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RB Leipzig

Obgleich RB Leipzig erst 2009 gegründet wurde, spielt das Team in der Saison 2016/2017 in der Ersten Bundesliga und steht am 15. Spieltag auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Heimspiele werden in der Red Bull Arena ausgetragen. Die Anlage war früher als Zentralstadion bekannt und wurde bereits für die Weltmeisterschaft 2006 umgebaut. Wirtschaftlich steht hinter dem RB Leipzig das Unternehmen Red Bull, welches den schnellen Aufstieg der Mannschaft geplant hatte.

Die Vereinsgeschichte von RB Leipzig: Ein steiler Aufstieg

Der Aufstieg von RB Leipzig begann in der Saison 2009/2010 mit der Übernahme des Startrechts von SSV Marktranstädt. Der Verein spielte in der fünftklassigen Oberliga Nordost. Die RasenBallsport Leipzig GmbH wurde auf Initiative der Red Bull GmbH gegründet. Die Vereinsmitglieder stehen in engem Zusammenhang mit Red Bull, sodass eine de facto Kontrolle durch das Unternehmen vorliegt. Diese Tatsache wurde von den anderen Vereinen als negativ bewertet, sodass es zu zahlreichen Protesten in der Anfangszeit gekommen ist. Red Bull hatte bereits den SV Austria Salzburg übernommen und wollte 2006 ein ähnliches Projekt im deutschen Fußball-Raum starten. Das Ziel war es, dass eigene Produkt besser vermarkten zu können. Es wurde zunächst einmal der Kontakt zu großen Vereinen, wie Fortuna Düsseldorf, TSV 1860 München und FC St. Pauli aufgenommen. Das Unternehmen wollte Geld investieren und im Gegenzug eine Mehrheit von 50 + 1 Prozent erlangen. Gleichzeitig sollten das Vereinswappen, der Vereinsname und die Vereinsfarben geändert werden. Die Traditionsvereine lehnten das Angebot aufgrund der hohen Forderungen ab.

RB Leipzig

Red Bull versuchte im Leipziger Raum den Einstieg zu schaffen. Zunächst einmal wurde durch den FC Sachsen Leipzig ein Versuch gestartet. Namensrechtliche Unstimmigkeiten und Fanproteste verhinderten jedoch den Erfolg. Da der Einfluss des DFB unterhalb der Regionalliga in keinem ausreichenden Maße mehr vorhanden ist, wurde 2009 der Verein RB Leipzig gegründet. Es wurde geplant, das Startrecht des SSV Markranstädt und viele der Spieler zu übernehmen. Es war laut Satzung des DFB jedoch nicht möglich, Red Bull als Name zu wählen. Das Unternehmen wendete einen Trick an: Der Namenszusatz RasenBallsport kann mit RB abgekürzt werden, was gleichzeitig als Abkürzung für Red Bull gesehen werden kann. Das vom Konzern angestrebte Wappen durfte nicht verwendet werden, da es für den Sächsischen Fußballverband zu stark an das Unternehmenslogo von Red Bull angelehnt gewesen war. Der Verein nutzte das gewünschte Wappen dennoch auf den Trikots, bezeichnete es jedoch als Trikotwerbung.

Erst 2010 wurde eine veränderte Version des Wappens akzeptiert. Das erste Pflichtspiel in der Saison 2009/2010 fand gegen den VfK Blau-Weiß Leipzig statt. Es handelte sich um ein Spiel im Rahmen des Sachsenpokals. Im August 2009 wurde das erste Ligaspiel veranstaltet, welches 1:1 unentschieden endete. Trotz des verhaltenen Beginns konnte die Herbstmeisterschaft erlangt werden. In der Rückrunde wurden neue Spieler dem Kader hinzugefügt. Unter anderem wechselte Timo Rost, der bis dato in der 2. Liga gespielt hatte zum RB Leipzig. Der Aufstieg konnte bereits am 25. Spieltag erreicht werden.

