Portrait: Kevin de Bruyne
Foto: Kevin de Bruyne/Imago/Sven Simon
Der 1991 geborene Kevin de Bruyne stammt aus dem belgischen Gent. Im Alter von nur 14 Jahren wechselte er zum größeren KRC Genk. Dort schaffte er nach drei Jahren den Sprung in den Kader der Profi-Mannschaft. Bis 2012 spielte er vier Saisons lang in der ersten belgischen Liga. Aufgrund seines großen Talents wurde der FC Chelsea auf ihn aufmerksam, verpflichtete ihn ab 2012. Dort setzte er sich unter Jose Mourinho nicht wirklich durch. Deshalb wurde de Bruyne für eine Saison an den SV Werder Bremen ausgeliehen, wo er mit 33 Einsätzen in einer Saison eine erfolgreiche Phase erlebte.
Zweimal schon in der Bundesliga aktiv
Zehn Tore erzielte er in dieser Zeit als offensiver Mittelfeldspieler, keineswegs als Stürmer. Die Bremer gaben ihn auch nur sehr ungerne wieder ab. Erneut konnte er sich auch nach seiner Rückkehr nicht entscheidend beim FC Chelsea durchsetzen. Deshalb wechselte er zu Beginn des Jahres 2014 zurück in die Bundesliga, diesmal zum VfL Wolfsburg. Mit diesem gewann er 2015 den DFB-Pokal, außerdem wurde de Bruyne in Deutschland zum “Fußballer des Jahres” gewählt. In der Zeit zwischen seinem Engagement beim SV Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg war er so weit gereift, dass er tatsächlich in seiner Zeit beim VfL Wolfsburg der wohl beste Spieler der Bundesliga war. Nicht umsonst bemühte sich auch der FC Bayern München um seine Dienste. Doch vergeblich war die Liebesmüh der Bayern-Manager. Kevin de Bruyne wechselte zurück in die Premier League nach England, wo er seitdem für Manchester City spielt.
Weitentwicklung unter Pep Guardiola
Dort traf er auf den früheren Bayern-Trainer Pep Guardiola. Kevin de Bruyne gab selbst an, sich unter diesem noch einmal weiterentwickelt zu haben. Es ist tatsächlich auch in seinem Spiel zu spüren. Er hat nur deshalb keiner besonders herausragenden Stärken, weil er in allen Bereichen des Fußballspiels hervorragend ist.
Dies gilt für seine Fähigkeiten, die er als Mittelfeldspieler benötigt. Manche sehen in ihm auf dieser Position den besten Spieler der Premier League. Was ihm außerdem zugutekommt, ist, dass er sein Leben frei von jeglichen Skandalen führt. Eine kleine Auseinandersetzung mit einem Balljungen war das einzige, mit dem er jemals negativ auffiel. Frei von Glamour und “Bling-Bling” konzentriert er sich voll auf den Sport. Das goutieren auch die Fans von Manchester City.
De Bruyne sorgt für viele Tore
Ebenso ist er in Belgien enorm beliebt. Sein Debüt für die Nationalmannschaft gab es schon im Jahr 2010 im Alter von nur 19 Jahren. Seitdem hat er inzwischen über 60 Länderspiele für die Roten Teufel, wie man die belgische Nationalmannschaft nennt, absolviert. Auch hier ist er mittlerweile der unumstrittene Chef im Team und auf dem Platz. Mit ihm als demjenigen, der die Stürmer mit Vorlagen füttert, erreichten die Belgier in den letzten Monaten einen Schnitt von drei Toren pro Partie, egal, wie der Gegner hieß.
Auch bei der WM 2018 setzt er seine glänzende Form fort und sorgt mit seiner Anwesenheit dafür, dass die Belgier zum erweiterten Kreis der Titelträger zählen. Die vorherigen Turniere liefen nicht so wie erwartet, sowohl 2016 bei der EM in Frankreich als auch 2014 beim WM-Turnier in Brasilien scheiterte er mit der Nationalmannschaft von Belgien jeweils im Viertelfinale.
Spieler ohne Schwächen
Was Kevin de Bruyne besonders auszeichnet, ist seine hervorragende Technik auch auf engstem Raum, ebenso ist er ein vorzüglicher Fernschütze. Doch vor allem ist es sein eingebautes “Radar”, seine Spielübersicht gilt als legendär, und macht ihm möglicherweise zu einem der besten Spieler mit einer solchen Fähigkeit, die es überhaupt je im Fußball gab. Sollte er hier Schwächen gehabt haben, so hat er erfolgreich an diesen gearbeitet. Vielleicht fehlt seinem Wesen etwas Spektakuläres, um als absoluter Superstar zu gelten.
Sollte Belgien mit seiner Hilfe jedoch in den nächsten Jahren eine WM oder EM gewinnen, so wird er zum großen Helden in Belgien, und zum Superstar im Weltfußball aufsteigen, falls er das nicht ohnehin bereits ist.
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