Nordderby: Hamburger Polizei hielt 171 Bremer Fans fest, Werder Bremen protestiert
Bei dem Nordderby zwischen dem Hamburger SV und dem SV Werder Bremen kam es am Rande des Spiels zu einem Vorfall. Die Hamburger Polizei hielt 171 Bremer Fans in 31 Fahrzeugen auf einem Parkplatz, unweit des Volksparkstadions gelegen, sechs Stunden lang fest. Erst eine Stunde nach dem Abpfiff durften die Fans die Rückreise antreten. Nachdem der SV Werder Bremen in intensiven Gesprächen mit Beteiligten, Augenzeugen, Fanvertretern und Polizeibeamten den Vorfall untersucht hat, hat die Geschäftsführung der Bremer die Maßnahme der Hamburger Polizei als überzogen und nicht nachvollziehbar gewertet.
Foto: Imago/Claus Bergmann
Hess-Grunewald hat viel Redebedarf
„Uns erschließt sich nicht, warum bei einer Kontrolle von 31 Fahrzeugen, in der nach Aussage der Polizei mindestens die Hälfte aller Fahrzeuge unauffällig blieben, die angereisten Fußballfans nicht zum Stadion weitergeleitet werden konnten, so wie es auf unsere erste Nachfrage unseren Fanbetreuern und Sicherheitsexperten vor Ort zugesichert wurde“, sagte Werders Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald. „Die Polizei hat von uns die uneingeschränkte Unterstützung beim Kampf gegen Gewalttäter und andere Straftäter, sie soll auch jeden festhalten, der Gewalt propagiert und Waffen und Pyrotechnik bei sich führt. Aber so, wie wir die Polizeimaßnahmen in den vergangenen Jahren auch mitgetragen und uns kritisch gegenüber unseren Fans positioniert haben, so müssen wir diesmal feststellen, dass dieser Einsatz sehr viele Fragen aufwirft und von uns nicht so hingenommen werden kann. Wir werden sicher noch intensive Gespräche führen, weil es eben nicht ausgeschlossen werden kann, dass in dieser Polizeikontrolle auch völlig unbescholtene Fans hängen geblieben sind.“ Vor allem bemängelt die Geschäftsführung, dass solche Maßnahmen nicht dazu beitragen, zukünftige Nordderbys bereits im Vorfeld zu entschärfen.
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