Vor Beginn der Saison 2010/2011 wurden umfangreiche Veränderungen im Bereich der Spieler vorgenommen. Die zweite, dritte und vierte Mannschaft wurde an den SSV Markranstädt zurückgegeben. Vom ESV Delitzsch wurde die erste Mannschaft als Reserve übernommen. Die neue Spielstätte, die Red Bull Arena, wurde mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04 übernommen. Nun begann für den Verein die Zeit in der Regionalliga. In der Saison konnte erst am vierten Spieltag ein Sieg erlangt werden. Der RB Leipzig hatte die klare Zielsetzung, den Aufstieg zu schaffen. So wurde gegen Jahresende der Brasilianer Thiago Rockenbach verpflichtet. Die Saison wurde jedoch “nur” als Tabellenvierter beendet. Da der Aufstieg verpasst worden war, wurde mit Peter Pacult ein neuer Trainer verpflichtet.

In der Saison 2011/2012 waren aus Kader der ehemaligen Oberliga-Mannschaft nur noch drei Spieler übrig, der Rest war neu hinzugefügt worden. Gegen den SV Wilhelmshaven konnte mit einem 8:2 ein beachtlicher Sieg erlangt werden. Den Aufstieg in die dritte Liga verpasste die Mannschaft jedoch auch in der Saison 2011/2012. Für die kommende Saison wurden erneut große Veränderungen vorgenommen: Ralf Rangnick wurde als neuer Sportdirektor tätig. Er war gleichzeitig für den österreichischen Verein FC Red Bull Salzburg tätig. Der Trainer Peter Pacult wurde von Alexander Zorniger abgelöst. Die Herbstmeisterschaft konnte bereits am drittletzten Spieltag gesichert werden, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren darstellte. Die Saison endete mit dem Gewinn der Herbstmeisterschaft. Nach der Aufstiegsrunde war das Erreichen der 3. Liga geschafft.

Von der Dritten bis zur Ersten Liga

Der RB Leipzig spielte in der Saison 2013/2014 erstmals in der 3. Liga. Es wurden hierfür zahlreiche neue Spieler verpflichtet. Nach einem Sieg in der Voith-Arena wurde der dauerhafte Sprung an die Tabellenspitze geschafft. Die Mannschaft belegte seitdem stets mindestens einen Relegationsplatz für die 2. Bundesliga und der Aufstieg rückte in greifbare Nähe. In der Winterpause wurden erneute Veränderungen am Kader vorgenommen. Unter anderem verließen Carsten Kammlott, Bastian Schulz und Juri Judt das Team. Einen Spieltag vor Ende der Saison war der Aufstieg sicher: Durch den 5:1 Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken war klar, dass das Ziel erreicht war. Um in der 2. Liga starten zu können, sollten einige Veränderungen vorgenommen werden. Unter anderem musste der Mitgliedsbeitrag von bis dato 800 Euro pro Jahr abgesenkt werden. Das Wappen sollte ebenfalls angepasst werden, was letztendlich abgewehrt werden konnte. Nach einer Reihe von Niederlagen trat der Cheftrainer Alexander Zorniger zurück.

Für die Saison 2015/2016 wurden neue Spieler für den Kader verpflichtet. Unter anderem wechselte David Selke von Werder Bremen zum RB Leipzig. Der Verein investierte 18,6 Millionen Euro in neue Spieler, was weit mehr als jeder andere Zweitligist war. Alle übrigen Vereine der Liga gaben zusammen nur 16,5 Millionen Euro aus. Die Einnahmenseite des RB Leipzig war geringer. Ein Kritikpunkt war, dass drei Spieler ablösefrei vom FC Red Bull Salzburg nach Leipzig wechseln konnten. Es handelt sich um den inoffiziellen Schwesterverein. Aller Kritik zum Trotz stieg die Mannschaft 2016 in die Erste Bundesliga auf. Am vorletzten Spieltag fiel durch einen 2:0 Sieg über den Karlsruher SC die Entscheidung.

Die erste Saison in der höchsten Liga

Um den Klassenerhalt zu sichern und den Weg an die Spitze zu ebnen wurden vor Beginn der Saison 2016/2017 große Investitionen getätigt. Der Juniorennationalspieler Timo Werner wurde vom VfB Stuttgart für circa 10 Millionen Euro abgelöst. Für 18 Millionen Euro wechselte der Schotte Oliver Burke zum RB Leipzig. Die Höhe der Summe wird dann noch deutlicher, wenn berücksichtigt wird, dass internationale Vereine wie der FC Bayern und FC Liverpool als Konkurrenzen abgehängt wurden. Neuer Trainer wurde Ralph Hasenhüttl, der bis dato beim FC Ingolstadt gearbeitet hatte. Das erste Spiel wurde gegen den TSG Hoffenheim bestritten und endete mit 2:2. Am zweiten Spieltag konnte gegen Borussia Dortmund ein Sieg errungen werden.

