Nationalspieler Matthias Ginter: Fußballer verdienen zu viel
Foto: Matthias Ginter/Fussball.com
Indirekt hat Nationalspieler Matthias Ginter in einem Interview der letzten Woche seinem DFB-Kollegen Sandro Wagner widersprochen. Matthias Ginter ließ mit der Aussage aufhorchen, dass Fußballer “zu viel verdienen”. Dies sah Ginter vor allem im Vergleich zu normalen Arbeitern wie einer Krankenschwester oder einem Bauarbeiter so, welche hart arbeiteten und trotzdem “kaum über die Runden” kämen. Sandro Wagner war vor einigen Monaten noch mit der gegenteiligen Aussage angeeckt, angesichts der vielen Entbehrungen, die ein Fußballprofi auf sich nehmen müsse, verdienten diese sogar noch zu wenig. Bei den Millionengehältern, die Nationalspieler einstreichen, eine ziemlich gewagte Behauptung.
Ginter mausert sich zu einem Profifußballer mit Meinung
Dieser wollte sich der besonnene und offenbar auch klar denken könnende Matthias Ginter nicht anschließen. Ginter kritisierte auch, dass sich der Fußball mit den immer größeren Summen, die bewegt werden, auch immer weiter von der normalen Gesellschaft abspalte. Zudem beklagte er eine zunehmende Entfremdung der Akteure von ihren Fans.
“Wir sind abgeschottet. Das war bei Profifußballern vielleicht schon immer so, aber ich habe das Gefühl, dass es zunimmt.”
Die Sympathien der meisten Deutschen dürften ihm für diese Aussage sicher sein. Überhaupt entwickelt sich der einst so stille Ginter immer mehr zu einem Spieler, dem man anmerkt, dass er reflektiert zur Sache geht, sich aber auch eine eigene Meinung zutraut. Als Fußballer leiste man ja nicht mal etwas Essenzielles – wie ein Arzt, der Leben rettet, fügte Ginter noch hinzu. Und verkennt dabei aber, dass die Ablenkung und Unterhaltung durch den Fußball für viele dann doch wie gute Medizin wirkt.
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