016 Weltfußballer des Jahres
- Messi wurde 2009, 2010, 2011, 2012, 2015 Weltfußballer des Jahres
Die Wahl im Januar werden wohl wieder die Beiden unter sich ausmachen, wobei es aber keine Zweifel gibt, dass der Weltfußballer 2017 Cristiano Ronaldo heißen wird. Sollte der 32-Jährige wie prophezeit gewinnen, würde er mit Messi in dieser Kategorie gleichziehen und seinen Titel verteidigen. Wer glaubt, dass die Auszeichnung für CR7 nur eine von vielen in seiner mit Titeln übersäten Karriere ist, der täuscht. Schließlich verfolgt Ronaldo das Bestreben, als größter Fußballer der Geschichte in die Annalen einzugehen. Und hierfür muss er zu seinem ewigen Widersacher Lionel Messi in der Titelanzahl „Weltfußballer des Jahres“ gleichziehen.
Zudem darf nicht vergessen werden, dass Cristiano Ronaldo zwei Jahre älter ist als Messi und sich auch seine Zeit trotz seiner fast schon beängstigenden körperlichen Konstitution irgendwann dem Ende neigt. Der jüngere Messi könnte in Zukunft noch zu weiteren Rekordjagden blasen und sich zum alleinigen Rekordgewinner des Ballon d’Or aufschwingen. Daher dürfte es für Superstar Cristiano umso wichtiger, den Titel im Januar zum fünften Mal in Empfang zu nehmen.
Cristiano Ronaldo dank CL-Gala-Saison zum Weltfußballer 2017
Mit dem Gewinn der Champions League 2017 konnte Cristiano Ronaldo immerhin schon in der Königsklasse zu Messi aufschließen. Beide haben nun vier Champions-League-Titel auf dem Konto. Und das Finale gegen Juventus Turin, welches die Königlichen hochverdient mit 4:1 zu ihren Gunsten entschieden haben, hätte für CR7 nicht besser laufen können. Denn ihm gelangen gleich zwei Treffer. Erst traf Ronaldo zur 1:0-Führung, dann besorgte er das vorentscheidende 3:1. Ein enorm wichtiger Doppelpack – in mehrfacher Hinsicht. Zum einen, weil Ronaldo damit maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Real Madrid als erste Mannschaft der CL-Historie überhaupt den Titel in der Königsklasse verteidigen konnte, zum anderen, weil er damit auch zum alleinigen Torschützenkönig der abgelaufenen CL-Saison wurde.
In der Torschützenliste verdrängte Ronaldo ausgerechnet Messi, wobei er insgesamt stolze zwölf Toren in 13 Champions-League-Spielen erzielte. Messi brachte es für Barca auf elf Tore in neun Partien, zwei davon per Elfmeter. Und „Penaldo“, wie Kritiker Ronaldo gerne bezeichnen? Dieser hat all seine Buden aus dem Spiel heraus erzielt. Darüber hinaus liegt er auch bei den Vorlagen mit sechs deutlich vor Messi, der lediglich zwei Assists verbuchen konnte.
Doch damit nicht genug der eindrucksvollen Zahlen und Statistiken. Cristian Ronaldo hat allein in der K.o.-Phase der Königsklasse unglaubliche zehn Tore erzielt und damit einen neuen Bestwert aufgestellt. Zuvor hatte keiner häufiger als acht Treffer in der CL-K.o.-Runde zustande gebracht. Darüber hinaus ist er der erste Spieler der Geschichte, der in drei Endspielen der Champions League ins Schwarze getroffen hat! Allein aufgrund dieser Leistungen dürfte bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres kein Weg an Cristiano Ronaldo vorbeiführen!
Messi mit besserer Saisonbilanz – na und!
In der Scorerwertung musste sich der Portugiese aber seinem größten Herausforderer geschlagen geben. Ronaldo hat in der Saison 2016/17 in 46 Pflichtspielen 42 Mal getroffen und bereitete zudem zwölf Tore direkt vor, Messi hat hingegen satte 54 Tore in wettbewerbsübergreifend 52 Partien markiert, darüber hinaus 19 Vorlagen zu Buche stehen. Im Folgenden die Saisonstatistiken der Kontrahenten im Direktvergleich:
Leistungsdaten Cristiano Ronaldo 2016/17:
- Primera Division: 29 Spiele – 25 Tore – 6 Vorlagen – im Schnitt alle 102 Minuten ein Tor
- Champions League: 13 Spiele – 12 Tore – 6 Vorlagen – im Schnitt all 100 Minuten ein Tor
- FIFA Klub WM: 2 Spiele – 4 Tore – 0 Vorlagen – im Schnitt alle 51 Minuten ein Tor
- Copa del Rey: 2 Spiele – 1 Tor – 0 Vorlagen – im Schnitt alle 180 Minuten ein Tor
Leistungsdaten Lionel Messi 2016/17
- Primera Division: 34 Spiele – 37 Tore – 12 Vorlagen – im Schnitt alle 77 Minuten ein Tor
- Champions League: 9 Spiele – 11 Tore – 2 Vorlagen – im Schnitt alle 74 Minuten ein Tor
- Copa del Rey: 7 Spiele – 5 Tore – 3 Vorlagen – im Schnitt alle 126 Minuten ein Tor
- Supercopa: 2 Spiele – 1 Tor – 2 Vorlagen – im Schnitt alle 180 Minuten ein Tor
CR7: CL-Titel & Meisterschaft als unschlagbare Argumente
Doch der Fakt, dass Cristiano Ronaldo mit Real Madrid die Meisterschaft in Spanien und vor allem die Champions League gewonnen hat, sind nahezu unschlagende Argumente für den Portugiesen. Messi konnte hingegen ‘nur’ den nationalen Pokalwettbewerb mit dem FC Barcelona gewinnen. Hätte Ronaldo mit den Blancos nicht in der Königsklasse triumphiert, wäre es im Rennen um die Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres wohl noch einmal spannend geworden. Dann hätten insbesondere die bessere Einzel-Statistiken für Messi gesprochen, wobei auch Juve-Keeper Gianluigi Buffon als Kandidat auf den Ballon d’or gehandelt wurde, hatte die Torwart-Legende doch bis zum Finale der Champions League gerade einmal drei Gegentore kassiert.
Kroos: Weltfußball-Titel definitiv vergeben – auch Ronaldo vom Triumph überzeugt
Toni Kroos hat sich ebenfalls schon festgelegt, wer im Schweizer Nyon den Goldene Ball als bester Fußballer des Jahres 2017 abgreifen wird: „Ich denke, dieser eine Titel, den er so gerne hat, ist definitiv wieder vergeben“, erklärte der Mittelfeldstratege nach dem CL-Triumph. Und Ronaldo scheint auch selbst zu erahnen, dass er wie die Titanic auf den Eisberg auf seinen fünfen Weltfußballer-Titel zusteuert. Denn bei den Feierlichkeiten im Santiagio Bernabeu nach dem Gewinn des Henkelpokals stimmte er in die „Balón de Oro, Cristiano Balón de Oro“-Sprechchöre der Real-Fans lauthals mit ein…
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