Manchester United: Der wertvollste Fußballklub der Welt
Manchester United hat es geschafft: Obwohl es in der vergangenen Saison „nur“ für den Gewinn der UEFA Europa League gereicht hat, ist der englische Rekordmeister der wertvollste Fußballverein der Welt. Zumindest, wenn es nach der Forbes Liste der 50 wertvollsten Sportmannschaften der Welt geht. Denn dort steht Manchester United auf dem dritten Platz mit einem Gesamtvolumen von 3,96 Milliarden Dollar. Dafür ist der sportlich wesentlich erfolgreichere Klub Real Madrid, der in der vergangenen Saison neben der spanischen Meisterschaft auch zum zweiten Mal hintereinander die Champions League gewinnen konnte, auf dem fünften Platz – im Vorjahr war es noch Rang zwei.
Die Forbes Liste im Detail
Damit ist sehr gut zu erkennen, dass es nicht nur um sportlichen Erfolg geht, sondern die Wirtschaftskraft noch von vielen anderen Faktoren abhängt, wie Vermarktung, Übertragungsrechte, TV-Gelder uns so weiter. Hier die Liste mit den wertvollsten Sportmannschaften im Detail:
- 1. Dallas Cowboys (4,2 Milliarden Dollar, NFL)
- 2. New York Yankees (3,7 Milliarden Dollar, MLB)
- 3. Manchester United (3,69 Milliarden Dollar, Premier League)
- 4. FC Barcelona (3,64 Milliarden Dollar, LaLiga)
- 5. Real Madrid (3,58 Milliarden Dollar, LaLiga)
- 6. New England Patriots (3,4 Milliarden Dollar, NFL)
- 7. New York Knicks (3,3 Milliarden Dollar, NBA)
- 8. New York Giants (3,1 Milliarden Dollar, NFL)
- 9. San Francisco 49ers (3 Milliarden Dollar, NFL)
- 9. Los Angeles Lakers (3 Milliarden Dollar, NFL)
- 10. Washington Redskins (2,95 Milliarden Dollar, NFL)
Die US-amerikanischen Mannschaften aus der NFL haben damit ganz klar die besseren Karten, doch Fußball ist in den Staaten ohnehin nicht sonderlich beliebt und erfolgreich. Als bester deutscher Verein steht der FC Bayern in dieser Liste mit einem Gesamtergebnis von 2,71 Billionen Euro. Damit reicht es allerdings nur für den 15. Tabellenplatz in der Forbes Liste.
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Fußball – ein Markt der immer weiter wächst
Das Wachstum auf dem internationalen Fußballmarkt scheint kaum aufzuhalten zu sein. Mit dem jetzigen Marktwert konnte Manchester United als erster Fußballklub der Welt die magische Grenze von 3 Milliarden Dollar überschreiten. Zu dem gleichen Ergebnis wie Forbes kommt übrigens auch das Beratungsunternehmen KPMG. Die Wirtschaftsprüfer haben in der Bewertung Punkte wie Rentabilität, Popularität, Eigentumsverhältnisse (Stadion etc.), Übertragungsrechte und sportliches Potential zugrunde gelegt. Gegenüber der FAZ kommentierte Karl-Heinz Rummenigge die Studie: „Bayern München befindet sich mit den Großen aus der Fußballwelt in einem globalen Wettbewerb. In diesem Wettbewerb müssen wir uns mit Topmannschaften insbesondere aus England und Spanien messen und sind deshalb glücklich darüber, dass das in der Bewertung zum Ausdruck kommt.“ Die 32 führenden Fußballvereine haben gemeinsam einen Rekordwert von 30 Milliarden Euro auf diese Weise erwirtschaften können, war 14 Prozent sind gegenüber der vorherigen Saison. „Zum Teil resultiert das Ergebnis vom TV-Boom, andere Gründe für das Wachstum sind aber auch die Strategien zur Internationalisierung des Geschäfts, Investitionen der Vereine in eine moderne Infrastruktur und insgesamt eine nachhaltigere Unternehmensführung in den Klubs“, sagte KPMG-Berater Andrea Sartori, Autor der Studie.
Manchester United führt die Liste an
Manchester United konnte, ganz alleine, den eigenen Wert gegenüber dem Vorjahr um satte 7 Prozent steigern, und das obwohl der Verein sportlich nicht so erfolgreich war, wie erwartet. Durch das frühe Ausscheiden aus der Champions League in der Saison 2015/16 entgingen dem Verein TV-Geldzahlungen im hohen zweistelligen Millionenbereich und natürlich war dadurch auch viel Projektionsfläche im internationalen Bereich flöten gegangen. Der wirtschaftliche Erfolg des englischen Rekordmeisters fußt zum größten Teil auf den hohen TV-Einnahmen auf dem englischen Markt, doch auch die anhaltend hohen Vermarktungserfolge auf den Märkten in Nordamerika und Asien haben viel damit zu tun. In Sachen Umsatzrentabilität schlägt ManU die Konkurrenz aus Spanien ohnehin, sie liegt bei 12 Prozent. Allerdings haben andere Vereine hier noch bessere Werte vorzuweisen:
- Benfica Lissabon (30 Prozent)
- Tottenham Hotspur (24 Prozent)
- Atlético Madrid (23 Prozent)
Der FC Bayern München holt international auf
Der FC Bayern München konnte in der Spitzengruppe ordentlich aufholen und konnte den Gesamtwert des Unternehmens um ganze 14 Prozent steigern. In der vorvergangenen Saison lag der Umsatz bei 592 Millionen Euro, nach Steuern blieb ein Gewinn von 33 Millionen Euro. In der Relation des Personalaufwands zum Umsatz liegen die Bayern mit 44 Prozent unter den Top Klubs in Europa ganz vorne. Ganz besonders profitiert der deutsche Rekordmeister davon, dass die Kosten für das Stadion im Geschäftsjahr 2014/15 mit 346 Millionen Euro insgesamt 16 Jahre früher als geplant abbezahlt werden konnten. Darüber hinaus konnten die Einnahmen durch die Sponsoren um 49 Prozent gesteigert werden.
Real Madrid abgeschlagen
Der amtierende spanische Meister und Champions League Sieger Real Madrid musste seine Führung hingegen abtreten. Das ist das erste Mal seit 11 Jahren. Unter den besten 32 Klubs liegt auch Borussia Dortmund mit einem Umsatzwert von 971 Millionen Euro sowie der FC Schalke 04 als dritter deutscher Verein mit einem Plus von 11 Prozent und einem Ergebnis von 691 Millionen Euro.
Marktwert = Kaderwert? Nein
Nicht zu verwechseln ist der Marktwert und der Wirtschaftswert eines Vereins mit dem Marktwert des Kaders. Denn was den angeht steht Manchester United nicht an erster Stelle. Hier haben noch immer die spanischen Klubs den Hut auf. Laut der Seite transfermarkt.de ergibt sich nur gemessen an den Marktwerten der Spieler folgende Reihenfolge:
- FC Barcelona: 780 Millionen Euro
- Real Madrid: 770 Millionen Euro
- Manchester City: 618 Millionen Euro
- FC Bayern München: 618 Millionen Euro
- FC Chelsea: 618 Millionen Euro
- FC Arsenal: 592 Millionen Euro
- Atlético Madrid: 534 Millionen Euro
Natürlich ist auch diese Liste ein Ausdruck dafür, wie gut die jeweiligen Mannschaften national wie international unterwegs sind. Auch die sportliche Leistungsfähigkeit kann hier sehr gut abgelesen werden.
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