Einen Rekord stellte die Mannschaft bereits am sechsten Spieltag auf: Das Team war als erster Aufsteiger immer noch ungeschlagen. Der 3:2 Sieg über Leverkusen verschaffte dem RB Leipzig den Titel “bester Aufsteiger aller Zeiten”. Selbst am elften Spieltag war die Mannschaft noch ungeschlagen. Kein Aufsteiger konnte bereits am 11. Spieltag 27 Punkte aufweisen, der RB Leipzig knackte somit einen neuen Rekord. Da der FC Bayern München eine 0:1 Niederlage erlitt, übernahm RB Leipzig die Tabellenführung. Am 14. Spieltag scheiterte der RB Leipzig allerdings am FC Ingolstadt. Der ehemalige Verein von Hasenhüttl befand sich zwar auf dem letzten Tabellenplatz, konnte jedoch ein 1:0 erreichen. Die Tabellenführung wurde an den 1. FC Bayern München abgegeben.

Die Red Bull Arena – Das Stadion des RB Leipzig

Die Red Bull Arena hatte bis Juni 2010 den offiziellen Namen Zentralstadion getragen. Es handelt sich um das größte Stadion der Stadt und im gesamten Bundesland. Für die Fußball-Weltmeisterschaft wurde das Stadion 2006 umgebaut. Das Hauptgebäude des Zentralstadions ist erhalten geblieben. Das moderne Stadion besitzt ein geschwungenes, viergeteiltes Dach. Die Stahltrapezprofile tragen deutlich zum Erscheinungsbild bei. Die Stahlkonstruktion des Daches ist rund 17 Meter hoch. In der Anlage finden nicht nur Fußball-Spiele sondern auch Musikveranstaltungen statt.

Die aktuelle Situation und die Zukunft des RB Leipzig

Aktuell spielt der RB Leipzig in der Ersten Bundesliga und hat sehr gute Aussichten auf einen der oberen Tabellenplätze. Der schärfste Konkurrent ist der FC Bayern München, wobei in der laufenden Saison bereits schon einmal die Tabellenführung übernommen worden war. Am 15. Spieltag wurde Punktgleichheit zwischen den beiden Mannschaften erreicht, lediglich das Torverhältnis konnte eine Entscheidung bringen. Während die Bayern eine positive Differenz von 26 aufwiesen, konnte der RB Leipzig nur 19 Zähler Vorsprung erlangen. Der Abstand zu den Drittplatzierten ist deutlich, sodass von einem andauernden Erfolg in der kommenden Rückrunde ausgegangen werden kann.

Ob der Sieg in der Ersten Liga möglich ist, hängt von jedem einzelnen Spiel ab, da bereits eine Niederlage den Ausschlag geben kann. Von 15 Spielen haben sowohl der FC Bayern München als auch RB Leipzig jeweils 11 Spiele gewonnen. Zudem wurden 3 Unentschieden und 1 Niederlage verzeichnet. Der steile Aufstieg des Vereins ist zweifelsohne beachtlich. Während die meisten anderen Vereine eine wesentlich längere Zeit benötigen beziehungsweise bereits zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga gehören, hat der RB Leipzig in nur sieben Jahren der Erfolg geschafft und hat nun gute Chancen den Meistertitel zu erlangen.

Es muss jedoch angemerkt werden, dass es sich beim RB Leipzig um ein genau geplantes Projekt von Red Bull handelt, wodurch große Geldmengen zur Verfügung gestanden hatten. Die Investitionssummen waren in den unteren Ligen und der Bundesliga besonders hoch und zahlreiche Transfers haben für einen ständig wechselnden Kader gesorgt. Diese Situation wurde durch den Schwesterverein noch begünstigt, da viele Spieler ablösefrei wechseln konnten. Bleibt diese Unterstützung vorhanden, dann steht einem dauerhaftem Verbleib in der Ersten Bundesliga nichts entgegen und die Traditionsvereine haben mit dem RB Leipzig einen neuen und ernstzunehmenden Gegner für die kommenden Jahre erhalten.

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