Philipp Lahm: Löw muss kollegialen Stil überdenken
Foto: Imago/Sven Simon
Der Stachel bei den deutschen Fußball-Fans sitzt nach dem WM-Debakel 2018 in Russland noch immer tief. So rätselt Fußball-Deutschland noch immer recht laut, ob Joachim Löw tatsächlich der richtige Trainer für den Neuaufbau der Nationalelf ist. Von Ex-Nationalspieler Philipp Lahm gibt es dazu nun ein „ja, aber“.
Philipp Lahm fordert kompetenten Umgang mit veränderter Situation
Denn grundsätzlich hatte der Weltmeister schon zuvor gesagt, dass er Joachim Löw für den richtigen Trainer beim Wiederaufbau halte. In einer ausführlichen Analyse der Situation rund um die Nationalelf im sozialen Netzwerk LinkedIn allerdings äußerte sich Lahm nun im Detail dazu. Dabei schrieb der frühere Nationalspieler, der seine Kickstiefel bekanntlich schon vergangenen Sommer an den Nagel hing, dass der Fokus aber wieder wesentlich mehr auf das funktionierende Kollektiv gelegt werden müsse. Dazu schrieb der Ex-Spieler vom FC Bayern München und dem VfB Stuttgart:
“Der Blick für das Ganze, die Verantwortung des Einzelnen für die Mannschaft tritt als Leistungsmotiv in den Hintergrund. Die junge Spielergeneration, die in Teilen auch Deutschland bei der WM in Russland vertrat, konzentriert sich vorrangig auf die eigene Karriere. Das muss nicht unbedingt ein Problem sein.”
Allerdings, so merkte Lahm an, bedürfe eines kompetenten Umgangs.
Lahm: Umgang von Löw mit Spielern nicht zeitgemäß
In Richtung Joachim Löw sagte der ehemalige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, dass er den Umgang des Bundestrainers mit seinen Spielern für überholt hält. Dazu bemerkte Lahm:
“Ich bin überzeugt davon, dass Jogi Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern muss, wenn er mit der neuen Generation von Nationalspielern wieder Erfolg haben möchte.”
So müsse der Bundestrainer, dessen Vertrag bekanntlich trotz der größten deutschen WM-Schmach aller Zeiten dennoch bis 2022 läuft, den Individualisten im Team verdeutlichen, dass sie Verantwortung für die gesamte Mannschaft tragen würden. Dies sei dabei kein Zeichen der Schwäche. Vielmehr handelte es sich um eine Weiterentwicklung. Der Bundestrainer müsse eine Kultur strafferer, klarerer Entscheidungen etablieren.
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