Portrait Marcelo: Viermaliger CL-Sieger bald Weltmeister mit Brasilien?
Foto: Imago/Fotoarena
Sage und schreibe seit 2007 spielt Marcelo bereits für Real Madrid. Nach nur 30 Spielen für den Club Fluminense in seiner Geburtsstadt Rio de Janeiro wechselte er als 18-Jhriger zu dem wohl größten Club der Welt. Inzwischen kommt er dort auf 320 Einsätze in Ligaspielen, in denen der Verteidiger immerhin 23 Tore erzielte, vor allem aber etliche vorbereitete und seinen Hauptjob in der Defensive in den allermeisten Fällen hervorragend erledigte. Schon im Jahr 2006 hatte er da bereits sein Debüt für die Nationalmannschaft von Brasilien gefeiert. Aktuell ist er auch Teil des Kaders von Brasilien für die WM 2018.
Stärken vor allem in der Offensive auf dem Flügel
Dass Marcelo es überhaupt so weit gebracht hat, ist in seiner frühen Jugend nicht unbedingt absehbar gewesen. Marcelo wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern konnten sich häufig das Geld für den Bus nicht leisten, mit dem er zum Training fahren musste. Als er 13 Jahre alt war, überlegte er das Fußballspielen einzustellen. Zu seinem Glück machte er aber trotz dieser Widrigkeiten weiter und erhielt dann sehr schnell auch einen Profivertrag. Seitdem hat er natürlich keine finanziellen Probleme mehr, ebenso wenig wie seine Familie.
Die Stärken von Marcelo liegen keineswegs nur allein in der Defensive.
Überhaupt verfügt das brasilianische Team zurzeit über Spieler, die sowohl in der Defensive, als dann aber auch mit Offensivaktionen glänzen können. So wundert es nicht, dass er mittlerweile seit elf Jahren Stammspieler im besten Club der Welt ist, bei Real Madrid.
Seine Läufe über die Flügel sorgen immer wieder für Gefahr im gegnerischen Drittel und so bereitet er auch viele Tore vor. Dazu ist er, nicht selbstverständlich für einen Brasilianer, in aller Regel frei von Skandalen und ein vorbildlicher Profi, der sich intensiv um seine physische Verfassung kümmert.
Start in die WM 2014 mit Eigentor
Dennoch wird er immer wieder auch gerade wegen seiner vielen Ausflüge in die Offensive für die Vernachlässigung der Absicherung nach hinten kritisiert. Brasiliens Trainer Tite sieht das aber offensichtlich nicht so, denn Marcelo zählt bei der WM 2018 zum Stammspieler in der Selecao. Und auch im Verein konnte er sich trotz der Verpflichtung von Fabio Coentrao weiterhin auf seiner Abwehrseite durchsetzen.
So war er auch an den inzwischen vier Champions-League-Siegen, die Real Madrid in den letzten Jahren erreichte, entscheidend beteiligt. An Titeln gewann er mit der Nationalmannschaft von Brasilien bislang Gold bei Olympia 2012 in London. Natürlich wünscht er sich, wie auch seine Fans, dass der WM-Titel 2018 in dieser Liste hinzukommt. Bei der WM 2014 im eigenen Land hatte das Turnier für ihn unglücklich begonnen, als er im Eröffnungsspiel ein Eigentor gegen Kroatien erzielte. Dennoch gewann Brasilien am Ende mit 3:1. Auch im vernichtenden 1:7 im Halbfinale gegen Deutschland war er Teil dieser Mannschaft und stand auf dem Platz. Nicht zuletzt deshalb möchte er mit guten Leistungen dazu beitragen, diese Schmach vergessen zu machen.
Bislang gelingt ihm dies gut.
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