Pepe und Keylor Navas: Zwei Problemfälle bei Real Madrid
Real Madrid hat am vergangenen Samstag Historisches geschafft. Die Königlichen konnten nicht nur ihre Vormachtstellung als Rekordsieger in der europäischen Königsklasse mit dem 12. Titel weiter ausbauen. Vielmehr ist der spanische Rekordmeister das erste Team, das den Titel in der UEFA Champions League im darauffolgenden Jahr verteidigt hat. Zwei Wochen zuvor wurden die Merengues zudem spanischer Meister. Also alles Eitel Sonnenschein? Von wegen! Insbesondere zwei Personalien sorgen aktuell für jede Menge Ärger bei Real Madrid.
David De Gea statt Keylor Navas im Tor bei Real Madrid? Warum eigentlich?
Insbesondere der Fall Keylor Navas sorgt bei vielen Fans und im Umfeld des Vereins für etwas Kopfschmerzen. Denn seit Wochen schon schwebt wieder ein Name über dem Estadio Santiago Bernabeu: David De Gea. Nachdem der Wechsel des spanischen Nationaltorwarts von Manchester United vor zwei Jahren scheiterte, soll 2017 der nächste Versuch unternommen werden. Dem Vernehmen nach soll der amtierende Champions League Sieger bereit sein, bis zu 80 Millionen Euro zu investieren. So wird zumindest in mehreren Medien berichtet. Allerdings gibt es hierfür keine offizielle Bestätigung. Insofern könnte es auf den ersten Blick eine der vielen Transfer-„Enten“ sein, mit denen wir uns beschäftigen müssen.
Auch sportlich wäre es durchaus überraschend, wenn Real Madrid Keylor Navas ersetzen würde. Denn der Kepper aus Costa Rica war in der abgelaufenen Saison einer der Garanten dafür, dass Real Madrid spanischer Meister und Champions League Sieger wurde. Beispielsweise konnte der Keeper der Königlichen im Champions League Finale gegen Juventus Turin schon in der 6. Minute mit einer riesigen Parade gegen Pjanic einen frühen Rückstand verhindern. So wie schon in der ganzen Saison 2016/2017 präsentierte sich der Torwart als großer Rückhalt für den spanischen Rekordmeister. Rein qualitativ scheint also fraglich zu sein, warum Club-Präsident Fiorentino Perez unbedingt David De Gea verpflichten will.
Interner Widerstand scheint sich zu vergrößern
Hinzu kommt auch, dass Keylor Navas innerhalb der Mannschaft unumstritten ist. Auch wenn der Costa Ricaner anfangs dieser Saison wieder einige Unsicherheiten aufzeigte, so wurde er im Laufe der Saison mehr und mehr zum großen Rückhalt von Real Madrid. Wie aus Spanien berichtet wird, haben sich Cristiano Ronaldo und Co. inzwischen sogar enorm stark gemacht für Navas. Denn die Mannschaft soll an den Präsidenten Perez übermittelt haben, dass der Keeper doch mindestens für ein weiteres Jahr bei den Königlichen bleiben soll. Dass Keylor Navas innerhalb der Truppe unumstritten ist, machte auch Sergio Ramos nach dem Champions League Finale gegen Juventus Turin deutlich. Denn nach dem 4:1 Erfolg gegen den italienischen Meister stürmte der Kapitän der Madrilenen als erstes zu Keylor Navas, um ihn zu umarmen.
Übrigens erzählt man sich rund um das Bernabeu aktuell auch, dass sich auch Coach Zinedine Zidane stark machen soll für die momentane Nummer 1. Auch wenn beispielsweise die technische Kommission der UEFA für den perfekten Kader der Champions League 2016/2017 Gianluigi Buffon von Juventus Turin und Jan Oblak von Atlético Madrid nominierte, so gehörte Navas doch zu den stärkeren Keepern dieser Spielzeit.
Pepe verlässt Real Madrid im Zorn
Während also das Kapitel Keylor Navas bei Real Madrid in eine Verlängerung gehen könnte, wird im Sommer ein weiteres historisches beendet. Denn nach zehn Jahren bei den Königlichen wird Pepe den Verein im Sommer definitiv verlassen. Der portugiesische Innenverteidiger bestätigte dies nun – und ließ auch seinem Zorn freien Lauf. Cope sagte er:
“Ja, es ist klar, dass ich nicht bei Real Madrid bleibe. Es waren zehn Jahre voller Stolz. Ich habe mich mit Leib und Seele eingebracht. Ich habe mich im Januar bereits entschieden, den Verein diesen Sommer zu verlassen. Zu diesem Zeitpunkt schon habe ich gesehen, dass die Dinge hier nicht gut für mich laufen. Zu diesem Zeitpunkt begann es, dass es mich schmerzte, wie der Club mich behandelte. Dann wurde mir klar, dass meine Zeit bei Real Madrid zu Ende gehen wird.”
Zudem erklärte Pepe in dem Interview auch, dass Real Madrid und Zidane schon deutlich vor ihm wussten, dass die Zeit des Innenverteidigers bei den Königlichen abgelaufen sei.
Verhältnis zu Zidane scheint nicht besonders gut gewesen zu sein
In dem Interview mit Cope wurde auch deutlich, dass das Verhältnis von Pepe und Zinedine Zidane offenbar nicht das beste gewesen ist. Denn der 82-fache portugiesische Nationalspieler sagte über den aktuellen Coach von Real Madrid:
“Ich möchte niemandem die Schuld geben. Was Zidane für Madrid getan hat, war sicherlich spektakulär. Aber es gibt Dinge, die ich noch immer nicht verstehe. Ich kann nicht erklären, warum ich in den letzten Spielen der Saison nicht mehr Bestandteil des Teams war. Mit Zidane habe ich mich begrüßt, allerdings haben wir uns nicht verabschiedet.”
Foto: Maxisport / Shutterstock.com
Während allein schon diese Aussagen tief blicken lassen, so setzte Pepe in dem Interview noch einen drauf und antwortete auf die Frage nach dem besten Trainer seiner Real-Zeit nicht etwa mit Zidane oder Mourinho. Stattdessen lobte der 34-jährige den mit Pauken und Trompeten gescheiterten Rafael Benitez. Insbesondere die Ehrlichkeit von Benitez hob Pepe hervor. Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass Zidane nicht ehrlich zu ihm war?
Neuer Arbeitgeber von Pepe steht noch nicht fest
Eines übrigens hat Pepe sowohl mit David De Gea als auch mit Keylor Navas gemeinsam: noch steht nicht fest, wo der Portugiese in der kommenden Saison kicken wird. Denn entgegen der Presseberichte steht sein Wechsel zum FC Paris St.-Germain längst nicht fest. Demnach hat Pepe noch nirgendwo unterschrieben. Zudem machte der Portugiese auch deutlich, dass er nicht nur Angebote von Paris und Inter Mailand hat, wie zuletzt berichtet wurde. Auch aus England soll es Anfragen für den Innenverteidiger geben. Gespannt blicken wir also die nächsten Tage darauf, wo De Gea, Navas und Pepe in der Saison 2017/2018 spielen werden.
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