Kein Fortschritt im Holstein-Stadion: Kein Unternehmen will die Tribüne bauen
In der ehemaligen Gästekurve des Holstein Stadions soll eine neue Tribüne entstehen und bereits zur Saison 2018/19 soll diese vollendet sein. Danach werden 4800 Zuschauer mehr einen Platz finden können – insgesamt könnten sich dann 15.500 Fans ein Heimspiel von Holstein Kiel anschauen. Das reicht aus, um den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga aufrecht zu erhalten und die Forderung der Deutschen Fußball Liga wäre erfüllt. Das zumindest ist der Plan, doch in der Realität gibt es große Schwierigkeiten. Der Neubau der Tribüne wurde europaweit ausgeschrieben, doch es hat sich bis heute noch kein Unternehmen finden können.
Der Zeitplan ist viel zu knapp bemessen
Doch warum ist das so? Der Kieler Bauunternehmer Heinrich Karstens sagte gegenüber den „Kieler Nachrichten“: „Wir befinden uns in der absoluten Hochkonjunktur“ was nichts anderes bedeutet, als dass wohl niemand die Kapazitäten frei hat, um das ambitionierte Projekt rechtzeitig fertig zu bekommen. Der 1. August 2019, so der Unternehmer, sei kaum einzuhalten. Und die Verzugsstrafe, die fällig werden, wenn dieser Termin platzt, lässt viele Firmen zögern. In der Baubranche wird gemunkelt, dass das Projekt erst zur Winterpause 2019/20 vollendet werden könnte. Zieht sich die Vergabe allerdings noch weiter hin, wird es selbst mit diesem Termin schwierig.
Bauunternehmen reagieren skeptisch
Bevor die ersten baulichen Schritte erfolgen können, müsste die Planung freigegeben werden. Die Lieferzeit für die Fertigteile und benötigten Stahlrohre liegen derzeit bei 20 Wochen. „Das können Sie sich dann selbst ausrechnen“, klagt ein regionaler Bauunternehmer, der in den „Kieler Nachrichten“ aber nicht namentlich genannt werden will. Es sind etwas 12 Millionen Euro für den Neubau der Tribüne veranschlagt worden, der komplette Neubau des Stadions würde 70 bis 90 Millionen Euro verschlingen. Dann würden 25.000 Zuschauer Platz finden, fertig wäre es 2023. Im günstigsten Fall. Noch 2017 war die Stadt Kiel und der Verein sowie das Land Schleswig-Holstein von 10,4 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt ausgegangen. Davon wollte das Land sieben Millionen übernehmen, 3,4 Millionen Euro würden sich Stadt und Verein teilen.
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