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Russland – Neuseeland: Historie, Taktiken, News – alles rund um den Start des Confed Cup 2017

Das Eröffnungsspiel zwischen Russland und Neuseeland ist besonders für die Gäste etwas Besonderes. Die Aufgabe wird von dem amtierenden Ozeanien Meister sehr ernst genommen. Die „All Whites“ wollen endlich den ersten Sieg in ihrer Geschichte bei diesem Turnier erringen. Noch wichtiger ist jedoch, dass der Confed-Cup für Neuseeland bedeutet, sich mal wieder im großen Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit zu präsentieren – diese Gelegenheit haben die Spieler nicht sonderlich oft.

Neuseeland – historisch gesehen im fußballerischen Niemandsland

Neuseeland gilt bei dem Spiel gegen Russland natürlich nicht als der haushohe Favorit. Kein Wunder, wenn man sich den Kader genauer anschaut. Die Mehrzahl der Spieler ist in Australien unter Vertrag, der beste Torhüter des Landes spielte in der vergangenen Saison in der deutschen Regionalliga. Historisch gesehen ist für die Kiwis noch nie viel im internationalen Geschäft herumgekommen. Bei der Fußball Weltmeisterschaft 1982 in Spanien gab es die erste Endrundenteilnahme, die Mannschaft scheiterte in der Vorrunde mit drei Niederlagen gegen Schottland, die UdSSR und Brasilien. Das zweite Mal waren die Kiwis 2010 in Südafrika dabei. Das verlief etwas erfolgreicher: Ohne Niederlage schied die Mannschaft als Gruppendritter aus und platzierte sich damit noch vor Weltmeister Italien. Dafür aber ist die Nationalmannschaft in der eigenen Region sehr erfolgreich: Bereits fünfmal gewann Neuseeland den kontinentalen Titel in Ozeanien:

  • 1973
  • 1998
  • 2002
  • 2008
  • 2016

Foto: shutterstock/Stockillustrationsnummer: 651793339

Klar werden die Kiwis im Spiel gegen Russland der große Außenseiter sein.

In der Weltrangliste liegt Neuseeland 30 Plätze hinter den Gastgebern. Doch angesichts der noch kommenden Gegner ist die Partie am Samstag wohl die beste Chance, einen Sieg zu landen – denn danach kommen Europameister Portugal und Mexiko. „Wir wollen bei diesem Turnier etwas Bedeutendes erreichen, was Neuseeland noch nie geschafft hat, und zwar ein Spiel bei diesem Turnier gewinnen“, sagte der Trainer Anthony Hudson nach den Freundschaftsspielen gegen Nordirland und Belarus, die jeweils 0:1 verloren wurden. Viel Druck wird dabei auf Stürmer Chris Woods lasten. Neuseeland tut sich in der Regel sehr schwer, was das Tore schießen angeht. Doch Woods kann mit Druck umgehen und erzählt von der Vorfreude, die beim gesamten Team herrscht: „Es wird ein ganz besonderes Ereignis. Dafür machen wir die ganze harte Arbeit. Aus diesem Grund spielen wir all die schweren Spiele auf den Inseln. Wir wollen hier sein und an diesen großen Wettbewerben teilnehmen. Die Jungs können es kaum erwarten, dass es losgeht, und werden bereit sein“, sagte Wood, der Torschützenkönig der zweiten englischen Liga in der vergangenen Saison. Trainer Hudson hat sich seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2014 sichtlich Mühe dabei gegeben, den Kader komplett zu überarbeiten. Er hat es hinbekommen, dass nur noch drei Feldspieler über 30 Jahre alt sind. Für viele Spieler also auch eine einmalige Gelegenheit, sich zu präsentieren. Die Erfahrensten Spieler sind demnach

  • Shane Smeltz (FC Borneo, 35 Jahre alt)
  • Andrew Durante (Wellington Phoenix, 35 Jahre alt)
  • Themistoklis Tzimopoulos (PAS Giannina, 31 Jahre alt)

„Der Konföderationen-Pokal ist ein großes Ereignis. Nur ein Turnier ist größer, und das ist die WM. Es ist also eine großartige Gelegenheit, um sich zu präsentieren. Ich hoffe, die Aufmerksamkeit von einigen Menschen auf der Welt zu wecken und diese Chance zu nutzen“, sagte Clayton Lewis von Auckland City, der bereits bei der U20 WM 2015 mit dabei gewesen ist.

Russland – die historischen Erfolge

Für die russische Nationalmannschaft begann die Geschichte erst mit dem Zerfall der Sowjetunion. Die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft war 1994 in den USA. Dort scheiterte die Mannschaft von Trainer Pawel Sadyrin in der Vorrunde, jedoch nicht, ohne Fußballgeschichte zu schreiben. Denn beim Gruppenspiel gegen Kamerun gewannen die Russen mit 6:1. Oleg Salenko gelang es dabei als erstem und bis heute einzigen Spieler der WM-Geschichte fünf Tore in einem Spiel zu erzielen. Er wurde am Ende gemeinsam mit Christo Stoitschkow Torschützenkönig. Er ist bis heute der einzige Torschützenkönig einer Mannschaft, die in der Vorrunde ausgeschieden ist. Auch bei dem Weltmeisterschaften 2002 in Südkorea und Japan sowie 2014 in Brasilien scheiterte die Mannschaft bereits in der Vorrunde. Etwas erfolgreicher war Russland bei den Europameisterschaften. 2008 in Österreich und der Schweiz kam das Team bis ins Halbfinale, dort gab es gegen den späteren Europameister Spanien eine Niederlage.

Russland und die Hooligans – Alexej Sorokin meldet sich zu Wort

Laut dem WM-OK-Chef Alexej Sorokin wird es weder bei der Weltmeisterschaft 2018 noch beim Confed Cup zu Szenen kommen wie im vergangenen Jahr in Marseille, als sich Englische und russische Krawallmacher unschöne Szenen lieferten, die in Straßenschlachten endeten. Gegenüber der „Bild“ sagte er: „Was in Marseille passierte, hat uns sehr gewundert. Wir sind sicher, dass sich in Russland solche Szenen nicht wiederholen. Massenschlägereien in Stadien sind bei uns untypisch. Wir leisten außerdem nicht nur Aufklärungsarbeit, auch die Gesetzgebung wurde angepasst. Hooligans werden – sofern sie auffällig werden – sofort nach dem russischen Gesetz bestraft.“ Auch was die mäßigen Zuschauerzahlen beim Confed Cup angeht, äußerte er sich: „Die Spiele der russischen Mannschaft sind für viele attraktiv. Da die anderen Teilnehmer nicht viele Fans mitbringen, werden einige Stadien nicht voll besetzt sein. Bei der WM wird das anders sein.“

Russland ohne Artem Dzyuba

Einen Rückschlag erlitt die russische Nationalmannschaft bereits. Denn mit dem Stürmer Artem Dzyuba von Zenit St. Peterburg fehlt ein wichtiger Mann in der Offensive. Er konnte sich offenbar nicht schnell genug von einer Knieverletzung erholen. „Ich möchte keinen Platz im Team blockieren, wenn ich nicht hundertprozentig fit bin“, sagte Dzyuba den Angaben nach. Neben ihm fehlen auch

  • Mittelfeldspieler Alan Dzagoev
  • Verteidiger Mario Fernandes
  • Torhüter Andrej Ljunov

für das Aufgebot der Russen.

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