Max Eberl kritisiert den Umgang einiger Berater mit Jugendspielern
Foto: imago/Eibner
Die Kritik aus den Chefetagen der Vereine gegenüber Spielerberatern wird lauter. Der Manager von Borussia Mönchengladbach, Max Eberl, sieht in Zukunft schwere Zeiten auf die Bundesliga zukommen, vor allem dann, wenn es um junge Talente geht:
„Es werden in den kommenden Jahren Probleme auf uns zukommen, wenn nicht mehr diese gierigen, jungen Spieler kommen, sondern verwöhnte Jungs, die nicht mehr kritikfähig sind“,
so Eberl gegenüber „Funke Sport“. „Wenn das Leistungsprinzip nicht mehr Einzug hält bei uns, weil Kinder bei jedem kleinen Widerstand zu ihrem Berater rennen“, meint der Manager. Dabei seien die Berater das größte Problem.
Berater wollen sich an Minderjährigen bereichern
Eberl führt weiter aus: „Im Jugendbereich treten Menschen auf – ich würde sie nicht Berater nennen –, die sich auch an Minderjährigen bereichern wollen“, sagte Eberl. „Man kann diese Menschen nicht von der Anlage verweisen, denn dann sprechen sie die Talente einfach im Internet an. Alle Vereine spüren, dass 12-, 13-, 14-Jährige kontaktiert werden, auch die Eltern werden kontaktiert. Ihnen werden Urlaube oder Autos versprochen.“
Auch Volker Kersting kritisiert den Umgang mit den Jugendlichen
Nicht nur Eberl äußerte in jüngster Zeit Kritik. Auch der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums vom 1. FSV Mainz 05, Volker Kersting, moniert gegenüber dem „kicker“: „Es gibt Berater, die fangen mit 11- oder 12-Jährigen an. In diesem Altersbereich aber setzen wir uns mit Beratern grundsätzlich nicht an einen Tisch. Dann verzichten wir lieber auf einen Spieler.“ Und auch die großen Unternehmen im Sport-Business bekommen ihr Fett weg: „Du hast Berater, die damit werben, dass sie einen Adidas-, Nike-, oder Puma-Vertrag besorgen, wenn die Jungs zu ihnen in den Nachwuchsbereich wechseln. Da kann man sich natürlich auch Gedanken machen über die Rolle der Sportartikelfirmen in diesem Konstrukt. Sie nutzen gerne die Berater, um die Spieler zu sich zu lotsen. Sie treiben also auch Junioren-Spieler in die Arme der Berater.“ Dabei gerate alles „vollkommen aus dem Fokus“, um was es eigentlich gehe. „Wenn Dinge nicht funktionieren und wir Maßnahmen ergreifen müssen – zum Beispiel den Spieler mal auf die Bank setzen –, geht der erste Anruf des Spielers direkt zum Berater. Spieler nutzten diesen dann als Alibi für das, was sie selbst nicht auf dem Platz gebracht haben.“
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