SV Waldhof Mannheim: Sehbehindertenplätze mit Live-Kommentar
Vier Tage vor dem Start in die Regionalligasaison 2018/19 verkündete der SV Waldhof auf seiner Homepage, dass das Angebot für Schwerbehinderte im Carl-Benz-Stadion weiter ausgebaut wird. So werden sehbehinderte Fans von nun an mit einem eigenen Live-Kommentar versorgt.
Idee für diese Plätze schon länger beim SV Waldhof Mannheim
Die Idee spukte schon lange in den Köpfen der Mannheimer Verantwortlichen, allerdings fehlten dafür bislang die technischen Voraussetzungen. Daher zeigte sich Birgit Loewer-Hirsch, die Behindertenbeauftragte des Klubs, hocherfreut, dass “das Stadionerlebnis für unsere gehandicapten Fans ein erhebliches Upgrade erfahren hat” und stellte darüber hinaus fest, dass Waldhof mit dieser Maßnahme nun Vorbildcharakter für die restlichen Regionalligaklubs besäße.
Vier Sitzplätze zunächst
So werden zu Beginn immerhin vier Sitzplätze mit Radiogeräten ausgestattet, um Sehbehinderten das Spielgeschehen näher zu bringen. Der Geschäftsführer Markus Kompp vermutet aber, dass die Nachfrage schon bald höher sein wird und hat dementsprechend vorgesorgt: “Die Möglichkeit, die Kapazitäten bei steigender Nachfrage kurzfristig zu erhöhen, ist jederzeit gegeben. Indem wir unsere blinden Gäste stärker am Spielgeschehen teilhaben lassen, werden wir sie stärker an den Verein binden und erfüllen uns zugleich einen Herzenswunsch.”
Dino De Lutiis übernimmt das Kommentieren
Der Kommentar des Blindenradios soll von Dino De Lutiis übernommen werden, der bereits seit Jahren Interesse an der Aufgabe zeigte, ein Livestream-Team zu leiten, um damit die Inklusion beim Regionalligisten weiter voranzutreiben. So sei er “sehr glücklich” gewesen, dass Birgit Loewer-Hirsch in der Sommerpause mit dem Wunsch an ihn herantrat, sein Konzept zum Saisonstart umzusetzen. Die Behindertenbeauftragten des Klubs, zu denen neben Loewer-Hirsch noch Susan Large und Rebecca Hollstein zählen, sehen allerdings weiteren Optimierungsbedarf für schwerbehinderte Fans.
Erster Schritt zu mehr
So seien die Maßnahmen für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte zwar sehr lobenswert, doch müsse der Verein nun “zusätzliche Innovationen” prüfen, um nicht nur einen einmaligen PR-Effekt zu erzielen, sondern auch in Zukunft Fankreise zu erschließen, denen der Stadionbesuch gegenwärtig noch sehr schwer fällt. “Der erste Schritt ist gemacht. Wir werden zunächst die weitere Entwicklung abwarten müssen und freuen uns über jeden zusätzlichen Fan mit Handicap, der unsere Mannschaft jetzt auch im Stadion unterstützen kann.”, so Loewer-Hirsch.
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