Mino Raiola und Manchester United
Mino Raiola hat eine Schlüsselrolle in dem Bieterwettstreit um Top-Stürmer Romelu Lukaku vom FC Everton zwischen dem englischen Meister FC Chelsea und dem Europa League Sieger Manchester United gespielt. United war plötzlich im Vorteil, nachdem der Klub offenbar einen Tipp von Raiola bekommen hatte, dass eine Einigung doch noch möglich sei. Eigentlich hatte der FC Chelsea erwartet, in diesem Sommer Lukaku an die Stamford Bridge zu locken, doch eine Einigung kam nie richtig zustande, laut englischen Medienberichten auch deshalb, weil Raiola sich sehr viel Zeit gelassen hat. Ganz offenkundig sind die Beziehungen zwischen Raiola und Manchester United sehr eng und lebhaft – wie sonst hätte Jose Mourinho einen Wechsel von Lukaku zu seinem ehemaligen Klub noch verhindern können.
Raiola hat den Wechsel von Lukaku beeinflusst
Lukaku hatte eigentlich klargemacht, dass er in diesem Sommer viel lieber zum FC Chelsea wechseln würde, als eine Karriere bei Manchester United zu starten, doch er wurde wohl davon überzeugt, dass das Old Trafford ebenfalls eine gute Option darstellt. Chelseas letzte Hoffnung war, dass Lukaku doch noch sein Veto einlegt, da er unbedingt zu seinem alten Arbeitgeber zurückkehren möchte. Allerdings ist diese Möglichkeit ad acta gelegt mit dem feststehenden Wechsel von Lukaku zu Manchester.
Raiolas vierter Deal mit Manchester United
Im vergangenen Sommer brachte Raiola bereits drei seiner Kunden im Old Trafford unter:
- Paul Pogba
- Zlatan Ibrahimovic
- Henrikh Mkhitaryan
Außerdem repräsentiert er Keeper Sergio Romero. Berichten zufolge hat Raiola alleine mit dem Pogba Deal 41 Millionen Pfund verdient, als der Franzose von Juventus nach Manchester kam, und sicherlich wird der italienische Geschäftemacher auch für den Deal mit Lukaku eine ganze Menge Geld einsacken können.
Raiolas Geldpolitik beeinflusst auch andere Vereine
Dass es für Chelsea Trainer Conte nicht mit dem Transfer von Lukaku geklappt hat, könnte nun neue Spannungen zwischen ihm und der Vereinsführung bringen. Er investierte eine Menge Energie und Zeit darin, Lukaku zu den Blues zu holen und in den italienischen Medien wird bereits offen darüber spekuliert, ob Conte angesichts des Scheiterns der Verhandlungen noch länger beim FC Chelsea bleiben wird. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Transfers von Lukaku zu Manchester United fällt just damit zusammen, dass berichtet wird, dass Diego Costa sich bereits von seinen Teamkollegen verabschiedet hat, um sich auf eine wahrscheinliche Rückkehr zu Atlético Madrid vorzubereiten. Die Tatsache, dass Conte gegenüber Costa via SMS davon berichtete, dass er keine Rolle mehr in den Planungen für die kommende Saison spielt, macht die Situation für den englischen Meister also sicherlich nicht einfacher. Die Macht, die Raiola bei Manchester United hat und offenbar auch missbraucht, um seine eigenen Interessen ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen, wirkt sich auch nachhaltig und negativ auf andere Vereine in der Premier League aus.
Der Werdegang von Mino Raiola
Der Spielerberater Mino Raiola begann eigentlich als Pizzabäcker und Austräger für das italienische Restaurant seiner Eltern. Er studierte kurze Zeit Rechtswissenschaften, kurz darauf ging er aber ins Sport-Marketing über. Für den niederländischen Klub HFC Haarlem wurde er Anfang der Neunziger Jahre Sportdirektor, damit begann sein kometenhafter Aufstieg. Er war beteiligt an einigen Transfers bekannter Spieler von Ajax Amsterdam, zum Beispiel als Bryan Roy 1992 zur US Foggia wechselte. Und auch, als Marciano Vink zum CFC Genua wechselte, hatte er seine Finger im Spiel. Unter seiner Beteiligung kamen Wim Jonk und Dennis Bergkamp zu Inter Mailand. Der letzte große Transfer, wo er nur im Hintergrund tätig war, war der von Michel Kreek zu Calcio Padova 1994. Doch dann wollte er die große Bühne und wurde zu der Hauptpersonalie etlicher Spielertransfers. Besonders erfolgreich wurde er auch deshalb, weil er mit Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Niederländisch sieben Sprachen beherrscht. So kam es, dass Raiola den tschechischen Mittelfeldspieler Pavel Nedvěd nach der Europameisterschaft 1996 von Sparta Prag zu Lazio Rom transferierte. Mit diesem Geschäft etablierte sich Raiola im europäischen Fußball. 2001 wechselte Nedvěd, von Raiola vermittelt, von Lazio zu Juventus Turin. Die Liste seiner bekannten ehemaligen und derzeitigen Klienten ist lang, hier nur ein Auszug:
- Ignazio Abate
- Mario Balotelli
- Ouasim Bouy
- Gianluigi Donnarumma
- Zdeněk Grygera
- Zlatan Ibrahimović
- Romelu Lukaku
- Blaise Matuidi
- Maxwell
- Henrich Mchitarjan
- Ahmed Hossam
- Pavel Nedvěd
- Paul Pogba
- Mark van Bommel
- Gregory van der Weil
- Vladimír Weiss
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