Steffi Jones: Die Europameisterschaft kommt für die Mannschaft zu früh
In wenigen Tagen beginnt die Europameisterschaft der Frauen in den Niederlanden. Die deutsche Nationalmannschaft geht als Top-Favorit an den Start und zum ersten Mal wird die Bundestrainerin Steffi Jones bei einem großen Turnier die Mannschaft begleiten. Die 44-jährige hat sich in einem Interview mit dem Sport-Infomationsdienst zu den Erwartungen, den Zielen und der jüngsten Entwicklung im Team geäußert.
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Den Titel zu gewinnen wird schwierig
Die erste Turniervorbereitung ist in Jones Augen sehr positiv verlaufen. „Wir sind auf einem richtig guten Weg. Wir haben den Fokus auf den Spielaufbau gelegt, damit wir variabler werden“, so die Bundestrainerin. Sie lässt die Spielerinnen verschiedene Systeme ausprobieren, damit seien sie in der Lage, selbst zu erkennen, wie sie von hinten aufbauen müssen. Natürlich sei auch schon ein wenig Anspannung zu verspüren: „Es kribbelt schon. Mit der EM-Generalprobe ist die Aufmerksamkeit langsam gestiegen und damit auch die Anspannung. Aber vor allem habe ich Zuversicht und die Überzeugung, dass wir das gut machen werden.“ Und dennoch: Zu viel Hoffnungen mag die Trainerin nicht machen. Denn nach ihrer Auffassung hatte der Kader zu wenige gemeinsame Trainingseinheiten. „Was wir von den Spielerinnen verlangen, ist eine komplette Umstellung. Und da fehlte bislang die Kontinuität, ich habe viel getestet und immer wieder umgestellt. So eine Mannschaft muss sich erst mal finden und dann auch miteinander wachsen. Und die Zeit haben wir nicht.“ Also muss sich das Team ins kalte Wasser begeben. Jones und die Mannschaft sind trotzdem sicher, den EM-Titel erringen zu können: „Wir reisen mit dem klaren Ziel an, Europameister zu werden. Die Spielerinnen sagen das auch von sich aus – es ist nicht so, dass wir das vorgegeben haben. Die sind davon überzeugt, zeigen eine große positive Arroganz, so wie ich mir das gewünscht habe.“ Den ersten Gegner Schweden, gegen den es bereits im Finale der olympischen Spiele ging, schätzt sie sehr stark ein: „Schweden ist der stärkste Gruppengegner. Die spielen in ihrem flachen 4-4-2, haben ihre Ketten sehr eng, sind wahnsinnig kompakt und spielen dann auf Konter über ihre schnellen Stürmerinnen. Wir bereiten uns gut darauf vor, dass wir uns auf engstem Raum durchkombinieren müssen.“
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