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Clemens Tönnies tritt bei Schalke zurück

Nach 26 Jahren endet beim FC Schalke 04 eine Ära. Seit 1994 war Clemens Tönnies Mitglied im Aufsichtsrat des Klubs, seit 2001 stand er dem wichtigsten Gremium der Schalker vor. Am Dienstag verkündete der Klub den Rücktritt des 64-Jährigen. Der Druck aus der Öffentlichkeit wurde für Tönnies wohl einfach zu groß.

Tönnies: öffentliche Kritik

Der Unternehmer ist derzeit großer öffentlicher Kritik ausgesetzt, weil es in seiner Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück zu massiven Ausbrüchen des Coronavirus kam. Im Verein machte der Skandal Tönnies nach einem Rassismusvorfall im vergangenen Jahr noch umstrittener. Am vergangenen Samstag hatten Schalke-Fans eine Demonstration organisiert, auf der sie Tönnies zum Rücktritt aufforderten. Diesen Schritt vollzog er nun.

Die Statements

„Arbeiterverein, Solidarität und Tradition – dazu passte Clemens Tönnies mit seinem Geschäftsgebaren und den unsäglichen und menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in seinen Schlachtbetrieben nicht“, sagte der SPD-Chef von Nordrhein-Westfalen Sebastian Hartmann. Der Rücktritt sei überfällig gewesen: „Schalke 04 braucht jetzt einen Neustart. Tönnies selbst darf sich jedoch nicht einfach so aus der Affäre stehlen. Er muss für die Schäden, die durch sein ausbeuterisches System entstanden sind, nach wie vor geradestehen.“ Tönnies hat seinen Rücktritt mit der Krise seines Unternehmens begründet. „Meine Hauptaufgabe ist es, mich aktuell voll und ganz auf mein Unternehmen zu konzentrieren, es erfolgreich durch die schwerste Krise seiner Geschichte zu führen“, teilte Tönnies in seinem Rücktrittsschreiben mit. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, griff Tönnies via Twitter scharf an. „Der Rücktritt von Tönnies bei Schalke war überfällig. Die jetzt frei gewordene Zeit könnte er dafür nutzen, sich über menschenfeindliche Arbeitsbedingungen Gedanken zu machen. Oder Rassismus. Für beides ist im Fußball kein Platz“, schrieb Göring-Eckardt.

Keine einfache Zeit für den FC Schalke 04

Der FC Schalke 04 hat sportliche und finanzielle Probleme. Corona hat die ohnehin klammen Schalker hart getroffen. Und in der Liga gelang in der Rückrunde wenig. Nach der Corona Pause blieb das Team von David Wagner ohne einen Sieg. Und für die nächste Saison wird es schwierig sein größere Transfers zu tätigen.

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