SV 07 Elversberg
Die Sportvereinigung 07 Elversberg e. V., wie sie offiziell heißt, wurde logischerweise im Jahr 1907 gegründet, ihre Heimat ist die Gemeinde (!) Spiesen-Elversberg im Landkreis Neunkirchen. Zurzeit ist die SV Elversberg damit der erfolgreichste Club aus dem Saarland, landete man doch in der vergangenen Saison noch vor dem 1. FC Saarbrücken auf dem 1. Platz der Abschlusstabelle. Das berechtigte zur Teilnahme an den Spielen um den (Wieder-) Aufstieg in die 3. Liga. Doch man ist an der SpVgg Unterhaching gescheitert. Dies dann auch recht deutlich, das Gesamtergebnis lautete am Ende 2:5 aus Sicht der Saarländer. In der heutigen Form existiert der Club seit dem Jahr 1952, spielte zunächst in der drittklassigen Amateurliga des Saarlands. Ab 1980 spielte man dann immer wieder für längere Zeit in der Oberliga Südwest, die damals die dritte Klasse bundesweit war. Ab 1998 war man dann dauerhaft in der Regionalliga Südwest vertreten.
Erfolge in Liga und Pokal
Größter Erfolg war dann 2013 der Aufstieg in die 3. Liga, womit man erstmals am Profifußball in Deutschland teilnahm. Allerdings gelang der Klassenerhalt dort nicht, mit dem 18. Platz wurde ein direkter Abstiegsplatz belegt. Es ging also wieder zurück in die Regionalliga Südwest, aus der heraus man zuletzt zweimal in Folge an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga teilnahm. Vor der SpVgg Unterhaching war der FSV Zwickau der Gegner gewesen, gegen den man aber ebenfalls in Hin- und Rückspiel unterlag. An ein weiteres sportliches Ereignis erinnert man sich ebenfalls wie an den Aufstieg in den Profifußball sehr gerne. In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2010/11 traf man auf Hannover 96, damals Erstligist. Den Gast konnte man natürlich sehr überraschend mit 5:4 nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb werfen und zog in die 2. Hauptrunde ein. Dort unterlag man dann dem 1. FC Nürnberg mit 0:3, freute sich aber dennoch, auf der Fußball-Landkarte in Deutschland ein wenig stärker sichtbar geworden zu sein.
Bekannte Persönlichkeiten bei der SV Elversberg
Aus der Früh- bis Mittelzeit des Clubs gibt es niemanden, der überregionale Bekanntheit besaß, weder Spieler noch Trainer. In den letzten Jahren hat sich das ein klein wenig gewandelt, wenn auch wirklich nur ein bisschen. So war zuletzt Michael Wiesinger hier zwei Saisons lang Trainer, ehe er gerade schied und zum KFC Uerdingen wechselte. Wiesinger war als Spieler beim FC Bayern München, beim 1. FC Nürnberg und beim TSV 1860 München aktiv. Als Cheftrainer war er beim FC Ingolstadt und bevor er zur SV 07 Elversberg kam beim 1. FC Nürnberg in der Verantwortung. Zwei seiner Vorgänger waren ebenfalls Ex-Bundesligaprofis. Dietmar Hirsch, bekannt vom MSV Duisburg und Borussia Mönchengladbach, und Roland Seitz schwangen hier in den Jahren vor Wiesinger das Zepter. Auch auf der Manager- bzw. Sportdirekterposition gab es eine namhafte Verpflichtung. Eugen Hach stellte hier von 2006 bis 2008 das Team zusammen, der sich zuvor als Trainer im deutschen Fußball einen Namen gemacht hatte. Aktueller Sportdirektor ist eben jener Roland Seitz, der den Club auch schon trainierte.
Maskottchen, Fans, Spitznamen und Co.
Die Professionalisierung des Clubs schreitet auch außerhalb des Spielfelds voran. So legte man sich 2014 erstmals ein Maskottchen zu, Paul, den Pandabären. Das Team nennt man dort jetzt “Unsere Elv”, in Anlehnung an den Ortsnamen. Zudem verkauft man einen eigenen Energy-Drink, eine eigene Bonbon-Sorte und will sich auch in weiteren Bereichen so aufstellen, wie man es für einen Proficlub für angemessen hält. Im bald fertig umgebauten Stadion (siehe unten) entstehen zudem VIP-Logen, man hat über 70 verschiedene Sponsoren für den Club gewinnen können und finanziell geht es dem Club deutlich besser, als man es für einen Verein aus einer Gemeinde mit 13.000 Einwohnern annehmen würde. Diese finanzielle Gesundheit bildet auch das Fundament dazu, dass sich der Club weiter an der Schwelle zum Profifußball bewegt.
Heimat des Clubs: das Waldstadion Kaiserlinde
Der vielleicht einst berühmteste Baum im deutschen Fußball, die “Kaiserlinde”, ist der Namensgeber des “Stadions” der SV Elversberg. Stadion in Anführungszeichen, weil es sich doch eher um einen etwas größeren Sportplatz handelt. Zwar besitzt das Waldstadion Kaiserlinde ein Fassungsvermögen von 10.000 Zuschauern. Dennoch nehmen sich Haupttribüne und die kleine Tribüne auf der Gegengerade äußerst bescheiden aus, selbst im Vergleich zu den Spielstätten anderer Clubs in den Regionalligen. Und “einst” berühmteste Baum muss man sagen, da die knapp 100 Jahre alte Kaiserlinde im März einem Orkan zum Opfer fiel. Seit 2014 heißt das erst 1983 eröffnete Stadion übrigens offiziell “Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde”, wobei die Bezeichnung “Arena” für ein Stadion, das auf zwei Seiten keine Tribünen besitzt, doch ein wenig hoch gegriffen zu sein scheint. Doch das ändert sich gerade, denn seit 2013 wird das Stadion sukzessive umgebaut. Nach Abschluss dieser Arbeiten soll das Stadion 15.000 Zuschauer fassen und vor allem zweitligatauglich sein.
Quo vadis, SV Elversberg?
Ernsthafte Ambitionen, in die 2. Bundesliga aufzusteigen hegt man bei der SV 07 Elversberg allerdings nicht. Die 3. Liga wäre schon das Ziel aller Träume, erst recht, wenn man sich dort dauerhaft etablieren könnte. Gänzlich unwahrscheinlich erscheint das angesichts der Resultate der letzten Jahre nicht zu sein. Und doch wird es nicht leicht werden, den Meistertitel in der Regionalliga Südwest auch in der Saison 2017/18 zu verteidigen, damit die Aufstiegsspiele zur 3. Liga zu erreichen – und diesmal dann erfolgreich zu bestreiten.
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